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LeserbriefeMaskenpflicht in Schulen nicht mehr zeitgemäß

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Trotz der für den 20. März geplanten Lockerung von Corona-Schutzmaßnahmen soll die Maskenpflicht an Schulen erhalten bleiben. 

Maskenpflicht in Kneipen an Karnevalstagen ausgesetzt (22.2.)

Unfassbar wütend

Ich bin wütend. Unfassbar wütend. Von Weiberfastnacht bis Aschermittwoch wird ganz Köln zur Brauchtumszone, in der auch in Innenräumen keine Maske mehr getragen werden muss. In ganz Köln? Nein, halt! Es gibt Ausnahmen: Kindergärten und Schulen! Ich, Mutter von 11-jährigen Zwillingen, und viele andere Mütter kommen sich vorgeführt vor.

Während meine Kinder immer noch mit Masken im Unterricht sitzen, zum Teil geimpft und mehrfach getestet, immer noch Abstand halten sollen, auch den Sportunterricht stets mit Maske ertragen, liegen sich Klaus aus Hagen und Rita aus Bergheim am Alter Markt in den Armen. Oder tauschen ihre Kölschgläser. Während meine Kinder seit zwei Jahren keine Hallenturniere mehr spielen, machen Horst und Tina aus Oer-Erkenschwick ’ne Polonaise. Brauchtum! Warum sind Weiberfastnacht neun Stunden Unterricht vorgesehen statt Schulkarnevalsfeiern? Die Schulen dann aber bis Aschermittwoch geschlossen? Bewegliche Ferientage? Hatten die Kinder nicht genug Unterrichtsausfall? Wir Eltern können neuerdings ja so prima ratzfatz Betreuung organisieren oder einfach Homeoffice machen.

Und während man als Elternteil wieder Betreuung organisiert, Kindertränen trocknet, Seelen streichelt, weil man wieder in Quarantäne sitzt und das Prinzessinnenkleid traurig im Schrank bleibt, feiern Uwe, Bernd und Dietrich, bis sie nicht mehr können. Weil Karneval nämlich Brauchtum ist. Weil er die Kassen klingen lässt. So kurz vor der Landtagswahl ist das auch einfach besonders praktisch. Nur nicht für die Kinder, die zum Teil gar keinen Karneval kennen und Menschen mit Maske als normal empfinden. Simone Menzel Bergisch Gladbach

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Leselernprozess durch Masken gestört

Zu Kollateralschäden durch Corona-Maßnahmen in bezug auf die Maskenpflicht an Schulen, insbesondere im Primarbereich, kann ich aus eigener jahrelanger Erfahrung sagen, dass das klar erkennbare Gesicht der Lehrerin oder des Lehrers mit allen Emotionen für Kinder ein unverzichtbares Mittel ist, um Nähe, Anteilnahme, Zuneigung, Sicherheit und Vertrauen zu vermitteln. Ebenso wichtig sind Gesicht, Mimik und Mund für das Erlernen der Buchstaben. Um das Lautieren von Buchstaben nachvollziehen zu können, muss ich den Mund meines Gegenübers genau erkennen und begreifen können. Daraus ergibt sich ein effizienter Leselernprozess. Ein Maskengesicht kann das nicht annähernd leisten. Auch dieser Mangel wird sicherlich einmal als Kollateralschaden der Corona-Maßnahmen benannt werden müssen.Karin Stennei Bergisch Gladbach