Im US-Bundesstaat Missouri ist der verurteilte Mörder Brian Dorsey hingerichtet worden. Der 52-Jährige sei im Gefängnis von Bonne Terre mit einer Giftspritze getötet worden, berichteten US-Medien unter Berufung auf die zuständigen Behörden. Der Mann war wegen Mordes an seiner Cousine und deren Ehemann im Jahr 2006 zum Tode verurteilt worden.

Die juristischen Bemühungen seiner Anwälte, die Hinrichtung noch zu verhindern, waren gescheitert. Die Medien berichteten, dass der Mann Reue gezeigt habe, sodass sich sogar viele Vollzugsbeamte für eine lebenslange Freiheitsstrafe ausgesprochen hätten. Insgesamt 72 Wärter sollen sich einer Petition an den Gouverneur des Bundesstaates angeschlossen haben, meldete unter anderem der Nachrichtensender CNN.

Brian Dorsey wurde zum Doppelmörder – um zwei Drogendealer zu bezahlen

„An alle Familienangehörigen, die ich mit Sarah teile, und an alle Hinterbliebenen von Ben: Es tut mir zutiefst und überwältigend leid. Worte können das Gewicht meiner Schuld und Scham nicht fassen“, sagte Dorsey laut der Erklärung, die CNN von seinen Anwälten zur Verfügung gestellt wurde. „Ich liebe euch immer noch. Ich wollte nie jemanden verletzen. Es tut mir leid, dass ich sie und dich verletzt habe.“

Dorsey wurde 2006 zum Tode verurteilt, nachdem er wenige Tage vor Weihnachten seine Cousine Sarah Bonnie und deren Ehemann Benjamin ermordet hatte. Die vierjährige Tochter des Paares befand sich seinerzeit ebenfalls im Haus. Er hatte die beiden um Geld gebeten, um zwei Drogendealer zu bezahlen, die sich in seiner Wohnung aufhielten.

In jener Nacht ging Dorsey zum Haus der Bonnies, und nachdem sie zu Bett gegangen waren, holte er eine Schrotflinte aus der Garage und erschoss das Ehepaar. Während die beiden leblos am Boden lagen, soll sich Dorsey an Sarah vergangen haben, wie die Staatsanwaltschaft damals mitteilte. Laut CNN wurde er jedoch nie wegen Vergewaltigung oder sexueller Nötigung angeklagt.

Todesstrafe im US-Bundesstaat Missouri: 52-Jähriger wird per Giftspritze hingerichtet

Nach Angaben des Informationszentrums für Todesstrafe wurden in den USA dieses Jahr damit fünf Menschen hingerichtet, im vergangenen Jahr waren es 25. Mehr als 2300 zum Tode verurteilte Straftäter sitzen derzeit im Todestrakt, einige von ihnen schon seit Jahrzehnten. Im Januar wurde erstmals ein zum Tode verurteilter Mensch mittels einer neuen Stickstoff-Methode getötet.

Todesstrafe

Menschenrechtler kritisieren erste Stickstoff-Hinrichtung in den USA

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Bei der Prozedur bekommt eine Person über eine Gesichtsmaske Stickstoff zugeführt - die Folge ist der Tod durch Sauerstoffmangel. Menschenrechtsexperten hatten Alarm geschlagen. Bislang haben 23 der 50 Bundesstaaten die Todesstrafe abgeschafft. (jag/dpa)