KunstfotografieErste Ausstellung von Jakub Freter im Belgischen Viertel – Ein Blick hinter die Kulissen

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Der Fotograf und Künstler Jakub „Kuba“ Freter bei einem Selbstportrait.

Der Fotograf und Künstler Jakub „Kuba“ Freter bei einem Selbstportrait.

Der Kunstfotograf Jakub Freter präsentiert am Samstag, dem 6. April, zum ersten Mal seine Werke in der Kölner Galerie „Defintion of Done“ unter dem Titel „And miles to go before I sleep“.

„Drei Jahre sind in diese Bilder geflossen“, erklärt Jakub Freter mit ernstem Blick und leicht sichtbaren Falten auf der Stirn, während er durch die Räume seiner Ausstellung geht. Noch sind einige Arbeiten für seine erste eigene Ausstellung zu erledigen und Jakub, von seinen Freunden liebevoll „Kuba“ genannt, ist sich dessen bewusst. Auch deshalb legt er großen Wert auf die Zusammenarbeit mit anderen kreativen Köpfen, denen er „blind vertraut“. Einer dieser Menschen ist Modedesigner Pablo Plum, der ihm an diesem kalten Mittwochmorgen beim Aufhängen der Bilder zur Seite steht. „Eine Solo-Ausstellung bedeutet nicht, dass man nur alleine arbeitet, sondern dass meine Freunde hinter mir stehen“, betont der junge Pole Freter.

Eines der in der Ausstellung gezeigten Werke von Kuba Freter.

Eines der in der Ausstellung gezeigten Werke von Kuba Freter.

Der Fotokünstler hat bei zahlreichen Reisen rund um die Welt analoge Fotos aufgenommen. Seine Werke der letzten drei Jahre werden nun in der Kölner Galerie „Definition of Done“ in der Lütticher Straße präsentiert. Zu den besuchten Orten gehörten Breslau, Rotterdam, Malaga, Teneriffa, Köln, Venlo, Paris und Berlin. Laut Freter war seine Kamera stets ein Begleiter und half ihm, sein pures Interesse am Leben zu dokumentieren.

Die Motive seiner Aufnahmen sind oftmals auf den ersten Blick nicht genau zu erkennen. Sei es eine Herde Schafe, eine Palme oder der Horizont, alles scheint verschwommen auf Film gebrannt worden zu sein. Nimmt man sich aber die Zeit und lässt die Bilder auf sich wirken, eröffnet sich die ganze Bedeutung hinter den Werken von Freter. Zu seiner ersten eigenen Ausstellung möchte er die Besucher genau zu dieser persönlichen Reise einladen und dabei einen Raum schaffen für eigenen Interpretationen und Assoziationen. Der Fotograf konzentriert sich dabei auf klare geometrische Linien und Formen, um ein Gesamtkonzept zu schaffen, das er selbst als „das Konkrete im Unkonkreten“ beschreibt.

Über den Willen eine Geschichte zu erzählen

In Freters Arbeiten steht er selbst nie im Mittelpunkt, sondern fügt sich voll und ganz der Herausforderung, Momente zu kreieren. Seine Fotografien beschränken sich für ihn aber nicht auf das schlichte Einfangen von Momenten, sondern er möchte die Emotion und die persönliche Geschichte jedes Augenblicks für den Betrachter fantasievoll zum Leben erwecken. Alles um uns herum bringt eine Geschichte mit sich, die in der Flüchtigkeit des Moments oftmals verloren geht. Die Kunst von Freter widmet sich genau diesem Zustand und eröffnet uns dadurch die Möglichkeit, das Besondere im Alltäglichen zu erkennen.

Eine weitere Kunstfotografie von Jakub „Kuba“ Freter.

Eine weitere Kunstfotografie von Jakub „Kuba“ Freter.

So ist es auch kein Zufall, dass der Titel seiner ersten Ausstellung „And miles to go before I sleep“ eine Anspielung ist auf eine Gedichtzeile des amerikanischen Lyrikers und Pulitzer-Preisträgers Robert Frost. „Ob Lyrik oder Fotografie, beide Seiten werden vereint von dem Willen des Künstlers eine Geschichte zu erzählen.“

Dass Jakub „Kuba“ Freter überhaupt zur Fotografie gekommen ist, entspringt dabei einem Zufall. Als ihn einer seiner engen Freunde nach Köln einlädt, um mit ihm zusammenzuwohnen, lässt ihn dieser schon kurz darauf alleine zurück in seiner alten Wohnung, um selbst nach Berlin zu ziehen. Was sich für Freter erstmal ziemlich unglücklich anfühlt, entpuppt sich auf den zweiten Blick als sein großes Glück. Die Wohnung seines Freundes ist bis oben hin vollgepackt mit allerlei analogen Gerätschaften, darunter auch die erste Analog-Fotokamera, die Freter jemals in den Händen hält. Schnell entwickeln der Fotograf und seine Kamera eine Beziehung, deren Intensität bis heute nicht abgenommen hat. „Mein Traum war es schon immer, Geschichten zu erzählen“, nun hatte er das passende Werkzeug dafür gefunden. Viele Jahre und Kodak-Filme später entspringt aus dieser besonderen Verbindung eine eigene Ausstellung.


Kuba Freter: „And miles to go before I sleep “, 6.4. bis 27.4.2024 in der Galerie  „Definition of Done“, Lütticher Straße 44, 50674 Köln. Eröffnung: Samstag, 6.4. ab 17 Uhr.

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