Radio in NRWElf Anbieter wollen sich UKW-Kette teilen

Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW
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Düsseldorf – In den Radiomarkt in Nordrhein-Westfalen kommt Bewegung: Im Zuweisungsverfahren über die zweite UKW-Kette im Land haben die elf zugelassenen Antragsteller eine Absichtserklärung für ein gemeinsames Programmangebot unterzeichnet. Dies wurde am Freitag in der jüngsten Sitzung der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW bekannt gegeben.
Die Mitglieder der Kommission wurden informiert, dass sich alle Bewerber auf eine Absichtserklärung einigen konnten – ein laut Landesmedienanstalt NRW bisher einmaliger Vorgang bei der Vergabe einer einzelnen UKW-Frequenz-Kette.
Eine junge Zielgruppe
Das Ziel dabei ist es, eine Unternehmung mit verschiedenen Gesellschaftern und unterschiedlichen Gesellschaftsanteilen zu gründen. Die Antragsteller sind Antenne NRW, Arabella NRW, ffnrw, Kiss FM Radio, Metropol FM, Niedersachsen Rock 21, Plattform für regionale Musikwirtschaft mit dem Programm FluxFM, radio NRW, Radio Teddy, Rock Antenne, KG Studio Gong NRW.
Das geplante neue Hörfunk-Programmangebot in Nordrhein-Westfalen soll sich vornehmlich an eine junge Zielgruppe richten. Insgesamt umfasst die landesweite UKW-Kette derzeit 27 Frequenzen. Über sie können voraussichtlich rund 6,5 Millionen Menschen in NRW erreicht werden.
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„Mit historischen Superlativen soll man ja eher vorsichtig sein, aber der Vorgang ist schon ein großer Schritt in Richtung eines höchst bemerkenswerten Ergebnisses“, sagte Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW.
Die Medienkommission begrüße diese Einigung, so Werner Schwaderlapp, Vorsitzender des Gremiums: „Für die Medienvielfalt im Radio-Land Nordrhein-Westfalen ist das eine überaus erfreuliche Entwicklung. Mit der Verwirklichung dieser Absichtserklärung werden die Hörerinnen und Hörer noch mehr journalistische Hörfunkbeiträge nutzen können. Die bereitstehenden Frequenzen werden damit sinnvoll genutzt.“
Tobias Schmid kandidiert erneut
Im Rahmen der Sitzung der Medienkommission wurde zudem beschlossen, dass der Posten des Direktors oder der Direktorin ab sofort für die nächste Amtsperiode ausgeschrieben wird.
Die Bewerbungsfrist für die Position endet am 28. Februar. Der jetzige Direktor der Landesanstalt für Medien NRW, Tobias Schmid, gab bekannt, dass er sich zur Wiederwahl stellt. Die neue Amtszeit beginnt am 1. Januar 2023 und dauert sechs Jahre.
Auf die Ausschreibung für ein landesweites UKW-Programm in NRW hatten sich bis zum Ende der Bewerbungsfrist Mitte Juni des vergangenen Jahres 13 Hörfunkveranstalter mit 14 Programmen für die analogen Frequenzen eines landesweiten Hörfunkprogramms beworben.
Da mehr Kapazitäten beantragt wurden als zur Verfügung stehen, wurde ein Verständigungsverfahren unter den elf Antragstellern eingeleitet, die die Zuweisungsvoraussetzungen erfüllen.
Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass im nächsten Schritt die Medienkommission den neuen Antrag als Ergebnis des Verständigungsverfahrens unter Vielfalts-Gesichtspunkten bestätigen muss. Dies soll im Rahmen einer der kommenden Medienkommissions-Sitzungen im Frühjahr geschehen.