Fische gerettet, Müll beseitigtGeplatzes Aquarium in Berlin – wie konnte es zu dem Unglück kommen?

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Berliner Feuerwehrleute stehen in dem Schutthaufen am Freitag, der auf die Straße gespült wurde, nachdem das Aquarium in einem Berlin Hotel geplatzt ist.

Geplatztes Aquarium: Berliner Feuerwehrleute stehen in dem Schutthaufen am Freitag, der auf die Straße gespült wurde.

Die Fische sind umgesetzt, viel Müll weggeräumt: Doch auch zwei Tage nach dem Platzen des Aquariums in einem Berliner Hotel bleiben weiterhin viele Fragen offen.

Zwei Tage nach dem Platzen des riesigen Aquariums in einem Berliner Hotel ist das erste große Chaos beseitigt - viele Fragen aber sind geblieben. „Die Aufräumarbeiten im Außenbereich sind soweit abgeschlossen“, teilte Fabian Hellbusch, Sprecher des Gebäudeeigentümers Union Investment, am Sonntag mit.

„In der Tiefgarage finden weiterhin Absaugearbeiten statt, wobei die Firma da sehr weit vorangekommen ist.“ Überlebende Fische wurden auf andere Aquarien verteilt.

Geplatztes Aquarium in Berlin: Suche nach der Ursache läuft weiter

Am frühen Freitagmorgen war in dem Hotel das 16 Meter hohe Aquarium Aquadom mit 1500 Fischen geplatzt. Ein lauter Knall - daraufhin ergossen sich eine Million Liter Wasser aus dem zerstörten Plexiglas-Zylinder unter anderem in das Hotel und auf die Straße. Zwei Menschen, laut Hotel ein Mitarbeiter und ein Gast, wurden leicht verletzt. In dem Gebäudekomplex wurden nach Angaben vom Samstag mindestens sechs weitere Läden beschädigt. Die Suche nach der Ursache läuft indes weiter.

Das größte freistehende Aquarium der Welt, AquaDom, im Berliner Hotel, bevor es am Freitag, 16. Dezember, zerbarst.

Das größte freistehende Aquarium der Welt, AquaDom, im Berliner Hotel, bevor es am Freitag, 16. Dezember, zerbarst.

Laut Gebäudeeigentümer Union Investment war am Samstag weiter unklar, was zum Bersten des Aquariums führte. Auch am Sonntag gab es dazu keine neuen Informationen. Es seien mehrere Fachunternehmen bei der Untersuchung aktiv. Das am Bau des geplatzten Aquariums beteiligte US-amerikanische Unternehmen Reynolds Polymer Technology kündigte ebenfalls an, ein Team zur Untersuchung des Vorfalls nach Berlin zu schicken.

Aquadom: Viele Fische tot – offene Frage des Wiederaufbaus des Aquariums

Das Gebäude sei nicht einsturzgefährdet, sagte Hellbusch. Bautechnische Untersuchungen fänden aber weiterhin statt. Zur Begutachtung der Schäden sollen demnach ab Montag Sachverständige die Flächen näher in Augenschein nehmen. Eine Polizeisprecherin sagte: „Im Moment deutet nichts daraufhin, dass etwas strafrechtlich Relevantes im Raum steht.“

Für die Menschen war es Freitagfrüh ein Beinahe-Unglück - wäre das Aquarium zu einer späteren Zeit in einem belebten Hotel geplatzt hätte es nach Einschätzung von Sicherheitskräften und Politikern schlimmer ausgehen können. Doch für die Tiere war es auch so verheerend: Fast alle Fische aus dem Aquarium sind tot. Einige jedoch hatten Glück. In dem Ring, der das Aquarium eigentlich stabilisieren sollte, sammelte sich laut Feuerwehr etwas Wasser.

„Drei große Eimer voll“ lebende Fische seien aus diesem Bereich etwa gerettet worden, sagte ein Feuerwehrsprecher nach dem Unglück. Auch unter Trümmerteilen seien immer wieder lebende Fische in Pfützen gefunden worden. Aus den unterirdischen Zuchtbecken sind dagegen nach Angaben des Gebäudeeigentümers etwa 630 Fische gerettet und an den Berliner Tierpark, den Zoo, das Sealife im Dom Aquarée und in einem Netzwerk von Spezialzüchtern weitergegeben worden.

„Für die Wiedereröffnung des Hotels gibt es verständlicherweise noch keinen Zeitplan“, hieß es am Wochenende vom Gebäudeeigentümer. Vorrangig gelte es, das Ausmaß der Schäden aufzunehmen und für Sicherheit bei den Aufräumarbeiten zu sorgen. Auch das Schicksal des Aquadoms sei unklar. „Ob der Aquadom wiederaufgebaut wird oder eine alternative Nutzung in Frage kommt, lässt sich heute noch nicht sagen.“ (dpa)

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