Leserbriefe zur Friedensdemo„Ich platze vor Stolz auf diese Stadt“

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Am Rosenmontag demonstrierten in Köln 250 000 Menschen gegen den Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine.

Eine Stadt in Blau und Gelb – Statt eines Rosenmontagszugs erlebt Köln einen historischen Tag (1.3.)

Eindrucksvoll und berührend

Unser Köln mag vielerorts laut, vermüllt, chaotisch, schmuddelig und teilweise sogar hässlich sein. Aber sein republikanisches und gelebte Vielfalt durchpulsendes Herz überstrahlt alles. Bilder wie die des Rosenmontags sprechen für sich. Ich platze vor Stolz auf diese Stadt. Matthias Klawonn Köln  

Die Solidaritätsdemo mit der Ukraine in Berlin hat mich sehr beeindruckt und tief berührt hat mich die großartige Demo in Köln mit dem Beleg dafür, dass bei uns nicht nur die alljährlich „neuen“ Karnevalssongs über Dom, Rhing, Sunnesching die Menschen dieser Stadt erreichen. Ich bin stolz, Kölner zu sein! Rolf Mödder Köln

Dass die Kölner an ihrem höchsten Feiertag auf die Straße gehen und eindrucksvoll gegen den Angriffskrieg Putins und für den Frieden demonstrieren, ist einfach nur wunderbar. Ab heute bin ich ein noch überzeugterer kurkölnischer Sauerländer. Thomas Kemper Schmallenberg

Respekt für Bürgerengagement

Selten hat mich ein Bürgerengagement so beeindruckt wie diese heutige Veranstaltung zum Rosenmontag mit einer überwältigenden Zahl von Teilnehmern und Teilnehmerinnen! Bravo und großen Respekt nach Köln! Albrecht Clauß Bremen

Überwältigendes Erlebnis

Überwältigend war es, am Rande der Friedensdemo zu stehen, mitgehen konnte ich leider aus gesundheitlichen Gründen nicht. Zwei Stunden gingen Demonstranten am Neumarkt an mir vorbei, bevor der offizielle Teil des Festkomitees kam. Viele Familien mit Kindern aller Altersgruppen, viele in Gelb-Blau, viele Schilder – und nicht die Spur von Karnevalszoch. Ich bin stolz auf alle Kölsche, die diese Demo richtig verstanden haben.  Gerti Kronenberg Köln

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Einstehen für demokratische Werte

Es ist ein Irrtum zu glauben, es interessiere Putin nicht, dass hunderttausende Menschen in Berlin und Köln für den Frieden auf die Straße gehen. Während in der Vergangenheit die Reaktionen des Westens auf die Annexion der Krim eher halbherzig ausfielen, vielleicht sogar der Eindruck entstand, dass Freiheit uns nicht viel bedeutet, solange der Euro rollt, sind die aktuellen Sanktionen sehr entschieden und tun wirklich weh. Auch dem Westen. Mit den Demonstrationen haben wir gezeigt, dass wir hinter den harten Maßnahmen stehen, auch wenn wir kürzer treten müssen.

Die Aktivitäten der Rechten, der Verschwörungstheoretiker und Querdenker haben vielleicht den Eindruck erweckt, dass Demokratie und Solidarität uns nicht mehr viel bedeuten. Dieses Wochenende hat gezeigt, dass unsere Regierung und die EU den vollen Rückhalt ihrer Bevölkerung haben, anders als in Russland. Wir lassen uns unsere Demokratie nicht nehmen, auch wenn wir einen hohen Preis dafür zahlen müssen. Das wird auch Putin zur Kenntnis nehmen. Allmählich wird ihm dämmern, dass er unseren Willen zur Demokratie erheblich unterschätzt hat. Dr. Bodo Unkelbach Bergisch Gladbach

Tolle Pro-Ukraine-Demo

Als Norddeutscher kann ich wohl kaum nachempfinden, was es für Sie in Köln bedeutet, wenn das größte Volksfest im Jahr zum zweiten Mal wegen Corona ausfällt. Aber ich habe mit großen Respekt wahrgenommen, dass statt Karneval eine tolle Pro-Ukraine-Demo in Ihrer Stadt stattgefunden hat. Es hat mich sehr berührt, wie viele Menschen dem Aufruf gefolgt sind. Sie als Kölner können stolz auf diese Solidarität sein. Ich wünsche den Kölnern, dass sie im Jahr 2023 wieder unbeschwert Karneval feiern können und die Bürger in der Ukraine wieder in Frieden leben. Hans-Friedrich Steffensen Sieverstedt

Gemeinsam etwas bewirken

Noch nie habe ich es erlebt, dass Menschen mit einer derartigen Vehemenz und Standhaftigkeit demonstriert haben, und dieser Eindruck entstand, ohne dass die Stimmung von Wut, Verärgerung oder hochkochenden Gefühlen geprägt gewesen wäre. Stattdessen wurde viele Stunden stehend in der Kälte ausgeharrt, bis man sich in Bewegung setzen konnte und dennoch haben die wenigstens Menschen die Demonstration vorzeitig verlassen. Es entstand kein Gedränge, keine Genervtheit und keine Langeweile oder Unlust, kein Nachlassen in der Energie und der Überzeugtheit von der Sache, für die demonstriert wurde. Das Statement, das man setzen wollte, war stärker.

Gemeinsam mit anderen Menschen zu demonstrieren war für mich sehr tröstlich. Warum? Weil ich mich weniger allein gefühlt habe. Mich mit anderen Menschen so verbunden zu fühlen, gemeinsam Lieder über die Träume vom Frieden auf der ganzen Welt zu singen und zu sehen, dass andere Menschen sich auch Sorgen machen, belastet sind und in der gleichen Situation sind wie ich, hat mir sehr geholfen. Das Grundgefühl, das ich empfunden habe, dass man es eben gemeinsam überstehen wird und dass niemand den anderen im Stich lässt, gerade, wenn es so schwer wird, hat mir deutlich gemacht, welche Wirkung auch nach außen hin und gerade für die Ukraine entsteht.

Die ganze Demo war sehr überwältigend und hat mir so viel Zuversicht gegeben, dass der Zusammenhalt wirklich echt ist und dass Putin es schwer haben wird, das zu spalten. Die Demonstration heute hat mich überzeugt und mich spüren lassen: Wir können etwas tun. Unser Handeln hat einen Einfluss und es ist unser Job und unsere Verpflichtung, für die Ukraine, aber auch für uns selbst daran zu glauben und tätig zu werden mit den Mitteln, die wir haben. Sophia Klings Köln

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Tausende Menschen hatten sich am Rosenmontag in der Kölner Südstadt zur Teilnahme an der Friedensdemonstration versammelt.

Keine Corona-Gefahr bei Friedensdemo?

Der Rosenmontag wird abgesagt, weil die Corona-Gefahr zu groß ist. Aber wenn 250 000 Menschen während einer Friedensdemonstration fast den Weg des Rosenmontagszugs durch Köln laufen, dann ist das weniger gefährlich? Das eine wird verboten, das andere erlaubt – wer hat das entschieden? Natürlich muss man gegen den Krieg protestieren, aber wenn 250 000 Menschen den Zugweg gehen – da spielt die Corona-Gefahr keine Rolle? Aber beim FC-Spiel sind immer noch nur wenige Zuschauer zugelassen. Frank Mäßig Köln

Stolz op Kölle

M’r künn jood Fastelovend fiere, ävver och för de Fridde demonstriere! Kölle, isch ben stolz op Dich! Wolfgang P. Klinkhammer Köln

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