Kommentar zum Hilfschaos für Künstler in NRWSchnelle Hilfe allein genügt nicht

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Kulturministerin_Pfeiffer-Poensgen

Da freuten sich noch alle: Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen, kündigt am 20. März schnelle Finanzhilfe für die Künstler in NRW an.

  • Nordrhein-Westfalen hat vor mehr als drei Wochen versprochen, die Künstler im Bundesland in der Corona-Krise finanziell unterstützen zu wollen.
  • Das geschah auch. Nur ist der Geldtopf jetzt leer.
  • Wie es weitergeht, darüber gehen offenbar auch in der Landesregierung die Meinungen auseinander, ein Chaos, das auf dem Rücken der Künstler ausgetragen wird. Ein Kommentar.

Es sorgte für Erleichterung in der Szene, als die Ministerin für Kultur und Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen, Isabel Pfeiffer-Poensgen, am 20. März schnelle Hilfe für Künstlerinnen und Künstler in der Corona-Krise ankündigte. Allerdings: Angesichts des immensen Bedarfs scheinen die bereitgestellten fünf Millionen Euro nicht viel mehr als der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein gewesen zu sein.

Eine Kölner Künstlerin spricht gar davon, dass 17.000 Anträgen lediglich 2000 Bewilligungen gegenüberstehen. Dann ging das Geld aus. Zu den konkreten Zahlen hält sich das Ministerium bedeckt und spricht nur von „mehreren Tausend“ Kulturschaffenden, denen man kurzfristig habe helfen können.

Das war sicher aller Ehren wert, aber nun ist der Topf nicht nur leer, es gibt auch keine Aussicht auf rasche Abhilfe. Es hapert an der Abstimmung zwischen Land und Bund, und auch im Land selbst scheint nicht klar zu sein, wer sich für die freischaffenden Künstler weiter zuständig fühlt – immer noch Isabel Pfeiffer-Poensgen oder Andreas Pinkwarts Wirtschaftsministerium?

Die Künstler sind die Leidtragenden

Die Leidtragenden der ungeklärten Situation sind die Künstler, die zum Beispiel in dem Dilemma stecken, für zukünftige, aber abgesagte Aufführungen in der Vergangenheit bereits geprobt und investiert zu haben. Kunst und Kultur – das mag mancher als Luxus empfinden.

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In Wahrheit geht es für die Betroffenen um ihre Existenz und für die Gesellschaft darum, dass sie für ihren gedeihlichen Fortbestand nicht nur materieller, sondern auch geistiger Lebensmittel bedarf.

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