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Spektakulärer FundFlaschenpost nach mehr als 100 Jahren gefunden – samt überraschender Botschaft

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Eine alte „Schweppes“-Flasche aus dem 19. Jahrhundert. Eine ähnliche Flasche nutzten australische Soldaten 1916 für eine Flaschenpost, die nun gefunden wurde. (Symbolbild)

Eine alte „Schweppes“-Flasche aus dem 19. Jahrhundert. Eine ähnliche Flasche nutzten australische Soldaten 1916 für eine Flaschenpost, die nun gefunden wurde. (Symbolbild)

In Australien ist eine Flaschenpost aus dem Jahr 1916 entdeckt worden. Die Angehörigen der Absender sind „absolut überwältigt“. 

Eine Flaschenpost, die 1916 von zwei australischen Soldaten geschrieben wurde, ist mehr als ein Jahrhundert später an der Südwestküste des Landes gefunden worden. Die überraschend gut gelaunten Notizen wurden laut australischen Medienberichten nur wenige Tage nach Beginn ihrer Reise zu den Schlachtfeldern Frankreichs von zwei Soldaten während des Ersten Weltkriegs verfasst.

Einer der Soldaten, Malcolm Neville, berichtete seiner Mutter darin von der Nahrungsqualität an Bord und schrieb, dass er trotz des „schwankenden und rollenden“ Schiffs „glücklich wie Larry“ sei. Eine damals gebräuchliche Redewendung, die so viel wie „sehr glücklich“ heißt. Er habe „eine richtig gute Zeit, das Essen ist bisher wirklich gut, mit Ausnahme einer Mahlzeit, die wir auf See versenkt haben“, hieß es weiter von dem Soldaten. Monate später fiel Neville dann im Gefecht mit deutschen Truppen im Alter von 28 Jahren.

„Möge es dem Finder so gut gehen wie uns im Moment“

Der andere Soldat, der damals 37-jährige William Harley, überlebte den Krieg unterdessen und kehrte nach Hause zurück. Auch er wählte für die Flaschenpost überraschend positive Worte trotz der Entsendung in den Krieg. „Möge es dem Finder so gut gehen wie uns im Moment“, schrieb Harley.

Die nun gefundenen Briefe wurden an die Nachkommen der beiden Soldaten übergeben, die von dem Fund den Berichten zufolge überwältigt gewesen sein sollen. Die Flasche mit den Botschaften wurde demnach Anfang des Monats am abgelegenen Wharton Beach in der Nähe von Esperance in Westaustralien von der Anwohnerin Deb Brown und ihrer Familie gefunden.

Australierin fand Flaschenpost beim Müllsammeln

Brown war mit ihrem Mann und ihrer Tochter auf einem ihrer regelmäßigen Quad-Ausflüge zum Strand, um Müll zu sammeln, als sie eine dicke Glasflasche im Sand entdeckten, berichtete sie. „Wir säubern unsere Strände sehr oft und würden daher niemals an einem Stück Müll vorbeigehen. Diese kleine Flasche lag also dort und wartete darauf, aufgesammelt zu werden“, sagte die Finderin gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press.

Obwohl das Papier nass gewesen sei, waren beide Briefe noch lesbar, schilderte Brown. Sie haben dann damit begonnen, die Familien der Soldaten ausfindig zu machen, um ihnen die Briefe zu übergeben.

Familien der Soldaten „absolut überwältigt“ von Fund

Der Großneffe von Malcolm Neville, Herbie Neville, sprach gegenüber ABC News daraufhin von einer „unglaublichen“ Erfahrung für seine Familie. Harleys Enkelin Ann Turner sagte unterdessen, dass sie und die vier anderen noch lebenden Enkelkinder des Soldaten „absolut überwältigt“ von der Nachricht ihres Großvaters gewesen seien.

„Es fühlt sich wirklich wie ein Wunder an, und wir haben das starke Gefühl, dass unser Großvater aus dem Grab zu uns gesprochen hat“, sagte sie gegenüber ABC News. „Ich bin sehr bewegt, wenn ich sehe, dass der andere junge Mann eine Mutter hatte, an die er schreiben konnte, und dass die Nachricht in der Flasche an seine Mutter gerichtet war, während unser Großvater seine Mutter vor langer Zeit verloren hatte und sie deshalb einfach an den Finder der Flasche schrieb“, fügte Turner hinzu.

Wie lang sich die Flasche tatsächlich im Wasser der großen australischen Bucht befunden hat, ist unterdessen unklar. Ein Professor für Ozeanografie erklärte ABC jedoch, dass es wahrscheinlich sei, dass die Flasche nur wenige Wochen im Wasser getrieben habe, ehe sie am Wharton Beach gestrandet sei und dort vermutlich Jahrzehnte lang von Sand bedeckt gelegen habe. (das)