Die Kanadierin tritt aus gesundheitlichen Gründen nur noch selten auf. In Basel soll sie ein ESC-Comeback feiern.
„Fühlte mich wie ein Rennpferd“Céline Dion tritt angeblich beim ESC 2025 auf – Siegerin von 1988 soll schon proben

Céline Dion gewann mit wilder Lockenfrisur den Eurovision Song Contest 1988. Damals begann ihre internationale Karriere. Im kanadischen Quebec war sie da bereits ein Superstar. (Archivbild)
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Rund eine Woche vor dem Finale des Eurovision Song Contest 2025 in Basel verdichten sich die Gerüchte um einen möglichen Auftritt von Céline Dion. Wie die Schweizer Zeitung „Blick“ berichtet, ist im offiziellen Programm des Finalabends am 17. Mai ein zweiminütiger Programmblock mit dem Namen der Sängerin vorgesehen.
Demnach soll die Kanadierin, die 1988 für die Schweiz den ESC gewann, in die Show eingebunden werden – möglicherweise als Hommage an ihren historischen Sieg. Offiziell bestätigt ist dieser Auftritt allerdings noch nicht.
Proben bereits in der St. Jakobshalle – mit Stellvertreterin
Laut „Blick“ und weiteren Quellen wie dem britischen „The Mirror“ wurden in der St. Jakobshalle in Basel bereits Proben für die Sequenz durchgeführt, allerdings mit einer Stellvertreterin anstelle von Dion selbst. Dies sei bei Großproduktionen üblich, insbesondere wenn prominente Gäste nicht an den regulären Durchläufen teilnehmen können.
Beobachter vor Ort berichteten von einer weiblichen Double-Besetzung auf der Bühne, was die Spekulationen weiter anheizt. Auch in Fanforen und auf Plattformen wie Reddit wird das Thema breit diskutiert.
Céline Dions Gesundheitszustand erlaubt kurzfristige Entscheidung
Ein möglicher Auftritt hängt auch vom gesundheitlichen Zustand der Sängerin ab. Céline Dion leidet an einer seltenen neurologischen Erkrankung, dem sogenannten Stiff-Person-Syndrom. Wie das Portal „Eurovoix“ unter Berufung auf Kreise des Managements meldet, gebe es eine grundsätzliche Bereitschaft zur Teilnahme, jedoch unter dem Vorbehalt, dass Dion gesundheitlich dazu in der Lage ist.
Zuletzt hatte sie unter anderem auf Instagram alte ESC-Bilder von 1988 geteilt – ein Hinweis, der ebenfalls als Hinweis auf eine mögliche Rückkehr zum Wettbewerb gewertet wurde. Der offizielle Eurovisionskanal kommentierte in Anspielung auf Dions großen Hit mehrdeutig „It’s All Coming Back to Me Now“ (frei übersetzt: „Alles kommt jetzt zu mir zurück“).
Beim Eurovision Song Contest 1988 trat die Frankokanadierin Céline Dion für die Schweiz an und gewann mit dem französischen Titel „Ne partez pas sans moi“. „Ich fühlte mich wie ein Rennpferd“, sagte Dion 2013 dem britischen Moderator Jonathan Ross in dessen Talkshow. Sie spielte damit auf die damals schon weit verbreitete Wett-Kultur rund um den Contest an. Ihr damaliger Manager und späterer Ehemann René Angélil hätte damals viel Geld auf sie gesetzt. Deshalb hätte sie gewinnen müssen. Man hätte es ihr angesehen, sagte Dion. „Ich sah aus wie ein Rennpferd – und fühlte mich auch so“, scherzte die Sängerin.
ESC-Sieg 1988 war Auftakt zur internationalen Karriere
Der Sieg von 1988 ging dennoch in die Geschichte ein: Die bombastische Ballade „Ne partez pas sans moi“, komponiert von Atilla Şereftuğ mit einem Text von Nella Martinetti, setzte sich mit nur einem Punkt Vorsprung gegen Großbritannien durch – ein historisch knappes Finale. Obwohl der Titel außerhalb des frankophonen Raums zunächst keinen großen kommerziellen Erfolg hatte, markierte der Sieg einen entscheidenden Schritt in Dions Karriere. In ihrer Heimat Quebec war sie zu diesem Zeitpunkt bereits ein Superstar, in Frankreich hatte sie ihre ersten Hits.
Die Teilnahme am ESC verschaffte Dion schließlich internationale Aufmerksamkeit, auch wenn der weltweite Durchbruch noch auf sich warten ließ. Erst Anfang der 1990er Jahre – insbesondere mit ihrem ersten englischsprachigen Album „Unison“ (1990) und dem Hit „Where Does My Heart Beat Now“ – etablierte sie sich auch in den USA.
Von da an entwickelte sich Céline Dion zu einer globalen Pop-Ikone mit Welterfolgen wie dem Disney-Klassiker „Beauty and the Beast“, „The Power of Love“ und später „My Heart Will Go On“. Mit fünf Grammys und schätzungsweise 200 Millionen verkauften Tonträgern gehört sie neben ABBA zu den kommerziell erfolgreichsten Stars des ESC und darüber hinaus.