Bachelorette aus KölnSharon Battiste spricht über erste Nacht der Rosen

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Sharon Battiste Bachelorette

Sharon Battiste ist 30 Jahre alt und sucht im TV ihre große Liebe.

Köln – Seit dem 15. Juni ist die Kölnerin Sharon Battiste als neue „Bachelorette” in der RTL-Kuppelshow zu sehen. In Thailand versucht sie, unter 20 Kandidaten die große Liebe zu finden. Im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger” spricht Battiste darüber, wie sie sich für oder gegen Männer entschieden hat, was sie an Köln liebt und mit welcher Krankheit sie zu kämpfen hat.

Tagebuch zu führen räumt den Kopf auf, heißt es. Bringt Struktur, Klarheit, Ruhe. Alles Dinge, die Sharon Battiste (30) gut gebrauchen konnte, als sie zum „Abenteuer ihres Lebens” aufgebrochen ist: Battiste ist die neue „Bachelorette“, sie sucht in der RTL-Kuppelshow die große Liebe. Besser gesagt: Sie hat sie gesucht. Denn abgedreht ist die Staffel schon, im Free-TV läuft sie ab 15. Juni. Gedanken und Eindrücke, und davon gab es reichlich, hielt sie in dieser Zeit schriftlich fest – „das war kein Spickzettel, wer wer ist, ich wollte mich einfach richtig darauf einlassen“, sagt sie im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Sharon Battiste spielte in der RTL2-Sendung „Köln 50667“ mit

Für alle, die das Format nicht kennen: Bei der „Bachelorette“ trifft eine Frau in einer unwirklich schönen Umgebung (bislang stets Griechenland, diesmal: Thailand) auf 20 Männer, in regelmäßigen Abständen hat sie mit ihnen Dates an ebenso unwirklich schönen Orten, und nach und nach schickt sie im Rahmen einer Veranstaltung, die „Nacht der Rosen“ heißt, die Kandidaten nach Hause, die sie sich nicht als ihre Partner vorstellen kann. Denn darum soll es, das sagt RTL, gehen: den Menschen zu finden, mit dem sich die „Bachelorette“ eine Beziehung vorstellen kann.

Sharon Battiste ist 30 Jahre alt, sie wurde in Flörsheim am Main geboren, die Mutter ist Deutsche, der Vater Jamaikaner. Drei Jahre lang hat sie in der Reality-Soap „Köln 50667“ mitgespielt, gibt als Berufsbezeichnungen Schauspielerin, Influencerin und Model an. Battiste lebt in Köln, ist gern am Rhein, auf der Aachener Straße oder am Aachener Weiher. An Köln liebt sie besonders die offenen Menschen und den Mix aus Dorf- und Stadtfeeling. „Und dass ich mitten in der Stadt wohne und dennoch im Grünen.“ Nun aber erst einmal Thailand.

Bachelorette Battiste: „Ich habe mich auf das Abenteuer meines Lebens gefreut”

Acht „Bachelorette“-Staffeln gibt es schon, auf lange Sicht gehalten hat jedoch keine der Verbindungen, die bei RTL zwischen roten Rosen, Traumkulissen und brennenden Kerzen zustande gekommen sind. Darüber hat sich Battiste im Vorfeld ihrer eigenen Staffel allerdings keine Gedanken gemacht. „Ich habe mich einfach total auf die Option gefreut, dort jemanden kennenzulernen und auf das Abenteuer meines Lebens.“

Fragt man die Wahl-Kölnerin, ob sie an die Liebe auf den ersten Blick glaubt, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: ja, auf jeden Fall, die gibt es. Bei der „Bachelorette“ hat sie gleich 20 Chancen darauf. Um diese noch zu erhöhen (und natürlich den Unterhaltungsfaktor), ist die Auswahl der potenziellen Partner so groß wie vielfältig: Battiste hat es mit Männern von 23 bis 36 Jahren zu tun, sie kommen aus Köln, Gelsenkirchen, Freiburg, Hamburg oder Bad Segeberg, sie arbeiten als Polizist, Fußballer, Zauberkünstler, Fitness- und Gesundheitstrainer, Stripper oder Florist, sind maximal durchtrainiert oder ein bisschen gemütlicher, leger gestylt oder eher schick, heißen Lukas, Maurice, Stas, Steffen, Jan oder Tom. Nicht ganz leicht, den Überblick zu behalten – oder auch nur, ganz grundlegend, die Namen der Männer. „Ich hab da sicher auch mal den einen oder anderen Fehler gemacht“, sagt Sharon Battiste, „und das wird dann auch zu sehen sein.“

