MAKKDas Kölner Museum für Angewandte Kunst im Museums-Check

Lesezeit 3 Minuten
Das Museum für Angewandte Kunst in Köln.

Das Museum für Angewandte Kunst in Köln.

Köln – Wer sich kein Bild von Andy Warhol leisten kann, kann sich immerhin mit einem Teeservice von Alessi, einem Ulmer Hocker oder einem Schweizer Taschenmesser trösten: Auch dies sind Ausstellungsstücke, die in keinem guten Museum fehlen dürfen – jedenfalls dann nicht, wenn diese Museen Produkte des alltäglichen Gebrauchs ausstellen. Im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) reicht die Sammlung bis zu Schmuckstücken des Altertums zurück und endet bei den Ikonen der heutigen Konsumgesellschaft. Dazwischen liegt eine Fülle an Erfindungen, mit denen sich die Menschen das Leben vor allem erleichtern, oft genug aber auch verschönern wollten. Gelingt beides in einem, ist es museumsreif.

Steckbrief

Die Sammlungen des Museums bieten mit über 120.000 Objekten einen Überblick auf rund 800 Jahre europäisches Kunsthandwerk: Angefangen bei Textilien des Mittelalters über Möbel, Keramik, Glas, Metallkunst, Mode und Grafik bis zu den Klassikern des modernen Industriedesigns.

Informationen

Museum für Angewandte Kunst (MAKK), An der Rechtschule, Köln, Telefon (0221) 221-267 14,

Öffnungszeiten: Di.-So. 11-17 Uhr, jeden ersten Donnerstag im Monat 11-22 Uhr, jeden ersten Sonntag im Monat 10-17 Uhr.

www.makk.de Anreise: Jeweils fünf Minuten Fußweg von den Haltestellen Appellhofplatz und Hauptbahnhof (Bahnlinien 3, 4, 5, 16, 18). Mit dem Auto: Parkhäuser am Dom und in der Innenstadt. Eintritt: Tagesticket: 6 Euro/3,50 Euro ermäßigt, freier Eintritt in die ständige Sammlung für Kinder und Schüler.

Für Kinder

Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt in die ständige Sammlung. Zudem gibt es regelmäßige Führungen für Familien und Kinder zu den Sonderausstellungen und zu allgemeinen Designthemen. Am Sonntag, den 8. November, etwa zum Weltraum-Design. Jeden ersten Sonntag im Monat findet um 11 Uhr eine Führung für Kinder ab 8 Jahren statt. Für Schulklassen bietet das Museum eine große Auswahl an Führungen und Workshops. Derzeit drehen sich diese vor allem um die aktuelle Sonderausstellung zum Modedesign, es gibt aber auch einen Workshop zur Geschichte des Essen und Trinken.

Umgebung & Cafe

Attraktionen in der Nähe: Mehr angewandte Kunst gibt es in Kolumba, das die mittelalterlichen Heiligtümer des Kölner Erzbistums zeigt. Außerdem befinden sich Dom, Domschatzkammer, Opern-Baustelle sowie die Kunstgalerien Boisserée, Karsten Greve und Der Spiegel in unmittelbarer Nachbarschaft. Gastronomie: Das Holtmann’s im MAKK bietet Kaffee, Kuchen und viele herzhafte Speisen – und bei gutem Wetter den schönsten Hof der Innenstadt. Zwischen Museum und Minoritenkirche hat der Architekt Rudolf Schwarz hier einen beinahe idyllischen Ort geschaffen.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt: Das sind die zehn Highlights des MAKK

Zehn Highlights im MAKK:

Ein frühes Meisterwerk des Bildhauers Tillmann Riemenschneider: „Maria auf der Mondsichel“ (um 1485) in Saal 2 im 1. Geschoss

Kabinettschrank, so kostbar, dass der Zierrat den Inhalt überstrahlt (1601/1625) in Saal 4 des Rundgangs

Überbleibsel des legendären Pallenberg-Saals am Hansaring: Melchior Lechters Glasfenster (1897/1898) befindet sich heute in Saal 21 der 1. Etage

Kunst und Design im Dialog: „Suprematistisches Schreibzeug“ (1922) im Erdgeschoss

Schwerelos wie ein Blatt auf dem Wasser: Hans Hartls Chaiselongue „Soloform 5008“ (1953) setzt sich spielerisch vom kastenförmigen Funktionalismus der Moderne ab.

Willkommen im Plastikzeitalter: Norman Bel Geddes (1893-1958) schuf die patriotisch eingefärbten Emerson Radio Modelle FC-400 „Patriot“ und „Aristocrat“

Französischer Deckelbecher (ca.1670) von Bernard Perrot aus Millefioriglas mit Fadendekor

Gottlob Kirchners „Luchs“ aus der Königliche Porzellanmanufaktur Meißen (1732/1733)

Bei Emilio Pucci tragen auch Gummistiefel Namen: „Rubber Baby Ova Brown“ (1997)

Allwetterfest: Bedrucktes Neopren-Kleid des Modelabels Opening Ceremony aus der Frühjahrskollektion 2014

KStA abonnieren