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Kommentar zu Weinstein und NaidooEndlich haben schlimme Handlungen Konsequenzen

Lesezeit 1 Minute

Sänger Xavier Naidoo

Es gibt noch andere Gründe als das Coronavirus, warum dies eine erstaunliche Woche war. Eine Woche nämlich, in der jahrelange Handlungen und Misshandlungen endlich Konsequenzen zeitigten.

Am Mittwoch verkündete ein New Yorker Richter das Strafmaß des Film-Moguls Harvey Weinstein, den eine Jury vergangene Woche der Vergewaltigung und sexuellen Nötigung schuldig gesprochen hatte: Für 23 Jahre muss Weinstein hinter Gittern. Jahrzehntelang galt es als offenes Geheimnis, dass sich der mächtigste Mann Hollywoods systematisch an jungen Schauspielerinnen verging. Bis die MeToo-Bewegung dafür sorgte, dass das, was jeder wusste, öffentlich angeklagt wurde. Manche Männer, die sich von MeToo bedroht fühlten, sprachen von einer Hexenjagd. Weinstein verglich sich in seinem Schlussplädoyer mit jenen Hollywood-Größen, die unter McCarthys Kommunistenhatz mit Berufsverboten belegt worden waren. Vergeblich: Mit dem New Yorker Urteil ist MeToo im juristischen System angekommen. Gut so.

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Auch der deutsche Soul-Sänger Xavier Naidoo konnte jahrelang rechte Verschwörungstheorien verbreiten, gegen Geflüchtete, Juden und Homosexuelle hetzen, ohne seiner Karriere zu schaden. Doch nachdem ein Video aufgetaucht war, in dem Naidoo hetzerische Verse in seinen Laptop sang, warf RTL ihn aus der Jury von „Deutschland sucht den Superstar“. Das mag nur ein kleiner Schritt sein, aber er geht in die richtige Richtung.