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MysteriumOriginalgetreues Bernsteinzimmer in Polen für Urlauber offen

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Bernsteinzimmer - ohne Bernstein, aber komplett: Im Mamerki-Museum in Polen ist seit Mai 2025 eine originalgetreue Nachbildung zu sehen.

Bernsteinzimmer - ohne Bernstein, aber komplett: Im Mamerki-Museum in Polen ist seit Mai 2025 eine originalgetreue Nachbildung zu sehen.

Es ist nur ein Nachbau - und dennoch beeindruckend: In Masuren können Touristen nun das Bernsteinzimmer betreten. An einem Ort, an dem das verschollene Original lange vermutet wurde.

Im Nordosten Polen können Urlauber ab jetzt eine 1:1-Nachbildung des berühmten Bernsteinzimmers besichtigen. Die Replik steht im Mamerki-Museum, einer großen Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg in Masuren, wie das Polnische Fremdenverkehrsamt mitteilt.

Es wurde vermutet, so das Fremdenverkehrsamt, dass auf dem Gelände der Bunkeranlagen Teile des Bernsteinzimmers versteckt sein könnten, das 1941 von der deutschen Wehrmacht aus dem Katharinenpalast im russischen Zarskoje Selo bei Sankt Petersburg geraubt wurde und seit 1944 als verschollen gilt.

Glänzt wie Bernstein – ist aber was anderes

Nachdem eine Suche 2017 ergebnislos abgebrochen wurde, habe sich die Museumsverwaltung entschieden, das Zimmer als maßstabsgetreue Replik aufzubauen – übrigens nicht aus echtem Bernstein. 

Stattdessen sei eine spezielle Plastikmischung für die Decken und Wände genutzt worden, die die gleichen Licht- und Glanzeigenschaften wie Bernstein besitze, heißt es in der Mitteilung. Seit Mai 2025 ist der Nachbau in einem neu errichteten Ausstellungspavillon des Museums zugänglich.

Seit dem Jahr 2003 ist im Katharinenpalast in der russischen Stadt Puschkin, rund 25 Kilometer südlich von Sankt Petersburg, eine originalgetreu rekonstruierte Version des legendären Bernsteinzimmers zu sehen. Die aufwendige Replik wurde mit echtem Bernstein gefertigt und gilt als eine der beeindruckendsten Nachbildungen eines historischen Kunstwerks weltweit.

Die neue Version entstand mit finanzieller Unterstützung Deutschlands und wurde nach jahrzehntelanger Forschungs- und Restaurationsarbeit der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine Reise dorthin ist jedoch derzeit nicht zu empfehlen. Das Auswärtige Amt warnt angesichts der aktuellen politischen Lage und Sicherheitsrisiken ausdrücklich vor touristischen Reisen nach Russland. 

Das Mamerki-Museum indes lässt sich bedenkenlos besuchen. Es liegt an der Masurischen Seenplatte, gut drei Autostunden östlich von Danzig. Erwachsene zahlen 28 Zloty Eintritt (umgerechnet 6,60 Euro), Kinder und Jugendliche 23 Zloty (5,40). Geöffnet ist es im Sommerzeitraum von 9.00 bis 18.30 Uhr. (jag/dpa)