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Claus Theo GärtnerSo geht es dem „Matula“-Darsteller heute

3 min
Als Detektiv Matula ermittelte Claus Theo Gärtner mit wechselnden Partnern ab 1981 in „Ein Fall für zwei“. 2013 ging er nach 300 Folgen in Pension. (Bild: ZDF / Martin Sperling)

Als Detektiv Matula ermittelte Claus Theo Gärtner mit wechselnden Partnern ab 1981 in „Ein Fall für zwei“. 2013 ging er nach 300 Folgen in Pension. (Bild: ZDF / Martin Sperling)

„Ein Fall für zwei“ ohne Matula? Das wäre früher kaum vorstellbar gewesen. Inzwischen geht die Neuauflage der ZDF-Krimiserie aber bereits in ihre elfte Staffel. Doch was macht eigentlich „Matula“-Darsteller Claus Theo Gärtner heute?

„Da kannst du spielen, was du willst, du wirst Matula bleiben“: Claus Theo Gärtner mache sich keine Illusionen, wie er 2018 im teleschau-Interview erklärte. Er wird für Fernsehdeutschland auf ewig Josef Matula bleiben, der hemdsärmlige Privatermittler aus „Ein Fall für Zwei“. Und ganz unschuldig daran ist er nicht: Denn nach 300 Folgen des ZDF-Krimidauerbrenners stieg Gärtner 2013 zwar aus der Reihe aus, kehrte dann aber für drei „Matula“-Dreiteiler (2017 bis 2019) noch einmal in seiner Paraderolle zurück. Seitdem hat sich der heute 82-jährige Schauspieler vom Bildschirm zurückgezogen - und sich neue Ziele gesetzt.

Dürfen wir vorstellen: „Un cas pour deux“. Oder wie der Finne sagt: „Kahden keikka“. Claus Theo Gärtner und Günter Strack waren in Spitzenzeiten ein Fall für Zuschauer aus mehr als 50 Ländern. In Sachen Auslandsvermarktung ist der ZDF-Krimi ein ganz dicker Fisch. (Bild: ZDF / Marhoffer)

Dürfen wir vorstellen: „Un cas pour deux“. Oder wie der Finne sagt: „Kahden keikka“. Claus Theo Gärtner und Günter Strack waren in Spitzenzeiten ein Fall für Zuschauer aus mehr als 50 Ländern. In Sachen Auslandsvermarktung ist der ZDF-Krimi ein ganz dicker Fisch. (Bild: ZDF / Marhoffer)

Dass seinen vorläufigen Ruhestand genießen kann, verdankt er auch seinem ehemaligen „Ein Fall für Zwei“-Kollegen: Während Gärtner selbst als junger Schauspieler noch nicht über seine Altersbezüge nachdachte, drängte ihn Günter Strack, in die Pensionskasse einzuzahlen, erzählte Gärtner im September 2024 der „Freizeit Heute“. Sein Serienpartner habe irgendwann in der Garderobe gestanden und ihm „gedroht“: „Ich gehe hier nicht raus, bevor du dieses Formular für die Pensionskasse unterschrieben hast.“ Heute sei er ihm sehr dankbar dafür, so Gärtner.

Einmal Matula, immer Matula

Als Zwölfjährige schrieb Sarah Würgler ihrem Lieblingsschauspieler Fanbriefe. Inzwischen ist sie die Ehefrau von Claus Theo Gärtner, dem der Altersunterschied von stolzen 35 Jahren anfangs schon zu schaffen machte, wie „Matula“ im Interview mit „Der Westen“ einräumte. Immerhin ist sein Schwiegervater zehn Jahre jünger als er! „Aber wo die Liebe hinfällt, ich konnte da nichts machen.“ (Bild: Andreas Rentz/Getty Images)

Als Zwölfjährige schrieb Sarah Würgler ihrem Lieblingsschauspieler Fanbriefe. Inzwischen ist sie die Ehefrau von Claus Theo Gärtner, dem der Altersunterschied von stolzen 35 Jahren anfangs schon zu schaffen machte, wie „Matula“ im Interview mit „Der Westen“ einräumte. Immerhin ist sein Schwiegervater zehn Jahre jünger als er! „Aber wo die Liebe hinfällt, ich konnte da nichts machen.“ (Bild: Andreas Rentz/Getty Images)

Strack war es einst auch gewesen, der sich für ihn in der Rolle des Matula eingesetzt hatte, die beiden hatten bereits in den 60er-Jahren am Theater kennengelernt. Und obwohl der gebürtige Berliner zahlreiche Engagements an renommierten Bühnen hatte, für seine Rolle im Thriller „Zoff“ (1972) sogar als bester Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet wurde, war es doch die Rolle des kernigen Privatdetektivs, die ihn zu einem der bekanntesten TV-Stars des Landes werden ließ.

Dass ihn das Publikum nur mit dieser Rolle identifizierte, wollte er dennoch lange Zeit nicht wahrhaben. Als er im Helmut-Kohl-Film „Der Mann aus der Pfalz“ (2009) die Rolle von Heiner Geißler spielte, musste er die Realität „am eigenen Leibe erfahren“, sagte er 2018 im teleschau-Interview: „Da stand dann anschließend in der Zeitung: 'Was macht Matula in der Pfalz?' Da war mir klar: Ich bin verbrannt als Schauspieler.“ Er habe sich aber damit abgefunden, es sei aber dennoch komisch, wenn Fremde seine Frau als „Frau Matula“ ansprechen würden.

Gärtner: Rauchstopp nach 66 Jahren

Mit seiner dritten Ehefrau, der Schweizer Regieassistentin Sarah Würgler, ist Gärtner seit über 20 Jahren liiert, 2008 heiratete das Paar. Den Altersunterschied von 35 Jahren sei für ihn und seine Partnerin dabei nicht spürbar, sagte er im teleschau-Interview, auch wenn er zu Anfang gedachte habe: „Irgendwann kommt ein Jüngerer, und dann ist die weg“. Doch sie halte ihn jung: „Weil wir alles zusammen machen: tauchen, reisen ... All das, was ich früher schon gemacht habe, möchte meine Frau jetzt auch erleben. Also mache ich das noch mal, mit ihr. Das hält fit.“

Und fit will Gärtner noch lange bleiben. Wie er 2024 der „Bild“-Zeitung verriet, versuche er sogar, mit dem Rauchen aufzuhören. Nachdem er sich im Alter von 15 Jahren seine erste Zigarette angesteckt hatte, suchte er sich Hilfe im Kampf gegen sein Laster: „Ich habe in Berlin eine chinesische Ärztin kennengelernt, die mir das Rauchen mit einem Pflaster auf dem Ohr abgewöhnen will“, erklärte er. Gärtner beschrieb das Verfahren bildhaft: „Es soll helfen, wie Akupunktur, nur ohne diese Nadeln.“ Er wolle auf keinen Fall ein Pflegefall werden, so der Schauspieler: „Ich möchte sterben wie mein Vater. Einfach umfallen, mitten im Satz. Kurz bevor er ins Bett ging, fragte er meine Mutter, wie es den Nachbarn geht. Die Antwort hat er nicht mehr gehört. Er war bereits gestorben.“ (tsch)