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Leserbriefe zur Ökobilanz von HaustierenHund und Katze nicht die Schuld geben

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Zu den beliebtesten Haustieren in Deutschland zählen Katzen und Hunde. Forscher legen dar, dass auch sie zur Belastung unserer Umwelt beitragen.

Miese Ökobilanz – In deutschen Haushalten leben 15,7 Millionen Katzen und 10,7 Millionen Hunde und es werden stetig mehr. Das belastet zunehmend auch die Umwelt (9.2.)

Irritierende Aufrechnung

Dieser zweiseitige Bericht über die angebliche Umweltbelastung durch Hunde und Katzen ist in meinen Augen mehr als irritierend. Hier werden viele hanebüchene Behauptungen und „Berechnungen“ durch rein technikorientierte „Forscher“ wie die von der TU Berlin aufgestellt. Man kann sich auch fragen, ob solche Forscher sich nicht besser mit dem von Menschen verursachten Kohlendioxidausstoß und anderen Umweltfolgen beschäftigen sollten, Stichwort: (Leer-)Flüge, Kreuzfahrten, Autorennen, Massentierhaltung, Urwaldrodung, Pestizideinsatz, Weltall-Tourismus.

Und ist es nicht der Mensch selbst, der durch gnadenlose Überbevölkerung und seine damit einhergehenden schädlichen Handlungsweisen und sein eigenes Dasein ganz allein für die „miese Ökobilanz“ verantwortlich ist? Ist ja viel einfacher, Schuldzuweisungen bei Tieren zu suchen, die in den Augen von reinen Technikfreaks keinerlei Nutzen oder Zweck erfüllen; typisch ist hier die Gegenüberstellung Wachhund versus Haushund und deren jeweilige Existenzberechtigung.

Könnte es nicht eher sein, dass die Anzahl der Haustiere sich deshalb erhöht, weil immer mehr Menschen die kalte Durchtechnisierung der Welt als die natur- und letztendlich auch menschenfeindliche Entwicklung wahrnehmen, die sie auch ist und Reste von Naturerleben brauchen? Im Übrigen können sich solche Ökobilanz-Forscher einmal darauf besinnen, dass der Mensch inzwischen die Wildtiere global bis auf einen kläglichen Rest ausgerottet hat, die damit bei einer wie auch immer ausgerechneten Ökobilanz wegfallen.Martina Frimmersdorf Leverkusen

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Haustierhaltung verschärft Welternährungsproblem

Vielen Dank für den sehr informativen Artikel. Die „miese Ökobilanz“ ist allerdings nur die eine Schattenseite der Haustierhaltung. Eine andere ist die Verschärfung des Welternährungsproblems, denn die landwirtschaftliche Fläche, die weltweit für die Futterproduktion für Haustiere genutzt wird, steht für die Lebensmittelproduktion nicht zur Verfügung. Bei fleischfressenden Haustieren kommt noch das ethische Problem der damit verbundenen zusätzlichen Nachfrage nach meist nicht artgerecht gehaltenen Masttieren hinzu.

Es gibt also mindestens drei gute Gründe, auf Haustiere zu verzichten und sich stattdessen an den Tieren in Freiheit zu erfreuen. Dass die Problematik der Haustierhaltung in Politik und Gesellschaft noch nicht angekommen ist, lässt sich wohl nur damit erklären, dass man, wie Sie schreiben, mit Anfeindungen rechnen muss, wenn man das Thema anpackt. Da kann es kaum verwundern, dass nicht einmal die Korrektur von Fehlanreizen, wie etwa der reduzierte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent auf Tierfutter, ernsthaft diskutiert wird.Stefan Nauth Erftstadt

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Auch Hunde können vegan ernährt werden. Auf dem Speisezettel stehen dann Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und vegane Tierfuttermischungen.

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Ich lese gerade ihren Beitrag zur Ökobilanz von Haustieren. Also allen Ernstes, nun lassen Sie mal die Kirche im Dorf! Wollen Sie uns Haustierbesitzern jetzt ein schlechtes Gewissen machen? Wenn jemand die Umwelt verpestet, ist es der Mensch. Und zwar ganz alleine! Wer fliegt denn in ferne Länder? Wer schippert auf riesengroßen Luxusdampfern in allen Gewässern dieser Welt? Wer fährt dicke SUV? Wer braucht ein neues Handy nach dem anderen? Wer verbraucht Plastik, das überall – auch in Meeren – gefunden wird? So könnte ich Ihnen noch mehr aufzeigen.

Also lassen Sie die Haustiere und ihre Besitzer in Ruhe! Wenn das alles abgeschafft wird, was ich genannt habe, haben wir eine total saubere Umwelt. In zwei Jahren Pandemie hat sich schon gezeigt, wie schnell sich die Umwelt erholt, wenn der Mensch sich zurückzieht. Vielleicht sollten in einigen Ländern die Geburtenraten sinken, dann braucht man den Tieren nicht die Schuld für unser Versagen zu geben. Ich bin keine Grüne, aber ihr Kommentar macht mich sehr wütend.Regina Ziesmer Rathenow