Art CologneMessechef Daniel Hug schießt gegen die Art Basel

Art-Cologne-Chef Daniel Hug
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Köln – Seit einigen Tagen ist die Kunstwelt in heller Aufregung. Die Schweizer MCH Group, Ausrichter der weltweit führenden Kunstmesse Art Basel, will nach Paris expandieren und mit seinem Ableger in den Grand Palais einziehen. Das Pikante daran: Die MCH Group verdrängt die traditionsreiche Pariser Kunstmesse Fiac damit von ihrem angestammten Ort und setzt sich überdies auf deren Oktober-Termin. Ob und wie es mit der Fiac angesichts der neuen lokalen Konkurrenz weitergeht, ist derzeit völlig offen.
Für Daniel Hug soll mit der Fiac eine Konkurrenzmesse der Basler erledigt werden
Auf seinem Instagram-Account kritisiert Daniel Hug, künstlerischer Direktor der Art Cologne, die Expansionspläne der Basler Messegesellschaft nun in ungewöhnlich scharfer Form. „Ich verrate es nicht gerne“, schreibt Hug auf Englisch, „aber die MCH Group ist allein daran interessiert, Geld zu machen und die Art Basel als weltweite Nummer Eins unter den Kunstmessen zu erhalten.“ Hug erinnert der Vorgang an den Einstieg der Basler bei der Art Düsseldorf vor einigen Jahren: „Sollte die Art Cologne ersetzen, was nicht ganz geklappt, aber uns geschadet hat.“
Eine ähnliche Strategie vermutet Hug hinter dem Einstieg in Paris: „Zehn Millionen Euro sind Peanuts für James Murdoch, um die stärkste Konkurrenz zu erledigen.“ Der Sohn des umstrittenen Medienmoguls Rupert Murdoch ist vor einiger Zeit bei der MCH Group als Investor eingestiegen.
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Für all jene, die glauben, die MCH Group werde Paris zu einem florierenden Kunstmarkt machen, hat Daniel Hug vor allem Spott parat. Er erinnert an einige Engagements der Basler, die nicht nachhaltig von Erfolg gekrönt waren – unter anderem in Düsseldorf. Außerdem prophezeit Hug, dass die MCH Group die Standmieten im Vergleich zur Fiac um 20 bis 30 Prozent erhöhen werde.
Es ist nicht das erste Mal, dass Hug gegen die Art Basel schießt. Nach dem Einstieg der MCH Group in Düsseldorf nannte er deren Expansionspläne eine Form von Kolonialismus.