Winterhilfe für WohnungsloseStadt und Organisationen stocken Kapazitäten deutlich auf

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Notschlafstelle

Notschlafstelle an der Vorgebirgstraße

Köln – Die Stadt bietet im bevorstehenden Winter wieder zusätzliche Hilfen für wohnungslose Menschen an. Sie bedürfen in Notsituationen wie bei extremen Temperaturen und Schneefällen „humanitärer Hilfe und einem Schutz vor gesundheitlichen Schäden“, teilt die Verwaltung mit, die aber auch an alle Kölner appelliert, aufmerksam hinzuschauen. Die Stadt richtet dafür eine 24-Stunden-Hotline ein, bei der sich Bürger melden können, wenn sie hilflose Menschen bemerken, die bei Minustemperaturen im Freien schlafen.

Die Hotline umfasst allerdings nicht die Einleitung von Sofort-Maßnahmen. Bei akut gefährdeten Menschen bittet die Stadt, umgehend den Rettungsdienst zu kontaktieren. Hinweise können Bürger auch per E-Mail an das Sozialamt richten. Auch wer Kleider spenden möchte, kann sich an diese Adresse wenden.

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Die über die Hotline gemeldeten Plätze sowie in der Innenstadt bekannte Aufenthaltsorte wohnungsloser Menschen suchen Mitarbeiter der Stadt und der Träger der Freien Wohlfahrtspflege bei ihren sogenannten Kältegängen auf. Wenn die Temperaturen länger im Minusbereich liegen gehen sie dabei in den Abendstunden auf die hilfsbedürftigen Personen zu und informieren sie über die Angebote.

Deutlich mehr Notschlafstellen im Winter

Diese sind im Winter vielfältig: Die ganzjährigen Beratungs-, Wohn- und Unterbringungsangebote werden nach Angaben der Stadt im Winter deutlich aufgestockt. Ganzjährig stehen 70 Plätze in Notschlafstellen, 600 Plätze im Bereich Betreutes Wohnen, 237 stationäre Plätze und 993 Plätze im Bereich der sogenannten ordnungsbehördlichen Unterbringungen für Wohnungslose zur Verfügung. Zudem wurde seit 2018 ein spezielles Angebot für Frauen mit 24 Plätzen geschaffen. Der Sozialdienst Katholischer Frauen stockt das Angebot für Frauen im Winter um zwei Notschlafplätze auf. Von Januar an bietet das Amt für Wohnungswesen in Kooperation mit dem Internationalen Bund zudem vier Plätze für Menschen mit Hunden an.

Auch das Übernachtungsangebot in der Notschlafstelle an der Vorgebirgstraße wird in der Winterzeit erhöht. Sind die ganzjährig bereitstehenden 90 Plätze für wohnungslose Menschen aus Osteuropa ohne Sozialleistungsanspruch vorgesehen, sollen die zusätzlichen 80 Plätze allen Frauen und Männern offenstehen – eine niedrigschwellige Übernachtungsmöglichkeit für Wohnungslose, die bestehende Hilfen nicht annehmen wollen. Der Tierschutzverein Zollstock bietet zudem Übernachtungsmöglichkeiten für Hunde wohnungsloser Menschen an. Für die Tiere stehen dort zehn Plätze pro Nacht zur Verfügung.

Die 24-Stunden-Hotline der Stadt ist unter der Rufnummer 0221/47455545 zu erreichen. Die E-Mail-Adresse für Hinweise und Kleiderspenden lautet sozialamt.resodienste@stadt-koeln.de

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