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Unkontrollierter Absturz aus dem AllEuropäischer Luftraum wegen Rakete teils gesperrt

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Flughafen Luftraum Symbol DPA 041122

Wegen einer abstürzenden chinesischen Rakete sind Teile des spanischen Luftraums gesperrt worden.

Barcelona – Eine aus dem Weltall abstürzende chinesische Rakete sorgt derzeit für Chaos im europäischen Luftraum. Die 23 Tonnen schwere Maschine soll am Freitag (4. November) auf der Erde aufprallen, der Absturzradius ist allerdings riesig. Die spanische Luftfahrtbehörde hat bereits Teile ihres Luftraums gesperrt.

Die Rakete hatte in den vergangenen Tagen das dritte Teilstück für die chinesische Raumstation ins All gebracht. Die Station war Anfang Juni 2022 in Betrieb genommen worden und ist unabhängig von der internationalen Raumstation ISS. Die Rakete sollte anschließend planmäßig auf der Erde abstürzen.

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Der Absturzradius ist allerdings so groß, dass ungewiss ist, wo die Rakete final auf die Erde aufschlägt. Die spanische Zivilschutzbehörde hat daher ihren Teil des europäischen Luftraums über der Provinz Katalonien und nahegelegenen Gemeinden eingestellt. Die Flüge wurden im Zeitraum von 9.38 bis 10.18 Uhr vollständig eingeschränkt.

Die Behörde teilte mit, dass die Sperrung in einigen Regionen auch länger anhalten könnte, beispielsweise auf der Ferieninsel Ibiza. Die Rakete werde „unkontrolliert“ in die Erdatmosphäre eingetreten und werde den europäischen Luftraum mehrfach passieren, heißt es in der Mitteilung weiter. Es sei davon auszugehen, dass die Wrackteile weit verstreut auf die Erde auftreffen werden.

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Die spanischen Behörden informierten die Fluggäste in der betroffenen Region, in Barcelona liegt einer der größten Flughäfen Spaniens.

Aerospace Flugkurve China 041122

Die prognostizierte Flugkurve der chinesischen Rakete laut „Aerospace Corporation“

Bereits nach dem Start der Rakete hatten Experten Kritik an Chinas Umgang mit dem Raketenwrack geäußert. Es sei absolut unüblich, nicht mehr benötigte Wrackteile unkontrolliert abstürzen zu lassen. Das chinesische Außenministerium bestreitet die Vorwürfe und erklärte, man habe jederzeit Informationen über Standort und Flughöhe der Rakete.

Chinesische Rakete aus dem Weltall stürzt ab: Behörde sorgt sich um unberechenbare Flugkurve

Die amerikanische „Aerospace Corporation“ prognostiziert, dass die Rakete gegen 13.20 Uhr deutscher Zeit in die Erdatmosphäre eintreten, ein Absturz im Südpazifik sei wahrscheinlich. China erwartet dagegen, dass die Rakete im Indischen Ozean zu Boden geht.

Aufgrund von einer Geschwindigkeit von mehr als 28.000 km/h könnte aber schon eine kurze Verschiebung des Wiedereintritts in die Atmosphäre die Absturzstelle stark beeinflussen. Auf allen Modellen ist aber zu sehen, wie die Rakete den spanischen, französischen und italienischen Luftraum streift.

Deutschland ist dagegen vorerst nicht betroffen. Selbst bei einer Verschiebung des Wiedereintritts würde die Rakete deutlich südlich von Mittel- und Nordeuropa abstürzen. Die Flugkurve streift neben Südeuropa auch Afrika und Australien. (shh)