Kultur in Corona-KriseTrompeter Till Brönner richtet flammenden Appell an Kollegen
Köln – Der Trompeter Till Brönner hat auf Instagram einen flammenden Appell zur Lage der Kultur-Szene während der Corona-Pandemie veröffentlicht. Der 49-Jährige sagt in dem sechseinhalb Minuten langen Video am Dienstag: „Ich habe so etwas noch nie gemacht, muss daran liegen, dass ich ziemlich sauer bin.“ Brönner kritisierte, dass viele seiner kulturschaffenden Kollegen nicht deutlicher und lauter auf die kritische Lage der Szene aufmerksam machen würden.
TIll Brönner kritisiert Ungleichbehandlung von Wirtschaft und Kultur
Außerdem kritisierte der Musiker die Regierung, dass es aus seiner Sicht bis heute kein ausreichendes Hilfspaket für die von der Corona-Pandemie hart getroffene Kultur-Szene gibt.
„Ich halte diese Zurückhaltung aus den eigenen Reihen für fatal“, so Brönner, „da sie ein völlig falsches Bild der dramatischen Lage zeichnet, in der sich unser Berufszweig aktuell befindet.“ Der Trompeter kritisiert die Unterteilung in systemrelevant und -unrelevant. Er beschreibt, wie er Vertrauen in die Hilfen durch die Regierung nach und nach verloren hat.
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Das ausbleibende Geld in der Branche, treffe zudem nicht nur Musiker oder Künstler, die auf der Bühne stehen: „Toningenieure, Busfahrer, Caterer, Bühnenbauer, Beschallungsfirmen, Clubbesitzern“. Brönner kritisiert, dass der Kultur-Szene der Handlungsspielraum genommen, aber gleichzeitig nicht genug Hilfe gegeben wurde. „Wie kann man einzelnen Konzernen Milliarden in den Vorgarten werfen, und der Veranstaltungsbranche Arbeitslosengeld 2 anbieten?“, fragt Brönner.
Am Mittwoch beraten Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten über neue Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und Hilfen für die betroffenen Gruppen. (mab)