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BuchmesseStoltenberg: Mit Russland reden - aber nur mit Stärke

2 min
Jens Stoltenberg (r-l), Maria Ressa und Moderator Sebastian Puschner diskutieren auf der Frankfurter Buchmesse.

Jens Stoltenberg (r-l), Maria Ressa und Moderator Sebastian Puschner diskutieren auf der Frankfurter Buchmesse.

Worüber sprechen eine Friedensnobelpreisträgerin von den Philippinen und ein Ex-Nato-Generalsekretär aus Norwegen? Auf der Buchmesse kann man live zuhören.

Ex-Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg blickt gespannt auf das von US-Präsident Donald Trump angekündigte Treffen mit Wladimir Putin in Budapest. „Ich glaube, dass wir mit Russland reden müssen, wenn wir wollen, dass der Krieg in der Ukraine endet“, sagte Stoltenberg auf der Frankfurter Buchmesse. „Aber der Dialog muss aus einer Position der Stärke heraus geführt werden“. 

Um die Voraussetzungen für Verhandlungen zu schaffen, müsse der Westen die Ukraine weiter unterstützen - politisch, finanziell und militärisch. Ansonsten sei kein Frieden erreichbar, mit dem die Ukraine ein freies Land bleibe, nur eine Besetzung. „Wenn Putin versteht, dass er auf dem Schlachtfeld nicht gewinnen kann, wird er sich hinsetzen und verhandeln.“ 

Friedensnobelpreisträgerin: Kampf in der Hosentasche

Stoltenberg diskutierte auf der Buchmesse mit der philippinischen Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa. Sie mahnte eindringlich vor Desinformationskampagnen im Internet und den sozialen Medien. „Die Mutter aller Schlachten ist heute der Kampf um die Integrität von Informationen“, sagte die 2021 ausgezeichnete Investigativ-Journalistin. „Dieser Kampf findet in Ihrer Hosentasche statt“, sagte sie und zeigte ihr Smartphone. 

„Wenn wir keine Fakten haben, wenn wir mit Angst und Gewalt vollgepumpt werden, verändert das die Art wie wir fühlen, wie wir handeln, wie wir wählen.“ Lügen verbreiteten sich in der virtuellen Welt so viel schneller als die Wahrheit. „Die Führer demokratischer Staaten stehen auf Holz, das von Termiten aufgefressen wird.“ (dpa)