Von Robert Redford bis Bruce Willis11 Filmstars, die ihre Schauspielkarriere aufgegeben haben

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Bruce Willis bei einem HBO-Termin.

Bruce Willis musste seine Schauspielkarriere nach rund 120 Kinorollen beenden. (Archivbild von 2019)

Ob Alter, Krankheit, mangelnde Angebote oder einfach keine Lust mehr: Diese Stars haben beschlossen in Rente zu gehen.

Trotz beeindruckender Karrieren und einer fast endlosen Reihe von Fernsehserien und Filmen, die von Fans auf der ganzen Welt geliebt werden, ist es immer traurig, wenn Schauspieler ihren Abschied verkünden – vor allem, wenn dies nicht immer freiwillig geschieht, sondern aus gesundheitlichen Gründen. Im Folgenden finden Sie einige Stars, die das Ende ihrer Schauspielkarriere bestätigt haben.

Bruce Willis, seit 2020 in Rente

Der US-Schauspieler Bruce Willis und das Model Emma Heming Willis nehmen an der jährlichen Benefizveranstaltung „Room To Grow“ teil.

Der US-Schauspieler Bruce Willis und das Model Emma Heming Willis nehmen an der jährlichen Benefizveranstaltung „Room To Grow“ teil. (Archivbild von 2017)

Ob im Fernsehen oder auf der Kinoleinwand - der 1955 in Idar-Oberstein geborene Bruce Willis ist seit den 1980er Jahren ein Superstar. Ende März 2022, kurz nach seinem 67. Geburtstag, gab seine Familie das Ende seiner langjährigen Schauspielkarriere bekannt, nachdem bei Willis eine Aphasie diagnostiziert worden war. Im Februar 2023 ging seine Familie auch mit der Nachricht an die Öffentlichkeit, dass er an einer frontotemporalen Demenz litt.

Seine Fans erinnern sich an seinen großen Durchbruch in der Fernsehserie „Das Model und der Schnüffler“ aus den 80er Jahren an der Seite von Cybill Shepherd. Diese lief noch im Fernsehen, als er 1988 mit „Stirb langsam“ eine der erfolgreichsten Actionfilmreihen im Kino startete. Vier Fortsetzungen wurden produziert, die letzte kam im Februar 2013 in die Kinos. Am Ende seiner Karriere hatten die über 120 Filme, in denen er mitwirkte, weltweit über fünf Milliarden Dollar eingespielt, was ihn zu einem der erfolgreichsten Schauspieler der Welt machte. Seine wahrscheinlich letzte Rolle spielt er im Action-B-Movie „Assassin“, der im März 2023 erschien.

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Kate Jackson, seit 2007 in Rente

Kate Jackson bei den Emmy Awards 2006.

Kate Jackson bei den Emmy Awards 2006. (Archivbild)

Mit ihren Serienrollen als Sabrina Duncan in „Drei Engel für Charlie“ und Amanda King in „Agentin mit Herz“ feierte Kate Jackson (74) in den 70er und 80er Jahren weltweite Erfolge. Dreimal erhielt sie zwischen 1986 und 1988 den „Goldenen Bravo Otto“ und war damit der beliebteste weibliche Fernsehstar jener Jahre in Deutschland.

Wie ihre „Drei Engel für Charlie“-Kolleginnen Farrah Fawcett, Jaclyn Smith oder Cheryl Ladd war sie eine äußerst beliebte Schauspielerin, wenn es um die Besetzung von Fernsehfilmen ging. In fast 30 spielte sie mit, zuletzt 2006. Im Jahr darauf war sie zum letzten Mal in einer Fernsehrolle zu sehen. In der Krimiserie „Criminal Minds“ hatte sie ihren bislang letzten Auftritt. In der Öffentlichkeit zeigte sie sich nur noch selten. 2022 war sie eine der Gäste bei der Hochzeit des Sohnes von Jacyln Smith. Videoaufnahmen auf Instagram zeigen sie attraktiv wie eh und je und gut gelaunt an der Seite ihrer Kollegin.


Gene Hackman, seit 2010 in Rente

Clint Eastwood, der heute noch im Filmgeschäft ist, und Gene Hackman wurden 1993 mit dem Oscar ausgezeichnet.

