Staatsanwaltschaft ermittelt35 Gäste essen und trinken für über 7.300 Euro – und prellen die Zeche

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Gäste stoßen am Abend in einem Restaurant mit Weingläsern an. (Symbolbild)

Gäste stoßen am Abend in einem Restaurant mit Weingläsern an. (Symbolbild)

An Weihnachten ließen es sich 35 Personen in einem schwedischen Restaurant gut gehen, bezahlen wollten sie aber nicht. 

Das dreiste Vorgehen einer großen Gruppe von Restaurantgästen erhitzt in Schweden die Gemüter. Wegen eines nicht bezahlten Essens im Wert von 82.157 Schwedischen Kronen (umgerechnet 7.300 Euro) sei ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit.

Beschuldigt werden insgesamt 35 Personen, die als Gruppe am ersten Weihnachtstag das Restaurant „Atmosfär“, laut eigenen Angeben eines der ältesten Restaurants der Stadt, im Süden von Malmö besuchten. Darunter sollen Familien mit Kindern gewesen sein.

Schweden: Betrug in Restaurant schlägt hohe Wellen

Nachdem die Gesellschaft für rund 2.200 Euro gegessen und für über 5.100 Euro getrunken hatte, soll sich die gesamte Gruppe ohne zu bezahlen aus dem Staub gemacht haben. Die Gäste seien in mehreren Taxis verschwunden und davongefahren, heißt es in schwedischen Medienberichten.

Demnach informierte das Restaurantpersonal unverzüglich die örtliche Polizei über den Betrug, woraufhin die Beamten mehrere Fahrzeuge in verschiedenen Teilen der Stadt aufspüren konnten.

Polizei und Staatsanwaltschaft offenbar unterschiedlicher Auffassung zu Restaurantbetrug

Die Polizei hatte eine erste Untersuchung des Falles am Montag abgeschlossen und dem Restaurantbesitzer empfohlen, die ausstehende Summe mithilfe eines Inkassounternehmens einzutreiben. Nach Angaben der Polizei hatte „Atmosfär“ der Person, die die Reservierung vorgenommen hatte, eine Rechnung mit Verzugszinsen von 10 Prozent geschickt.

Dem Gast sei laut der schwedischen Zeitung „Aftonbladet“ vom Restaurantbesitzer angeboten worden, die Rechnung innerhalb von 24 Stunden zu begleichen – in diesem Fall würde der Gastronom im Gegenzug andere Ansprüche fallen lassen und versuchen, seine Anzeige bei der Polizei zurückziehen. Doch der mutmaßliche Betrüger ging auf das Angebot nicht ein.

Am Mittwoch erklärte Staatsanwalt Henrik Nordquist gegenüber der „Sydsvenskan“, dass er die Entscheidung der Polizei zwar respektiere, aber zu einer anderen Einschätzung gelangt sei. „Ich habe den Fall überprüft und die Voruntersuchung wieder aufgenommen“, so Nordquist laut Aftonbladet.

Er sagte, der Fall sei auch wegen des großen öffentlichen Interesses wieder aufgenommen worden. Der Restaurantbesitzer darf also weiter hoffen, doch noch an sein Geld zu kommen. (pst)

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