Künstliche IntelligenzSoftware lässt Elon Musk fließend Französisch sprechen – lippensynchron

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Tech-Milliardär Elon Musk spricht auf der Satellite Conference and Exhibition in Washington.

In einem viralen Video spricht Elon Musk Französisch als sei es seine Muttersprache, dabei kennt der 52-Jährige nur ein paar Worte. Möglich macht das eine neue künstliche Intelligenz.

Nach ChatGPT sorgt eine neue künstliche Intelligenz für Aufsehen: HeyGen lässt Nutzer verschiedene Sprachen fließend sprechen.

Nach ChatGPT sorgt eine neue künstliche Intelligenz für Aufsehen: Die Software des US-Startups HeyGen lässt seine Nutzer in Viodeos auf acht verschiedenen Sprachen sprechen – mit der eigenen Stimme und lippensynchron. 

Die Software HeyGen lässt Nutzer lippensynchron Fremdsprachen sprechen

In den sozialen Netzwerken geht seit einigen Wochen ein Video viral, in dem Tech-Milliardär Elon Musk fließend Französisch, US-Schauspielerin Emma Chamberlain fließend Italienisch und Filmregisseur Casey Neistat fließend Hindi spricht. Keiner von ihnen ist Muttersprachler. Doch wer nur das Video sieht und den Hintergrund nicht kennt, könnte daran seine Zweifel bekommen.

HeyGen: Nutzer probierten die künstliche Intelligenz in den sozialen Medien aus

Nach Elon Musk probierten auch viele andere Nutzer die künstliche Intelligenz des Start-ups aus. Auch sie teilen ihre Ergebnisse auf videobasierten sozialen Medien wie TikTok oder Instagram.

Einige zeigten sich darüber überrascht, wie täuschend echt ihre Stimme klinge, andere finden, dass sich ihre muttersprachliche Stimmfärbung doch von der KI-Version unterscheide.

Auf TikTok und Instagram häufen sich Fremdsprachen-Videos von Nutzern

Wer die künstliche Intelligenz ausprobieren möchte, braucht einen Account bei HeyGen. Zwei Videos kann man dort zu Beginn kostenlos übersetzen. Ab dem dritten Video ist die Software kostenpflichtig (29 Euro pro Monat). Hochgeladene Videos können ins Englische, Spanische, Französische, Hindi, Italienische, Deutsche, Polnische und Portugiesische übersetzt werden.

Die Technik, die hinter der Software steckt, ist nicht ganz neu. An dem sogenannten Deep Learning Dubbing, zu Deutsch etwa maschinelles Erlernen des Synchronsprechens, probieren sich bereits verschiedene Start-ups aus.

KI: Start-ups wollen Sprachbarrieren in Film und Fernsehen abschaffen

Das israelische Start-up Deepdub etwa will mithilfe der Technik Sprachbarrieren in der Film- und Fernsehbranche abschaffen. Künstliche Intelligenz soll Schauspieler und Moderatoren so ohne aufwendige und kostspielige Synchronisation in anderen Sprachen sprechen lassen, heißt es über das Start-up im Handelsblatt. Doch auch andere Anbieter arbeiten an den Stimmklonen – etwa das Mailänder Start-up Voiseed oder die Wellsaid Labs aus Seattle.

Doch im Gegensatz zu den Technologien, die für Film und Fernsehen entwickelt werden, ist mit HeyGen schon jetzt ein Blick hinter den Vorhang möglich.

Die künstliche Intelligenz zeigt den Menschen, was in Zukunft machbar sein wird. Dabei könnte die Technologie ihre Nutzer für Chancen (wie etwa einen barrierefreien Sprachgebrauch) sensibilisieren, aber auch für Gefahren (wie etwa Deepfakes, die zu Desinformation und Betrug missbraucht werden).

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