Sexismus in WerbungFDP-Chef Christian Lindner wirft Heiko Maas „Spießigkeit“ vor

Justizminister Heiko Maas
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- Heiko Maas will geschlechterdiskriminierende Werbung unterbinden.
- Betroffen sein soll Werbung, die Frauen oder Männer auf Sexualobjekte reduziert.
Frankfurt – Als „komplett unsinnig“ hat die Werbebranche die von Bundesjustizminister Heiko Maas (SDP) geplante Initiative gegen sexistische Werbung bezeichnet. Damit werde die Diskussion um zulässige Werbung auf die „Geschmacksebene“ reduziert, erklärte der Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) am Montag in Frankfurt.
„Wer will eindeutig entscheiden, wann Werbung sexistisch ist?“, kommentierte Verbandspräsident Wolf Ingomar Faecks die Pläne. In der Realität habe das Problem ohnehin keine große Bedeutung. Im GWA sind nach eigenen Angaben rund 100 Agenturen organisiert.
FDP findet Maas „spießig“
FDP-Chef Christian Lindner warf dem SPD-Politiker „Spießigkeit“ vor: „Heiko Maas geht den nächsten Schritt zum Nannystaat, der den Bürgern nichts zutraut und Verbraucher für unmündig hält“, sagte er.
„Seine Pläne zum Verbot vom Nacktheit und sexualisierter Werbung sind an Spießigkeit kaum zu überbieten. Die Verhüllung von Frauen zur Bändigung von Männern zu fordern, das kannte man von radikalen islamischen Religionsführern, aber nicht vom deutschen Justizminister.“

Demonstration gegen Sexismus in der Werbung
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Maas will nach einem „Spiegel“-Bericht geschlechterdiskriminierende Werbung unterbinden. Ein entsprechender Entwurf zur Änderung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb soll in der Regierung in Kürze beraten werden.
Ziel sei - auch als Reaktion auf die sexuellen Übergriffe in der Kölner Silvesternacht - ein „moderneres Geschlechterbild“ in Deutschland. Künftig könnten Plakate oder Anzeigen unzulässig sein, die Frauen oder Männer auf Sexualobjekte reduzieren.
(dpa)