„Vor der Kamera vergewaltigt“Evan Rachel Wood erhebt Vorwürfe gegen Marilyn Manson
Vier Jahre waren Evan Rachel Wood und Marilyn Manson liiert.
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In den Missbrachsvorwürfen gegen Skandal-Rocker Marilyn Manson sind neue Details ans Licht gekommen. Dabei geht es um einen Vorfall, der sich bereits vor 14 Jahren ereignet haben soll.
Nach Aussagen der US-Schauspielerin Evan Rachel Wood hat Marilyn Manson sie vor laufender Kamera während eines Musikvideo-Drehs vergewaltigt. Wood erhob die Vorwürfe in einer Dokumentation, die am Sonntag auf dem Sundance Film Festival in den USA Premiere hatte. Demnach sei eine „simulierte Sexszene“ für das Video zur 2007 erschienenen Hitsingle „Heart-Shaped Glasses“ abgesprochen gewesen. An die abgesprochenen Abläufe habe sich der Sänger aber nicht gehalten.
„Fing an, mich wirklich zu penetrieren“
„Sobald die Kameras liefen, fing er an, mich wirklich zu penetrieren“, sagte Wood. „Ich hatte dem nie zugestimmt“, betonte sie. Wood war 2006 im Alter von 18 Jahren mit Manson, damals 37, zusammengekommen. Die Beziehung hielt bis 2010.
„Ich wusste nicht, wie ich für mich selbst eintreten oder nein sagen sollte, weil ich darauf konditioniert und trainiert worden war, nie zu widersprechen und mich einfach durchzukämpfen“, sagte Wood nun zu dem Vorfall beim Videodreh.
Mehrere Frauen erheben schwere Vorwürfe gegen Manson
Woods erhob bereits Anfang Februar 2021 schwere Anschuldigungen. Mehrere Frauen, darunter auch die „Game of Thrones“-Darstellerin Esme Bianco, berichteten daraufhin über eigene Erfahrungen des sexuellen Missbrauchs durch Manson.
Knapp ein Jahr nach ihrem ersten Statement geht Wood nun ins Detail: „Ich merkte, dass sich die Crew sehr unwohl fühlte und niemand wusste, was er tun sollte.“ Sie sei „unter Vorspiegelung falscher Tatsachen zu einem kommerziellen Sexualakt gezwungen“ worden, sagte sie in der Dokumentation. „Ich wurde quasi vor der Kamera vergewaltigt.“
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Mansons Anwalt Howard King wies die Behauptung in einer Erklärung entschieden zurück. „Von allen falschen Behauptungen, die Evan Rachel Wood über Brian Warner aufgestellt hat, ist ihre phantasievolle Nacherzählung über die Entstehung des Musikvideos 'Heart-Shaped Glasses' vor 15 Jahren die dreisteste und am leichtesten zu widerlegen, da es mehrere Zeugen gab“, schrieb er.
Untersuchungen gegen Marilyn Manson laufen bereits
Die Polizei von Los Angeles hatte vergangenes Jahr bestätigt, dass sie Anschuldigungen wegen häuslicher Gewalt gegen den Sänger untersuchte. Manson hatte sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe von seiner Plattenfirma Loma Vista Recordings und seiner Agentur CAA getrennt. Auf Instagram hatte er die Vorwürfe als „schreckliche Verzerrungen der Realität“ bezeichnet und war seitdem auf der Social-Media-Plattform nicht mehr aktiv. Er nimmt aber weiterhin Musik auf und wirkte vergangenes Jahr auf Kanye Wests Album „Donda“ mit.
Zu den neuen Details hat er sich persönlich bislang nicht geäußert. Die HBO-Dokumentation „Phoenix Rising“ schildert die Bemühungen von Wood und anderen Überlebenden sexueller Übergriffe, die Verjährungsfrist für Sexualverbrechen zu verlängern, um Frauen mehr Zeit zu geben, nach einem Missbrauch Gerechtigkeit zu suchen. Das Sundance-Filmfestival, das dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie erneut online stattfindet, läuft noch bis zum 30. Januar. (pst/afp)