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Glücksatlas 2025Viele NRW-Städte weit vorne im Glücksranking – Köln fällt zurück

Lesezeit 3 Minuten
19.03.2025, Köln: Der Kölner Dom im Sonnenuntergang.

Foto: Michael Bause

19.03.2025, Köln: Der Kölner Dom im Sonnenuntergang. Foto: Michael Bause

NRW glänzt im Glücksranking 2025: Sechs Städte liegen vorn – doch Köln enttäuscht und fällt fünf Plätze zurück.

Während Nordrhein-Westfalen im neuen Städteranking 2025 sechs Großstädte unter den zehn glücklichsten Deutschlands platzieren kann, landet Köln mit 6,91 Punkten auf Rang 24 von 40. Das ergab eine Sonderstudie zum Thema: Stadtranking des Glücksatlas der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL), die gemeinsam mit dem Institut für Demoskopie Allensbach erstellt wurde.

Die zentrale Frage der Untersuchung lautete: „Wie zufrieden sind Sie zurzeit – alles in allem – mit Ihrem Leben?“ Bewertet wurde auf einer Skala von 0 = „ganz und gar nicht zufrieden“ bis 10 = „völlig zufrieden“. Die durchschnittliche Bewertung pro Stadt ergibt den sogenannten Glücksindex. Ergänzt wird dieser subjektive Teil durch ein objektives Lebensqualitäts-Ranking, das auf 50 öffentlich verfügbaren Indikatoren basiert – darunter Wohnsituation, Wohlstand, Umwelt, Demografie oder Infrastruktur.

Glücksranking 2025: Krefeld überrascht, Köln verliert

Nordrhein-Westfalen ist im Glücksatlas 2025 besonders stark vertreten: Gleich sechs Städte aus dem Bundesland schaffen es unter die Top Ten der zufriedensten Großstädte Deutschlands. Krefeld belegt überraschend Platz 2, dicht gefolgt von Düsseldorf auf Rang 3. Auch Aachen (Platz 5), Münster (6), Mönchengladbach (8) und Duisburg (10) zählen zu den glücklichsten Städten Deutschlands. Den Spitzenplatz verteidigt erneut Kassel mit einem Glücksindex von 7,44 Punkten.

Köln hingegen verliert fünf Plätze im Vergleich zum Vorjahr (2024: Platz 19) und verzeichnet mit 6,91 Punkten nur einen leichten Anstieg der Zufriedenheit (+0,06 Punkte). Damit liegt die Domstadt unter dem Durchschnitt vergleichbarer Städte mit mehr als 400.000 Einwohnern.

Köln fällt zurück – Bonn klettert im Glücksranking deutlich nach oben

In der objektiv gemessenen Lebensqualität – basierend auf Daten zu Bildung, Einkommen, Infrastruktur oder Umwelt – schneidet Köln zwar mit Platz 18 besser ab als Düsseldorf (Platz 28), dennoch bleibt das subjektive Empfinden deutlich zurück. Ein klassischer Fall von „Underperformer“, wie Studienleiter Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg erklärt.

Ein „Underperformer“ (auf Deutsch etwa: „Leistungsschwächler“) ist im Zusammenhang mit dem Glücksatlas 2025 eine Stadt, in der die Lebenszufriedenheit der Menschen niedriger ist, als man es auf Basis der objektiven Lebensbedingungen erwarten würde. Obwohl diese Städte oft wirtschaftlich erfolgreich sind – z. B. durch hohe Einkommen, starke Produktivität, hohes Steueraufkommen und großes Baugeschehen – fühlen sich die Menschen dort nicht entsprechend zufrieden. 

Foto vom Riesenrad Bella Vista in Bonn am Rheinufer.

das Riesenrad BELLA VISTA am Rheinufer mit Blick vom Dach des Stadthaus auf die Bonner Innenstadt. (Archivbild)

Bonn, Kölns direkter Nachbar, kann sich im Städteranking 2025 deutlich verbessern: Mit einem Plus von 0,35 Punkten klettert die Stadt von Platz 17 im Vorjahr auf Platz 13 – das ist der zweithöchste Glückszuwachs unter allen Großstädten. Die Lebenszufriedenheit in Bonn liegt 2025 bei 7,17 Punkten und damit deutlich über Köln mit 6,91 Glückspunkten.

Gründe für Kölns schwache Platzierung

Kölns Stärken liegen laut Analyse des Glücksatlas in der hohen Kaufkraft, einer guten schulischen Nahversorgung sowie der vielfältigen Freizeit- und Kulturangebote. Dennoch schmälern dichte Bebauung, hohe Mietpreise und eine überdurchschnittliche Kriminalitätsrate das Glücksempfinden.

Ein übergreifender Befund des Glücksatlas: Je größer die Stadt, desto geringer das Lebensglück. Während kleinere Großstädte wie Kassel oder Münster bei den Befragten ein familiäres, sicheres und grünes Lebensgefühl hervorrufen, liegen Metropolen wie Berlin (Platz 37), Frankfurt (Platz 35) oder München (Platz 27) abgeschlagen zurück. In diesen Städten ist der Alltag oft durch hohe Lebenshaltungskosten, Verkehrsprobleme und soziale Spannungen geprägt.

Kölns mittelmäßige Platzierung im Städteranking 2025 spiegelt eine Diskrepanz zwischen objektiv guter Lebensqualität und subjektivem Glücksempfinden wider.