Erste Folge abrufbar„The Book of Boba Fett“ macht Disney teurer

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Werbemotiv für „The Book of Boba Fett“.

Köln – Zum Monatsbeginn hatte Disney+, der Streamingdienst des US-Unterhaltungskonzerns, die Preise in Deutschland für Bestandskunden erhöht. Das ist ein Wagnis bei einem Streaming-Portal, das bislang relativ wenig exklusiv produziertes Material enthält – ganz im Gegensatz zu Netflix oder Amazon Prime. Disney setzte bislang vor allem auf sein glänzendes Archiv aus Krieg der Sterne-Klassikern, Superhelden-Filmen und Kinderfilmen.

Die Disney-Aktie hinkt dem Netflix-Papier deutlich hinterher, unter anderem weil Disney+ zuletzt nicht so stark gewachsen war wie vom Unternehmen erhofft. Das Selbstvertrauen, dennoch teurer werden zu können, hängt unter anderem an dem Start der neuen „Star Wars“-Serie „The Book of Boba Fett“ („Das Buch von Boba Fett“) zusammen. So ist die erste Folge seit Mittwoch – und damit am Ende des ersten teureren Monats – abrufbar.

Immer hinter einer Maske – jetzt Hauptcharakter

Um die Preiserhöhung zu rechtfertigen, muss die Serie um den Kopfgeldjäger Boba Fett also liefern. Und das ist ein Kunststück für eine Geschichte um einen Charakter, der in den klassischen „Star Wars“-Filmen nur wenige Minuten zu sehen war, kaum Text hatte und immer hinter einer Maske versteckt war.

Das Selbstvertrauen der Disney-Macher rührt daher, mit der ersten „Star Wars“-Serie „The Mandalorian“ auf dem Streaming-Portal einen richtigen Hit gelandet zu haben. Das Spin-off war mit Liebe zu den Details produziert, wechselnde Regisseurinnen und Regisseure verpassten jeder Folge den Eindruck eines Spielfilms. Ein Auftritt von „Star Wars“-Held Luke Skywalker war so inszeniert, dass hart gesottene Fans der Science-Fiction-Produktionen in Tränen ausbrachen.

Disney hatte bewiesen, die von George Lucas geschaffene Welt wirklich weiter entwickelt zu können, ohne Fans zu verprellen. Nach dem Verkauf der Star Wars-Rechte war eine Verkitschung, eine Disneyisierung, eine große Sorge gewesen.

Das bietet die Pilotfolge in 38 Minuten

„The Book of Boba Fett“ ist nun die zweite „Star Wars“-Serie nach „The Mandalorian“, in der nicht auf Animation, sondern auf richtige Schauspielerinnen und Schauspieler gesetzt wird. Den Kopfgeldjäger spielt der neuseeländische Darsteller Temuera Morrison und in den ersten 38 Minuten von Folge eins „Der Fremde“ darf er viele Minuten ohne Helm spielen, wie er gleich mehrfach knapp dem Tod entrinnt.

Die Geschichte fügt sich an das Ende des Films „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“. Und ohne zu viel über die Handlung zu verraten – die Geschichte schließt sich glaubhaft an und verspricht, das von „The Mandalorian“ gesetzte Niveau zu halten. Die Handlung zeigt Boba Fett auf dem Weg zu einem Verbrechenslord auf dem Wüstenplanet Tatooine und spielt auf viele Details der bisherigen „Star Wars“-Filme. an. Für Fans ist sie ein echtes Highlight.

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Neue Nutzer ohne Faible für das von George Lucas erdachte „gebrauchte Universum“, in dem nicht alles glänzt, blinkt und reibungslos funktioniert, wird Disney aber schwer anlocken können. „The Book of Boba Fett“ dürfte Liebhaber im Abo halten, aber für andere nicht der Auslöser sein, sich erstmals für Disney+ zu interessieren.

„The Book of Boba Fett“ hat sieben Folge, immer mittwochs ist eine neue Episode abrufbar.

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