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Antiisraelische SlogansBritisches Duo Bob Vylan sorgt für Aufsehen beim Glastonbury-Festival

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Das Duo Bob Vylan hatte beim Glastonbury-Festival in England einen Eklat ausgelöst. Nun muss sie auf die Teilnahme an einer Europatournee verzichten. (Archivbild)

Das Duo Bob Vylan hatte beim Glastonbury-Festival in England einen Eklat ausgelöst. Nun muss sie auf die Teilnahme an einer Europatournee verzichten. (Archivbild)

Das Punk-Rap-Duo Bob Vylan sagte seine Europatournee mit Gogol Bordello ab, nachdem ein antiisraelischer Slogan Kritik auslöste.

Das britische Punk-Rap-Duo Bob Vylan wird nach einem umstrittenen Vorfall bei einem Festival nicht an einer geplanten Europatournee teilnehmen. Einer der Sänger hatte Ende Juni beim Glastonbury-Festival in England auf der Bühne den Slogan „Death, death to the IDF“ (Tod, Tod den israelischen Streitkräften) gerufen, was breite Kritik auslöste.

Ursprünglich war geplant, dass die britische Band Bob Vylan die US-Gruppe Gogol Bordello im September und Oktober als Vorband auf deren Europatournee begleitet. Wie Gogol Bordello auf Instagram mitteilte, sei dies nun jedoch aus logistischen Gründen nicht mehr möglich, da die geplanten Auftritte in Deutschland von Veranstaltern und Spielstätten abgesagt wurden.

Bob Vylan will trotzdem in Europa auftreten

„Die Entscheidung, sie von der Liste zu nehmen, war nicht unsere Entscheidung und außerhalb unserer Kontrolle“, hieß es in dem Post der US-Band. Man habe Bob Vylan zwar nach dem Vorfall vorläufig aus dem Programm genommen, nach deren Erklärungen das Gespräch über eine Teilnahme aber wieder aufgenommen. „Wir schätzen Meinungsfreiheit von allen Perspektiven“, so die Band weiter.

Auf dem Instagram-Account von Bob Vylan hieß es, man habe wegen logistischer Schwierigkeiten entschieden, nicht an der Tournee „unserer Freunde Gogol Bordello“ teilzunehmen. Das Duo fügte hinzu: „Wir werden aber in den kommenden Monaten nach Europa fahren, sowohl für Festivals als auch für eigene Konzerte.“

Polizei ermittelt wegen möglicher Straftaten

Der Aufruf zu dem umstrittenen Sprechchor beim Glastonbury-Festival hatte der Band Antisemitismusvorwürfe eingebracht. Die Polizei teilte mit, sie ermittle wegen möglicher Straftaten und prüfe, ob es sich um Hasskriminalität gehandelt habe.

Der Vorfall löste breite Kritik aus, unter anderem vom britischen Premierminister Keir Starmer. Auch die BBC, die den Auftritt live übertragen hatte und dafür ebenfalls in die Kritik geriet, sowie der Veranstalter des Festivals distanzierten sich deutlich von dem Vorfall. In der Folge entzog das US-Außenministerium den Bandmitgliedern die Visa für eine geplante Tournee in den Vereinigten Staaten.

Das Duo selbst verteidigte die umstrittene Äußerung als legitime Kritik an der israelischen Militäroperation im Gazastreifen. In einem Instagram-Post erklärten die Musiker, sie hätten niemandem den Tod gewünscht, sondern den Abbau einer militärischen Struktur gefordert. (dpa)