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Kölner MusikprojektBei den „Wilden Rabauken“ sind die Kinder die Stars

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Danish Selck Tonstudio

Zohra Danish-Selck (links) und Nikol Camenzind mit drei „Wilden Rabauken“ im Tonstudio.

Köln – Von Kindern für Kinder – das ist das Credo des Projekts „Wilde Rabauken“, das Zohra Danish-Selck in Köln betreut. Die Idee: Jeder kann singen lernen und darf mitmachen. „Kinder werden oftmals viel zu früh mit Bewertungssystemen in Berührung gebracht“, sagt sie. Deswegen gibt es für das Musikprojekt auch keine Castings. In Köln hat Danish-Selck, selbst Mutter zweier Kinder, gemeinsam mit Gründerin Nikol Camenzind aus der Schweiz mit fast 50 musikbegeisterten Jungen und Mädchen bereits ein Album produziert, die Aufnahmen dazu begannen noch kurz vor Corona.

„Ich hatte einen Aufruf gestartet. In Schulen, Musik- und Tanzschulen, in Karnevalsvereinen – überall da, wo musikinteressierte Kinder im Alter von sieben bis 13 Jahren zuhause sind. Noch ohne zu sagen, worum es geht, weil das Projekt noch nicht bekannt war“, erzählt die 40-Jährige. „Ich dachte, wenn ich Glück habe, bekomme ich so viele Kinder zusammen, wie wir für die CD brauchen. Ich war dann sehr überrascht, wie viele sich ‚blind‘ auf ein Projekt beworben haben.“ Am Ende musste ausgelost werden, wer mitmachen darf. Das habe ihr gezeigt, wie wichtig Musik für Kinder ist, sagt Danish-Selck. Entstanden ist ein Album mit zwölf Songs rund um Themen, die die Kleinen bewegen: Mama und Papa, Quatsch machen, Süßigkeiten naschen, Spielen, Nase bohren. 

Musiktrainings mit professionellen Coaches geplant

Während des Projekts seien außerdem Freundschaften entstanden, die auch heute noch bestehen, so die Kölnerin. Jetzt ist der Aufbau einer bundesweiten Academy geplant, in der die Kinder mit professionellen Coaches in Schauspiel, Gesang und Tanz ausgebildet werden sollen. Dazu sind in Zukunft wöchentliche Treffen angedacht, angestrebt ist ein Start im kommenden Frühling.

Interessenten gibt es bereits: Viele der Kinder, die bei der Albumproduktion dabei waren, wollen auch jetzt wieder bei den „Wilden Rabauken“ mitmachen, sagt Danish-Selck. „Es ist eine richtige Gemeinschaft entstanden. Für mich ist es total schön, dazu beigetragen zu haben, dass sich diese Kinder gefunden haben.“ 

„Wilde Rabauken“: In der Schweiz schon ein Hit

Die Idee zu „Wilde Rabauken“ stammt aus der Schweiz. „Ich habe das Projekt in erster Linie wegen meiner eigenen Kinder ins Leben gerufen, weil ich Kindermusik suchte, die poppig und rhythmisch ist. So wie das, was sie im Radio hören“, erzählt Nikol Camenzind. Sie suchte nach etwas, das von Kindern für Kinder gesungen wurde – und wurde nicht fündig.

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So entstand „Schwiizergoofe“, das inzwischen eines der erfolgreichsten Musikprojekte der Schweiz ist. Die Songtexte sollen auf Augenhöhe mit den Kindern sein, auf den mahnenden Zeigefinger wird verzichtet, so Camenzind. „Sie sind frech, verträumt, durchgeknallt und gleichzeitig sensibel.“Oft würden Kinder nicht ernstgenommen und unterschätzt, sagt sie. „Das Kind weiß sehr wohl, ob der Ton schief war. Es ist alles auf seinem sehr hohen Level und kann wirklich in den Charts mithalten. Bei den Konzerten haben wir 50 Kinder auf der Bühne, eine riesige Lichtshow und Feuerwerk. Die Kids haben das verdient.“

Zohra Danish-Selck lernte Camenzind und das Projekt „Schwiizergoofe“ zufällig in der Schweiz kennen und entschloss sich, das Projekt für den deutschen Markt zu etablieren. Die Einnahmen des Albumverkaufs und der Konzerte gehen zum Teil auch an wohltätige Zwecke für Kinder. Mehr Informationen über das Projekt und zur Anmeldung unter www.wilderabauken.de.