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Nach 150 JahrenKönig Charles bricht Tradition und schickt „Royal Train“ in Rente

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Queen Elizabeth II. und Herzogin Meghan treffen 2018 per Royal Train zur Brückeneinweihung in Runcorn ein.

Queen Elizabeth II. und Herzogin Meghan steigen am Bahnhof Runcorn aus dem königlichen Zug. (Archivbild)

Nach 150 Jahren stellt König Charles den legendären Royal Train still. Die Kosten waren einfach zu hoch geworden.

König Charles III. (76) hat entschieden, mit einer jahrhundertealten Tradition zu brechen: Der legendäre Royal Train, einst das prestigeträchtigste Transportmittel der britischen Monarchie, wird stillgelegt. Die Entscheidung ist Teil eines umfassenden Sparkurses und markiert das Ende einer royalen Ära, die mit Königin Victoria begann.

Der königliche Zug, bestehend aus neun Waggons, war seit dem 19. Jahrhundert im Einsatz und wurde von Queen Elizabeth II. und Prinz Philip regelmäßig genutzt. Im Laufe der Zeit ist seine Wartung aber zunehmend aufwändig und kostspielig geworden.

Royal Train zu kostspielig – Königshaus steigt auf Helikopter um

Laut dem jährlichen Finanzbericht des Buckingham-Palasts, der von der britischen „BBC“ veröffentlicht wurde, kostete eine zweitägige Zugfahrt von Gloucestershire nach Staffordshire und London im Februar rund 51.400 Euro. Die jährlichen Instandhaltungskosten werden auf 1,2 Millionen Pfund (rund 1,4 Millionen Euro) geschätzt, wie „The Sun“ berichtet.

William und Kate starten 2020 in London ihre Zugreise, um Corona-Alltagshelden im ganzen Land zu würdigen.

Prinz William und Herzogin Kate steigen am Londoner Bahnhof Euston in den Royal Train. (Archivbild)

Im Rahmen der am Montagabend (30. Juni) veröffentlichten Jahresbilanz des Königshauses teilte der Schatzmeister von König Charles III., James Chalmers, mit, dass er das berühmte Transportmittel aufgrund der hohen Kosten außer Dienst gestellt habe. Stattdessen habe er den Einsatz von zwei Hubschraubern für die Beförderung der Königsfamilie genehmigt.

Königlicher Abschied auf Rädern: Der Royal Train tourt ein letztes Mal

Der königliche Zug sei „seit vielen Jahrzehnten ein Teil des nationalen Lebens, der von allen Beteiligten geliebt und gepflegt wird“, erklärte der Schatzmeister. Laut Chalmers sei es Ziel des Königshauses, „bei der Vergabe von Mitteln diszipliniert und zukunftsorientiert vorzugehen“.

Der Royal Train soll aber nicht sang- und klanglos verschwinden. Geplant ist eine letzte Abschiedstour durch das Vereinigte Königreich. Im Anschluss könnten Teile des historischen Zuges, darunter ein Waggon aus den 1980er-Jahren, der speziell für Charles angefertigt wurde, in Museen überführt werden. (afp, lkr)