Clint Eastwood, der heute noch im Filmgeschäft ist, und Gene Hackman wurden 1993 mit dem Oscar ausgezeichnet. (Archivbild)

Vier Golden Globes, zwei Oscars, unzählige weitere Preise: Gene Hackman (93) war über Jahrzehnte hinweg ein Superstar des Kinos. Sein Durchbruch gelang ihm 1971 mit der Rolle des Drogenfahnders Jimmy „Popeye“ Doyle in „French Connection - Brennpunkt Brooklyn“. Danach war er sowohl im Popcorn-Kino mit Filmen wie „Die Höllenfahrt der Poseidon“ oder „Superman“ vertreten, als auch in Charakterrollen wie dem Spätwestern „Erbarmungslos“ zu sehen. Insgesamt drehte er über 80 Filme.

In den 1990er Jahren, als sich Hackman langsam dem Rentenalter näherte, drehte der Schauspieler noch einmal richtig auf und feierte zahlreiche Blockbuster-Erfolge wie „Die Firma“, „Crimson Tide“ oder „Staatsfeind Nr. 1“. Nach der Komödie „Willkommen in Mooseport“ beendete Hackman 2010 seine Karriere und ging offiziell in den Ruhestand. Der Grund? Keine guten Angebote mehr. Hackman war damals 74 Jahre alt.


Susan Dey, seit 2004 in Rente

Susan Dey in den frühen 1970er Jahren.

Susan Dey in den frühen 1970er Jahren. (Archivbild)

Susan Dey (71) wurde mit ihrer Fernsehrolle als Laurie Partridge in der Sitcom „The Partridge Family“ von 1970 bis 1974 neben David Cassidy zum Star. Zwischen 1973 und 1976 war sie Deutschlands beliebtestes weibliches Teenie-Idol und erhielt viermal in Folge den „Goldenen Bravo Otto“. In den 1980er Jahren feierte sie als Grace Van Owen in der Dramaserie „L.A. Law“ von 1986 bis 1992 ein viel beachtetes Comeback und erhielt dafür sogar einen Golden Globe. Außerdem war sie in etlichen Fernsehfilmen zu sehen.

Anfang der 2000er Jahre beschloss sie, knapp über 50 Jahre alt, ihre Schauspielkarriere an den Nagel zu hängen. Ihre letzten Auftritte hatte sie 2004 in zwei Folgen der Krimiserie „Third Watch: Einsatz am Limit“.


Jack Nicholson, seit 2010 in Rente

Jack Nicholson hält seinen Oscar bei der 56. Oscarverleihung im Jahre 1984.

Jack Nicholson hält seinen Oscar bei der 56. Oscarverleihung im Jahre 1984. (Archivbild)

Der dreifache Oscar-Preisträger Jack Nicholson hat seit einigen Jahren keine neuen Filme mehr gedreht, und mit 86 Jahren scheint ein Comeback auch eher unwahrscheinlich. Nicholson war schon immer sehr wählerisch, wenn es um Filmprojekte ging, sodass er seit seinem Filmdebüt 1958 nur in etwas mehr als 60 Filmen zu sehen war, darunter Meisterwerke wie „Chinatown“, „Einer flog über das Kuckucksnest“ oder „Shining“. Unvergessen ist auch seine Rolle als Joker im 1989er-Blockbuster „Batman“.

Seine Filmkarriere endete mit 73 Jahren 2010 mit „Woher weißt du, dass es Liebe ist“ an der Seite von Reese Witherspoon, leider ein kommerzieller Flop. Seitdem hatte er nur noch wenige Auftritte in der Öffentlichkeit. Es ist ruhig um den Weltstar geworden. 


Britt Ekland, seit 2010 in Rente

Britt Ekland bei der Premiere der Serie „1923“ in Hollywood.

Britt Ekland bei der Premiere der Serie „1923“ in Hollywood. (Archivbild vom Dezember 2022)

Das Sexsymbol der 60er und 70er Jahre Britt Ekland (80) spielte ab 1960 in 50 Kinofilmen mit und ging 1974 als Bond-Girl im James-Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ in die Filmgeschichte ein. Auch im Actionfilm „Jack rechnet ab“ an der Seite von Michael Caine (1971) oder im Horrorfilm „The Wicker Man“ (1973) war sie zu sehen. Ihr Privatleben war seinerzeit mit zahlreichen Affären und Ehen ebenso schillernd wie ihre Filmkarriere.