Checkliste gibt es für Bachelorette Sharon Battiste nicht

Die „Nacht der Rosen“, die der Zuschauer in dieser ersten Folge zu sehen bekommt, dauert geschätzte 20 Minuten – in Wirklichkeit ist sie natürlich länger. Battiste hat dennoch keine Ewigkeit Zeit, sich ein Bild von jedem Einzelnen zu machen. Entscheiden muss sie sich trotzdem, schon am Ende von Folge eins müssen Männer die Villa in Thailand verlassen. Aber wie zum Henker soll man nach so kurzer Zeit sagen, mit wem man sich ganz theoretisch ein Mehr im Leben vorstellen könnte? „Die ersten Minuten sind ausschlaggebend“, sagt sie. Und: „Die Entscheidung fällt im Flow, im Gespräch. Ich schaue, ob derjenige aufmerksam ist, ob er zuhört, ob ich in mir ein Interesse spüre.“

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Jemanden kennenzulernen, indem man stumpf ein Schema oder eine Checkliste abarbeitet, hält sie für Quatsch, „das funktioniert nicht.“ Bereut hat sie jedenfalls keine der Entscheidungen, die sie in Thailand getroffen hat.

Bachelorette Battiste: „Gescriptet ist in der RTL-Kuppelshow gar nichts”

Dem Gerücht, der Sender gäbe den Handelnden Texte vor, widerspricht Battiste, „gescriptet ist da gar nichts.“ Als Bachelorette habe sie Wünsche äußern und Anregungen geben dürfen, wenn es um die Dates ging. Und sie versuchte, dabei auch auf die Männer zu achten, zu schauen, dass die Aktivitäten zu den Beteiligten passten. „Wenn ich gewusst hätte, einer mag keine Tiere, hätte es kein Date gegeben, bei dem Tiere vorkommen. So etwas merke ich mir einfach“, sagt Battiste. Und das Tagebuch hat womöglich auch dabei geholfen.

Die ganze Bachelorette-Erfahrung nennt die 30-Jährige eine „Extremsituation – ich meine, man wird beim Daten von der Kamera begleitet“ – und doch versuchte sie, das Ganze locker zu sehen und auch locker anzugehen, mit Humor. „So bin ich auch mit Freunden und der Familie, und so war ich auch in Thailand“, sagt sie. Sich selbst bezeichnet sie als anders als ihre Vorgängerinnen. „Ich kann laut sein und extrem und viel, ich bin nicht aalglatt. Und ich bin schon ein optisch anderer Typ, weil ich eine Person of Colour bin.“

Kölnerin leidet unter der gleichen Krankheit wie Jada Pinkett-Smith

Im Vorfeld der TV-Ausstrahlung erzählt die Kölnerin in Interviews, dass sie seit ihrem achten Lebensjahr unter kreisrundem Haarausfall leidet, der Krankheit, mit der auch Will Smiths Frau Jada zu kämpfen hat. „Ich habe viele Jahre darunter ganz, ganz schlimm gelitten, weil ich mich auch gefragt habe: Was stimmt mit mir nicht“, sagte Battiste vor kurzem im Gespräch mit RTL. Vor ein paar Wochen rasiert sie ihre Haare komplett ab, trägt nun unterschiedliche Perücken – oder auch mal gar keine. „Ich hätte nicht gedacht, dass es mir so viel Leichtigkeit gibt im Leben. Die Glatze hat mir meine Stärke zurückgegeben.“

Auch in der Show zeigt sich Battiste ohne Perücke – „ich will so akzeptiert werden, wie ich bin“, sagt sie. Komische Reaktionen? Gab es nicht.

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