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So wird der TatortFamiliendrama erreicht nur für Durchschnitt

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Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Eva Hentschel (Sina Martens) gehen in Deckung. Hinter ihnen sieht man die steinernen Überbleinsel einer Hütte.

Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Eva Hentschel (Sina Martens) im Tatort „Hochamt für Toni“

Im Tatort „Hochamt für Toni“ verarbeitet Ermittler Felix Voss einen persönlichen Schicksalsschlag. Für die Aufklärung des Falls muss er aber außerhalb seiner Zuständigkeit ermitteln. 

Der Tatort „Hochamt für Toni“ beginnt mit einem emotionalen Schicksalsschlag für Kriminalhauptkommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs). Der war von einem alten Freund und Priester, Marcus Borchert (Pirmin Sedlmeir) zu einer Predigt eingeladen worden. Kurz bevor der Gottesdienst losgeht, kündigt der Geistliche seinem Freund an, eine wichtige Enthüllung über eine gemeinsame Freundin namens Toni machen zu wollen. Toni - das war mehr als eine flüchtige Bekanntschaft für Voss.

Doch noch vor der Predigt wird Borchert in der Kirche getötet. Da mehrere wertvolle Gegenstände in der Kirche verschwunden sind, geht die örtliche Polizei schnell von einem Raubmord aus. Dem kann sich Voss nicht anschließen. Ein Mord so unmittelbar vor einem Gottesdienst, indem bereits so viele potenzielle Zeugen in der Kirche saßen? Für ihn muss es einen Zusammenhang mit der Enthüllung geben. Voss Zuständigkeit ist eigentlich überschritten, trotzdem beginnt er zu ermitteln.

 „Tatort: Hochamt für Toni“ bleibt durchschnittlich

Voss findet zudem heraus, dass Toni Selbstmord begangen hat. Als er Tonis Familie danach fragt, was denn passiert ist, zeigen sich die Hentschels verschwiegen und abweisend. Offenbar wollen sie nicht, dass der Kommissar Staub aufwirbelt. Während Voss seine Zuständigkeit überschreitet, sitzt ihm auch schon das Polizeipräsidium im Nacken. Und nur ein Mitglied der Familie Hentschel zeigt sich gesprächsbereit.

Der Tatort stellt Voss ganz in den Vordergrund, Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Goldwasser (Eli Wasserscheid) stärken ihm lediglich den Rücken. Die Ermittlung wird mit seinen Erinnerungen an seine wilden Jahre mit Toni überlagert, was visuell zu ein paar interessanten Effekten führt. Die Kameraführung zeigt ein breites Repertoire von Ruhe bis hin zu großer Hektik, die den Fall und Voss Betroffenheit gut untermalt. Auch die Parallelführung verschiedener Szenen ist sehr gelungen und erzeugt Spannung.

Mit den Hentschels wird das Publikum in eine spannende Familienkonstellation eingeführt. Der Plot arbeitet sich letztlich aber an zu vielen unterschiedlichen Genres ab und bleibt die größte Schwäche des Tatort, der nicht mehr als Durchschnitt erreicht. 

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