Es herrscht wieder Hochbetrieb auf dem höchsten Berg der Erde. Und es gibt schon die ersten Opfer.
In der TodeszoneZwei Bergsteiger auf Mount Everest gestorben

Auf dem Mount Everest bilden sich immer wieder lange Schlangen. (Archivfoto)
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Gleich zwei Menschen sind in der ersten Woche nach Beginn der Klettersaison auf dem Mount Everest gestorben. Ein 45 Jahre alter Inder habe den Gipfel des höchsten Bergs der Erde am Donnerstag (16. Mai) zwar erreicht, sei aber beim Abstieg rund 50 Meter unterhalb des Gipfels gestorben, teilte sein Tour-Organisator Snowy Horizon Treks and Expedition am Freitag mit.
Ein Bergsteiger von den Philippinen hatte es bereits am Mittwoch auf dem höchsten Berg der Welt erwischt. Er war auf dem Weg zum Gipfel des Mount Everest gestorben, auch seine Tour war von Snowy Horizon Treks and Expedition organisiert worden. Er war der erste Tote der neuen Klettersaison, die am Freitag vergangener Woche begonnen hatte. Seitdem haben mehr als 50 Bergsteiger den Gipfel des höchsten Bergs der Welt erreicht.
Mount Everest: Zwei Todesopfer in der ersten Kletterwoche
Beide Opfer scheinen an Erschöpfung gestorben zu sein. „Es scheint, dass er erschöpft war und Anzeichen von Höhenkrankheit zeigte“, sagte Bodha Raj Bhandari von Snowy Horizon Treks and Expedition. Wenn der Bergführer des Inders zurück sei, könne er vermutlich mehr zur Todesursache sagen.
Der Mann von den Philippinen sei kurz nach der Ankunft in Camp 4, dem letzten Höhenlager vor dem Gipfel in etwa 7.950 Meter Höhe, gestorben, teilte ein Sprecher des Tourismusministeriums in Kathmandu bereits am Mittwoch (14. Mai) mit. Die genaue Todesursache könne erst durch eine Autopsie nachgewiesen werden. Sein Körper soll demnach zum Basislager gebracht werden.
Der Philippiner war der erste Tote, der in der diesjährigen Klettersaison im Frühling an dem mit 8.849 Metern höchsten Berg der Erde auf nepalesischer Seite registriert wurde.

Der Mount Everest ist 8849 Meter hoch. Gegenden über 8000 Metern Höhe werden auch als „Todeszonen“ bezeichnet.
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„Es war ein plötzlicher Tod“, sagte der Chef des Tour-Veranstalters Snowy Horizon Treks and Expedition. Der Philippiner habe Camp 4 erst spät erreicht und sei kurze Zeit danach gestorben. Es sei möglich, dass er an Erschöpfung gestorben sei. Die Camps am Everest sind entscheidend für den Akklimatisierungsprozess und somit für einen Erfolg für den Aufstiegserfolg.
Müllproblem setzt dem Mount Everest immer mehr zu
Nepal ist auf eine besonders rege Klettersaison eingestellt. Die Behörden des Himalaya-Staats haben nach eigenen Angaben Klettergenehmigungen für 456 Bergsteiger aus dem Ausland zur Besteigung des Everest erteilt. Im vergangenen Jahr lag die Zahl bei 421.
Als ein Grund wird auch die geplante Erhöhung der Zulassungsgebühr genannt, die Ausländer von September an entrichten müssen. Sie steigt dann von 11.000 Dollar auf 15.000 Dollar (etwa 13.370 Euro).
Auch die komplizierte und kostspielige Entsorgung des Mülls auf dem höchsten Berg der Welt spielt dabei eine Rolle. Besonders das Müllproblem in den verschiedenen Camps gerät außer Kontrolle. Nicht nur Umweltschützer schlagen seit Jahren Alarm.
Es wird geschätzt, dass rund 140 Tonnen Abfall auf dem Weg zum Gipfel des Mount Everest verstreut liegen, davon knapp 40 Tonnen menschliche Exkremente, da in den höher gelegenen Camps oft keine Toiletten vorhanden sind. (mbr/dpa/afp)