Ihre Arbeit mit Schimpansen machte sie rund um den Globus berühmt: Nun sorgt der Tod von Jane Goodall weltweit für Trauer.
Trauer um weltberühmte Forscherin„Sie war eine Pionierin“ – Jane Goodall im Alter von 91 Jahren gestorben

Jane Goodall mit einem jungen Schimpansen in Sambia. Die weltberühmte Forscherin ist im Alter von 91 Jahren gestorben. (Archivbild)
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Die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte das Jane Goodall Institut auf Instagram mit. Goodalls Entdeckungen „revolutionierten die Wissenschaft, und sie setzte sich unermüdlich für den Schutz und die Wiederherstellung unserer natürlichen Umwelt ein“, hieß es in einer ersten Würdigung des Instituts.
Goodall sei eines „natürlichen Todes“ gestorben, hieß es weiter. Sie habe sich im Rahmen einer Vortragsreise durch die Vereinigten Staaten in Kalifornien befunden, teilte das Institut weiter mit.
Arbeit mit Schimpansen machte Jane Goodall weltberühmt
Goodall hatte in den 1960er Jahren das Verhalten von Schimpansen im Gombe-Stream-Nationalpark in Tansania erforscht. Später gründete sie das Jane Goodall Institut, das Behandlung und Verständnis der Primaten durch öffentliche Bildung und rechtliche Vertretung zu verbessern sucht sowie die Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden stärken und junge Leute für diese Aufgaben gewinnen will.

Die britische Verhaltensforscherin Jane Goodall bei ihren Schimpansen.(Archivbild)
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Im Januar wurde Goodall für ihre bahnbrechenden Beiträge zur Wissenschaft und ihren jahrzehntelangen Einsatz für die Natur und den Umweltschutz von damaligen US-Präsidenten Joe Biden mit „Medal of Freedom“ ausgezeichnet.
Jane Goodall im Januar mit „Medal of Freedom“ ausgezeichnet
Die „Medal of Freedom“ ist die höchste zivile Auszeichnung der USA und wird an Personen verliehen, die einen beispielhaften Beitrag zum Wohlstand, zu den Werten oder zur Sicherheit der USA, zum Weltfrieden oder zu anderen bedeutenden gesellschaftlichen, öffentlichen oder privaten Bemühungen geleistet haben.
„Diese Anerkennung spiegelt die Hoffnung und das Handeln so vieler Menschen wider, die mich jeden Tag in der festen Überzeugung inspirieren und motivieren, dass wir gemeinsam die natürliche Welt für uns und zukünftige Generationen retten können und müssen“, erklärte Goodall damals mit Blick auf ihr Lebenswerk.
„Janes Aktivismus, ihre Vision und ihre Botschaft der Hoffnung haben eine weltweite Bewegung zum Schutz des Planeten mobilisiert“, erklärte Biden bei der Verleihung. „Vor allem aber hat sie uns gelehrt, dass wir die Menschlichkeit in uns selbst entdecken, wenn wir sie in der Natur um uns herum suchen“, sagte der damalige US-Präsident weiter über die gebürtige Londonerin.
Weltweite Trauer um Jane Goodall: „Bricht uns das Herz“
Weltweit nahmen Persönlichkeiten am Mittwoch unterdessen Abschied von der Forscherin. „Der Tod von Dr. Jane Goodall bricht uns das Herz. Sie war eine Pionierin, deren Forschung und Engagement unser Verständnis der Natur grundlegend veränderten“, schrieb der ehemalige kanadische Premierminister Justin Trudeau auf der Plattform X.„ Ihre Weisheit und ihr Mitgefühl werden in jedem Naturschutzprojekt weiterleben. Wir alle, die sie so inspiriert hat, werden sie schmerzlich vermissen.“
„Die Nachricht vom Tod von Jane Goodall erfüllt mich mit tiefer Betroffenheit“, schrieb derweil der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen. „Sie war eine außergewöhnliche Wissenschaftlerin und eine Stimme von weltweiter Bedeutung.“
„Heute trauert die UN-Familie um Dr. Jane Goodall“
Auch die Vereinten Nationen gedachten Goodall. „Heute trauert die UN-Familie um Dr. Jane Goodall“, schrieben die UN bei X. „Die Wissenschaftlerin, Umweltschützerin und UN-Friedensbotschafterin arbeitete unermüdlich für unseren Planeten und alle seine Bewohner und hinterließ der Menschheit und der Natur ein außergewöhnliches Erbe“, hieß es weiter.
„Dr. Jane Goodall konnte die Erkenntnisse ihrer Forschung allen Menschen, insbesondere jungen Menschen, vermitteln“, schrieb auch die Generaldirektorin der UNESCO, Audrey Azoulay, bei X. „Sie hat unsere Sicht auf Menschenaffen verändert.“ (das)