Von Dorota G. fehlte seit 2016 jede Spur. Erst nach sieben Jahren kommt die Polizei dem mutmaßlichen Täter auf die Spur.
Leichenfund in NRWPolizei findet Überreste der vermissten Dorota G. – Zog Ehemann mit Leiche um?

Blumen, Kerzen und ein Foto, das Dorota G. zeigt, stehen vor dem Haus, in dem sie mit ihrem Ehemann gelebt hat. Hier soll laut Polizei Aachen zwischenzeitlich die Leiche der Vermissten auf dem Dachboden gelegen haben. Im Fall der seit 2016 vermissten Dorota G. aus Süsterseel wurde als Tatverdächtiger ihr Ehemann verhaftet.
Copyright: Rolf Vennenbernd/dpa
In einem langjährigen Vermisstenfall aus dem Jahr 2016 hat die Aachener Polizei die sterblichen Überreste der Frau gefunden und einen Tatverdächtigen festgenommen. Bei dem heute 41-jährigen Tatverdächtigen handelt es sich um den Ehemann der toten Dorota G. Ihm wird vorgeworfen, seine Frau im Jahr 2016 getötet zu haben.
Dorota G. wurde seit 2016 vermisst
Laut Oberstaatsanwältin Katja Schlenkermann-Pitts konzentrierten sich die Ermittlungen von Anfang an auf den Mann. Die Schwierigkeit bestand jedoch darin, dass die Leiche nicht gefunden werden konnte. Eine Durchsuchung des Hauses des Tatverdächtigen im kleinen Ort Süsterseel an der deutsch-niederländischen Grenze brachte zunächst keine relevanten Hinweise.

Ein Siegel des Polizeipräsidiums Aachen ist an einer Tür zu einem Haus angebracht. Hier hat die vermisste Dorota G. mit ihrem Ehemann gelebt. Hier soll laut Polizei Aachen zwischenzeitlich die Leiche der Vermissten auf dem Dachboden gelegen haben. Im Fall der seit 2016 vermissten Dorota G. aus Süsterseel wurde als Tatverdächtiger ihr Ehemann verhaftet.
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Polizei und Staatsanwaltschaft gehen derzeit davon aus, dass der Mann unmittelbar nach der mutmaßlichen Tat die sterblichen Überreste der damals 29-jährigen Frau aus dem Haus entfernt und an einem unbekannten Ort versteckt hat. Verdacht erregte er erneut, als er vor einiger Zeit eine neue Wohnung in Geilenkirchen anmietete, das Haus in Süsterseel aber trotz finanzieller Schwierigkeiten behielt.
Leiche von Dorota G. in Schuppen gefunden -
Bei einer Durchsuchung seiner neuen Wohnung sei jetzt die stark verweste Leiche der Frau in einem Schuppen in einer Tasche gefunden worden, berichtete Schlenkermann-Pitts. Auch bei einer erneuten Durchsuchung des früheren Wohnhauses in Süsterseel schlugen Spürhunde auf dem Dachboden an. Die Ermittler gehen deshalb davon aus, dass die Leiche zwischenzeitlich auch dort gelagert wurde.
„Wann er die Leiche auf den Dachboden gebracht hat und wo die Tote vorher die Jahre war, wissen wir nicht“, sagte Michael Fritsch-Hörmann, Leiter der Mordkommission. „Auch wissen wir nicht, wann er den Sack mit der Frau in das Haus in Gillrath geholt hat und wie.“

Katja Schlenkermann-Pitts, Oberstaatsanwältin, spricht im Polizeipräsidium. Im Fall der seit 2016 vermissten Dorota G. aus Süsterseel wurde ein Tatverdächtiger verhaftet.
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Der mutmaßliche Täter habe sich bislang nicht geäußert und verweigere jede Aussage, sagte Schlenkermann-Pitts. Die Staatsanwaltschaft geht vom Mordmerkmal der Heimtücke aus.
Als mögliche Motive kämen Eifersucht oder zumindest persönliche Konflikte in der Beziehung in Betracht, eine endgültige Bewertung müsse aber bis zum anstehenden Prozess abgewartet werden. Medienberichten zufolge soll die Ehefrau geplant haben, den Ehemann wegen einer anderen Person zu verlassen.
Der heute 14-jährige Sohn des Opfers und des mutmaßlichen Täters wird vom Jugendamt betreut. Vor dem Haus in Süsterseel wurden am Dienstag Blumen niedergelegt und Kerzen aufgestellt. (mit dpa)