Spitze gegen die Toten HosenHeino singt „Tage wie dieser“ beim Silvesterstadl

Erst Schlager-Sänger, dann Rocker: Heino
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Köln – Sie mögen sich nicht besonders. So viel steht fest. Heino und die Toten Hosen verbindet seit Jahrzehnten ein äußerst unterkühltes Verhältnis. Immer wieder schießen sich die Musiker Giftpfeile zu. 2013 noch hatte Campino den Volksmusiker als „Aushängeschild der deutschen Hässlichkeit“ bezeichnet. Anlass damals war Heinos Coveralbum, auf dem der Volksmusik-Star („Schwarzbraun ist die Haselnuss“) Lieder von den Ärzten oder den Sportfreunden Stiller neu einsang.
Nun kommt die nächste Spitze: Der 77-jährige hat laut einem Bericht der Bild-Zeitung den Mega-Hit „Tage wie diese“ neu interpretiert und will den Song nun ausgerechnet in der Volksmusik-Sendung „Stadlshow Silvester“ in der ARD (Donnerstag, 20.15 Uhr) präsentieren. „Der Song ist klasse, und ich wollte ihn immer schon singen“, sagte Heino. „Jetzt ist mit dem Stadl ein würdiger Moment gekommen.“
Heino will seine Cover-Version als musikalische Verneigung vor Hosen-Frontmann Campino (53) verstanden wissen. Doch so ganz kann man ihm nicht glauben. Zu tief sind die Gräben. Und auch Heino glaubt nicht so recht daran, dass seine Version bei den Rockern gut ankommt. „Er würde das sicher nie zugeben. Dazu steckt Campino zu sehr in seiner Rolle, Heino hassen zu müssen“, sagt Heino. Im übrigen würde er Campino gerne bei ein paar Altbier die Hand reichen und die alten Geschichten begraben.
Die Musiker-Fehde ist schon rund 30 Jahre alt. Die Toten Hosen verunglimpften Heino in den 80er Jahren auf ihren Konzerten mit einem Doppelgänger. Der Fall landete sogar vor Gericht.
Diesmal sind allerdings keine rechtlichen Schritte zu erwarten. Die Coverversion verstößt nicht gegen das Urheberrecht. (tis)