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Tragödie in IstanbulBiologin äußert neuen Verdacht zum Tod deutscher Familie

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Das Taksim-Krankenhaus in Istanbul. Hier werden die Touristen und Touristinnen nach Vergiftungserscheinungen behandelt.

Das Taksim-Krankenhaus in Istanbul. Hier werden die Touristen und Touristinnen nach Vergiftungserscheinungen behandelt.

Nach dem Tod einer Mutter und ihrer zwei Kinder in Istanbul gibt es einen neuen Verdacht. Starben sie an einer Vergiftung durch Pestizide?

Ein Urlaub in Istanbul hat für eine deutsche Familie ein tragisches Ende genommen. Eine Mutter und ihre zwei Kinder sind gestorben, während der Vater auf der Intensivstation um sein Leben kämpft.

Die genaue Todesursache ist weiterhin unklar. Während anfangs eine Lebensmittelvergiftung vermutet wurde, rückt nun das Hotel der Familie in den Fokus der Ermittlerinnen und Ermittler.

Expertin vermutet Einsatz illegaler Pestizide

Eine Biologin äußerte gegenüber der türkischen Zeitung „Hürriyet“ den Verdacht, dass eine unsachgemäße Desinfektion mit giftigen Chemikalien zu der Tragödie geführt haben könnte. Demnach könnten illegale Pestizide, die gegen Bettwanzen eingesetzt werden, die Ursache sein.

„Anstatt mit zertifizierten Unternehmen zusammenzuarbeiten, beauftragen viele Hotels nicht lizenzierte Firmen. Diese Firmen kaufen illegale Pestizide auf dem Schwarzmarkt und setzen sie dann ein“, so die Expertin.

Dieser Verdacht erhärtete sich, als am Samstag zwei weitere Touristinnen und Touristen im selben Hotel über Vergiftungserscheinungen klagten. Einsatzkräfte evakuierten daraufhin das Gebäude und stellten Proben von Bettwäsche und Wasserflaschen sicher.

Acht Festnahmen nach Todesfällen

Wie Medien berichten, wurden inzwischen acht Verdächtige festgenommen. Bereits am Freitag wurden vier Verkäuferinnen und Verkäufer von Streetfood festgesetzt. Am Samstag folgten drei weitere Personen, darunter ein Verantwortlicher des Hotels, und zuletzt ein Bäcker aus der Umgebung des Hotels.

Ob die Festnahmen in einem Zusammenhang stehen, ist unklar. Die Behörden äußerten sich bislang nicht dazu. (red)