In den 80er Jahren hatte sie unter anderem Gastrollen in „Ein Colt für alle Fälle“ oder „Simon & Simon“. Im folgenden Jahrzehnt wurden ihre Auftritte seltener. Zuletzt spielte sie 2006 eine kleine Rolle in dem schwedischen Film „Sök“. 2010 war sie in der englischen Version des Dschungelcamps zu sehen. Ekland, die auch im hohen Alter noch sehr attraktiv ist, ist nach wie vor ein gern gesehener Star bei Filmpremieren und anderen Veranstaltungen. Zu ihrem 80. Geburtstag im Jahr 2022 gab sie der „Daily Mail“ ein gut gelauntes Interview: „Ich werde meine Haare färben, bis ich sterbe. Eitelkeit ist mein bester Freund“, so die ewige „Blondine“.


Linda Kozlowski, seit 2001 in Rente

Paul Hogan und seine damalige Frau, Linda Kozlowski, nehmen mit ihrem Sohn Chance an der G Day USA Los Angeles Gala im JW Marriott in Los Angeles am 12. Januar 2013 teil.

Paul Hogan und seine damalige Frau, Linda Kozlowski, nehmen mit ihrem Sohn Chance an der G Day USA Los Angeles Gala im JW Marriott in Los Angeles am 12. Januar 2013 teil. (Archivbild)

Unvergessen ist die heute 66-Jährige für ihre Rolle als Sue Charlton in der Filmreihe „Crocodile Dundee“ (1986-2001) an der Seite von Paul Hogan, für deren ersten Teil sie eine Golden Globe-Nominierung erhielt. Sie versuchte, mit einigen weiteren Filmen an diesen Erfolg anzuknüpfen, darunter die erneute Zusammenarbeit mit Paul Hogan, mit dem sie auch verheiratet war, in dem Komödienflop „Beinahe ein Engel“ (1990) oder dem Horror-Remake „Das Dorf der Verdammten“ von 1995, hatte aber bald genug vom Filmgeschäft.

„Ich bekam Magengeschwüre von den billigen Filmen, die man mir anbot, weil ich der Einzige am Set war, der sich für irgendetwas interessierte ... Das und meine biologische Uhr führten dazu, dass ich beschloss, alles aufzugeben“, sagte sie 2001 nach ihrer letzten Filmrolle dem „Herald Journal“. Ab und zu zeigte sie sich noch auf dem roten Teppich.


Daniel Day-Lewis, seit 2017 in Rente

Daniel Day-Lewis bei der Promo zu „Der seidene Faden“ im Januar 2018.

Daniel Day-Lewis bei der Promo zu „Der seidene Faden“ im Januar 2018. (Archivbild)

Sir Daniel Michael Blake Day-Lewis, wie der englische Schauspieler mit vollem Namen und Titel heißt, gilt als einer der größten Darsteller der Filmgeschichte und wurde in seiner über vier Jahrzehnte währenden Karriere mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter drei Oscars für „My Left Foot“, „There Will Be Blood“ und „Lincoln“. Er ist der einzige Schauspieler, dem dies gelungen ist. Für seine Verdienste um Theater und Film wurde Day-Lewis 2014 zum Ritter geschlagen.

2017 drehte der damals 60-Jährige mit „Der seidene Faden“ nach fünf Jahren Pause seinen letzten Kinofilm. Im Juni desselben Jahres gab er das Ende seiner Karriere bekannt. Kurz und knapp teilte seine Sprecherin mit: „Daniel Day-Lewis wird nicht mehr als Schauspieler arbeiten. Er ist allen Weggefährten und dem Publikum über die Jahre unendlich dankbar. Dies ist eine private Entscheidung, zu der weder er noch sein Management weitere Angaben machen werden“. Danach zog er sich ins Familienleben zurück.


Liselotte Pulver, seit 2007 in Rente

Ehrenpreis bei der Bambi-Verleihung 2018 in Berlin für die große Liselotte Pulver.

