GroßkatzeLuchs erobert weitere Bundesländer

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Bonn – Der Luchs ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Im Rahmen einer Zählung in den Jahren 2017/18 registrierten die Luchsbeauftragten der Bundesländer insgesamt 135 Tiere, davon 43 Jungtiere. Das berichtet das Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Bonn. Neben dem Wolf kehrt damit ein weiteres Großraubtier nach Deutschland zurück, das viele Jahre lang hierzulande ausgerottet war. Im Bayrischen Wald wurde der letzte Luchs im Jahr 1846 erlegt.
Die Luchse verteilen sich derzeit auf zehn Bundesländer, wobei es zwei Schwerpunkte für ihre Verbreitung gibt. Der eine liegt im Bayrischen und im Oberpfälzer Wald, also in Ostbayern. Die zweite größere Population hat ein Siedlungsgebiet, das sich vom Harz über Nordhessen und das nordöstliche Nordrhein-Westfalen erstreckt. Seit 2016 läuft in Rheinland-Pfalz ein Wiederansiedlungsprojekt. Dort wiesen die Experten nun erstmals zwei Jungtiere nach.

Ein Muttertier mit einem jungen Luchs, aufgenommen durch eine Fotofalle
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Einzelne Luchsmännchen stellten die Zoologen in mehreren Bundesländern fest. „Der Erhaltungszustand des Luchses muss in Deutschland weiterhin als kritisch eingestuft werden. Vor allem durch die Zerschneidung von Lebensräumen und durch illegale Tötungen ist die Art hierzulande nach wie vor stark gefährdet. Hinzu kommt allerdings auch, wie die Daten zeigen, dass der Anteil der Individuen, die sich tatsächlich fortpflanzen, immer noch sehr klein ist“, sagt BfN-Präsidentin Beate Jessel zu dem Befund der Luchszählung.
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Das Bundesamt bietet auf seiner Homepage auch eine Karte der Luchsverbreitung an.Neben den Nachweisen für die lebenden Exemplaren der seltenen und scheuen Großkatze fanden die Luchsexperten auch insgesamt 14 tote Luchse. Neun davon waren im Straßenverkehr verendet. (ps)