So wird der „Tatort“ am SonntagToter Affe, schlaflose Kommissarinnen und viel Mord

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Zu sehen ist ein Affengehege im Züricher Zoo. Kommissarin Tessa Ott (Carol Schuler) steht in der linken Bildfläche vor dem toten Schimpansen und schaut auf ihn herab, Tierpfleger Darius Holzer (Mario Fuchs) kniet rechts und blickt unsicher zu Kommissarin Ott hinauf.

Kommissarin Tessa Ott (Carol Schuler) und Tierpfleger Darius Holzer (Mario Fuchs) stehen im Affengehege der Züricher Zoos neben einem getöteten Schimpansen.

Der neue „Tatort“ „Von Affen und Menschen“ kommt mit mehreren Mordfällen und -opfern daher. Darunter ein Schimpanse aus dem Züricher Zoo.

Es ist kein gewöhnlicher Fall, zu dem die beiden Kommissarinnen Isabelle Grandjean (Anna Pieri Zuercher) und Tessa Ott (Carol Schuler) zu Anfang dieses Krimis gerufen werden. Tatort ist der Züricher Zoo, das Opfer ist Schimpanse Tembo.

Zwar entrüstet Kommissarin Ott diese Tat – zumal Staatsanwältin Anita Wegenast (Rachel Braunschweig) ihn getreu der juristischen Lage nicht als Mord, sondern „nur“ als „Sachbeschädigung“ einstuft. Ott beginnt trotzdem zu ermitteln. Und wird aufmerksam, als sie die Wohnung von Michael Widmer, der den getöteten Schimpansen vor Kurzem aus dem Kongo nach Zürich gebracht hatte, verlassen und verwüstet vorfindet.

Kommissarinnen zwischen Rast- und Ratlosigkeit

Doch Kommissarin Otts Recherchen werden schnell durch neue Vorkommnisse behindert. Ein Mann wurde erschossen in seiner Wohnung gefunden. Alles deutet auf ein Beziehungsdrama hin, denn die Frau des Toten, Nicole Merz, ist verschwunden. Und zu allem Übel finden Grandjean und Ott die Zwillingsschwester der Verdächtigen tot in ihrer Badewanne – daneben eine Notiz, die auf Suizid hinweist.

Die Ermittlungen kommen nicht zu Ruhe. Handelt es sich wirklich um völlig voneinander losgelöste Fälle? Lange scheint es so, doch dann eröffnet sich den Züricher Kommissarinnen plötzlich ein überraschender Zusammenhang. Und es kommen neue Akteure ins Spiel.

Auch Staatsanwältin Wegenast steht unter Strom. Sie möchte auf der Karriereleiter aufsteigen. Dabei hofft sie auf den Einfluss ihrer Kontakte – unter anderem auf Rosi Bodmer, Verwaltungsrätin im Züricher Zoo. Doch diese sorgt sich um den verschwundenen Michael Widmer.

Komplexer Krimi

Der 7. Fall von Grandjean und Ott ist ein komplexer Krimi, verfolgt mehrere Handlungsstränge und das zuweilen in einem Affenzahn. Da geht der tote Schimpanse im Zoo fast ein wenig unter, ebenso die Frage danach, wie das Töten von Tieren juristisch und moralisch zu bewerten ist. 

Der Tatort überzeugt durch dramatische Handlungen und spannende Wendungen. Schauspielerisch beeindruckt vor allem Sarah Viktoria Frick, die die beiden Zwillingsschwestern verkörpert. Doch es gibt auch amüsante Momente – zum Beispiel, wenn Kommissarin Grandjean auf der Suche nach Beweisen voller Elan den Inhalt von mehreren Müllcontainern durchwühlt.

Regisseur Michael Schaerer hat ein skurriles und schnelllebiges Drehbuch von Stefan Brunner und Lorenz Langenegger realisiert. Und schafft es, dass man trotz der verschiedenen Mordfälle und Handlungen nicht gänzlich den Überblick verliert.

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