Ehrenpreis bei der Bambi-Verleihung 2018 in Berlin für die große Liselotte Pulver. (Archivbild)

Die Schweizerin mit dem unvergesslichen Lachen war in den 50er und 60er Jahren einer der größten Stars in Deutschland und schrieb mit Kinoerfolgen wie „Ich denke oft an Piroschka“, „Das Wirtshaus im Spessart“, „Die Zürcher Verlobung“ oder „Kohlhiesels Töchter“ Filmgeschichte. Auch in Hollywood spielte Liselotte Pulver (94) in Filmen wie Douglas Sirks Meisterwerk „Zeit zu leben und Zeit zu sterben“ oder Billy Wilders „Eins, zwei, drei“. Später eroberte sie vor allem ein junges Fernsehpublikum mit ihrer Rolle in der „Sesamstraße“.

Sie schrieb Bücher und drehte 1996 ihren letzten Kinofilm „Das Superweib“. Im Fernsehfilm „Die Zürcher Verlobung - Drehbuch zur Liebe“ hatte sie 2007 einen letzten Gastauftritt, danach blieben gute Angebote aus und Pulver zog sich aus dem Filmgeschäft zurück. Sie lebt seit vielen Jahren in der Berner Seniorenresidenz „Der Burgerspittel“. 2013 sagte sie in einem Interview der „Bild“-Zeitung, dass sie noch von einer letzten großen Rolle träume. Leider hat sich dieser Traum bisher nicht erfüllt.


Kristy McNichol, seit 1995 in Rente

Teenie-Idole unter sich: Kristy McNichol und Tatum O'Neal in dem Teenie-Film „Kleine Biester“.

Teenie-Idole unter sich: Kristy McNichol und Tatum O'Neal in dem Teenie-Film „Kleine Biester“. (Archivbild)

Auch die Schauspielerin Kristy McNichol gehörte in den späten 70er und 80er Jahren zu den großen Teenie-Idolen, sowohl in den USA als auch in Deutschland, wo sie 1980 mit dem „Goldenen Bravo Otto“ ausgezeichnet wurde. In Kinofilmen wie „Kleine Biester“ (1980) oder „Pirate Movie“ (1982) war sie ebenso zu sehen wie in den Fernsehserien „Eine amerikanische Familie“ (1976-80) oder „Harry's Nest“ (1988-93). In der letztgenannten Sitcom hatte sie 1995 noch einmal einen Gastauftritt.

Danach trat McNichol nur noch als Synchronsprecherin in Erscheinung. Im Jahr 2001 gab sie offiziell bekannt, dass sie kein Interesse mehr an der Schauspielerei habe. „Ich muss sagen, es war das Beste, was mir je passiert ist [...] der Prozess, in dem ich mich jetzt befinde, ist notwendig und lebenswichtig für mein persönliches Glück und Wohlbefinden“, sagte sie damals der „New York Times“. Ihre Erkrankung an einer bipolaren Störung dürfte dabei eine Rolle gespielt haben. McNichol arbeitete zeitweise als Schauspiellehrerin und outete sich 2012 als lesbisch. Eine Rückkehr ins Showgeschäft lehnte die 61-Jährige mehrfach kategorisch ab.


Robert Redford, seit 2018 in Rente

Robert Redford nimmt an der Preisverleihung 2021 der Stiftung Fürst Albert II. von Monaco im Grimaldi Forum in Monaco teil.

Robert Redford nimmt an der Preisverleihung 2021 der Stiftung Fürst Albert II. von Monaco im Grimaldi Forum in Monaco teil. (Archivbild)

Der Oscar-Preisträger und in den 1970er Jahren als „schönster Mann der Welt“ („Cinema“) betitelte Schauspieler hat 2018 im Alter von 82 Jahren in einem Interview seinen Rücktritt von der Schauspielerei angekündigt. Gegenüber „CBS News“ erklärte Robert Redford, dass seine Rolle in dem Film „Ein Gauner und Gentleman“ seine letzte sein werde. Sein Rücktritt sei altersbedingt, er habe seit seinem 21. Lebensjahr vor der Kamera gestanden. Das müsse genug sein.

Etwa zur gleichen Zeit kam der Blockbuster „Avengers: Endgame“ in die Kinos, in dem die Leinwandlegende ebenfalls zu sehen war. Bis dahin hatte Redford über 80 Film- und Fernsehrollen gespielt und war auch als Regisseur sehr erfolgreich. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen „Zwei Banditen“, „Der Clou“, „Die Unbestechlichen“, „Jenseits von Afrika“ und „Der Pferdeflüsterer“. Er ist hin und wieder noch Stargast bei großen Events.

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