Die vierteilige Doku-Serie „Eine Nacht in Idaho: Die College-Morde“ auf Amazon rollt den bizarren Fall des Massenmörders Bryan Kohberger auf.
„Eine Nacht in Idaho“ auf Prime VideoDie verstörende Geschichte des Bryan Kohberger als True-Crime-Serie

Bryan Kohberger: Der Mann, der Kriminologie studierte – und tötete. (Archivbild)
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Seit dem 11. Juli 2025 ist die vierteilige True-Crime-Doku „Eine Nacht in Idaho: Die College-Morde“ auf Amazon Prime Video abrufbar. Im Zentrum steht der Fall von Bryan Kohberger, der im November 2022 wegen eines Vierfachmordes an der University of Idaho in den Fokus der Ermittlungen rückte. Die Dokumentation beleuchtet den Fall aus der Perspektive der Angehörigen und Freunde der Opfer, die darin erstmals vor der Kamera sprechen.
„Eine Nacht in Idaho: Die College-Morde“ auf Amazon Prime Video: Worum geht es?
Die Serie legt besonderen Fokus auf die Biografien der vier getöteten Studierenden Kaylee Goncalves, Madison Mogen, Xana Kernodle und Ethan Chapin und enthält bislang unveröffentlichte Aussagen und Archivmaterial. Sie lebten in einer Wohngemeinschaft unweit des Campus in der Kleinstadt Moscow. Zwei weitere Bewohnerinnen des Hauses blieben unverletzt. Die Serie, produziert von Story Syndicate und James Patterson Entertainment, widmet sich in den ersten Folgen vor allem den Lebensgeschichten der vier Opfer.
Die vier standen alle am Anfang ihres Erwachsenenlebens, verbanden Studium, Freundschaften und Zukunftsperspektiven in einem gemeinsamen Alltag auf dem Campus der University of Idaho. Kaylee Goncalves wollte nach ihrem Marketing-Studium neue berufliche Wege gehen und hatte bereits konkrete Zukunftspläne geschmiedet.
Madison Mogen stand kurz vor dem Abschluss in Kommunikationswissenschaften und arbeitete nebenbei in einem lokalen Restaurant. Xana Kernodle studierte Marketing und war für ihre offene, lebensfrohe Art bekannt. Ihr fester Freund Ethan Chapin war als „Freshman“ noch im ersten Studienjahr und engagierte sich im Hochschulsport sowie im sozialen Umfeld der Universität.
Droht Bryan Kohberger die Todesstrafe?
Bryan Kohberger, zum Tatzeitpunkt Doktorand für Kriminologie an der Washington State University, wurde nach wochenlangen Ermittlungen im Dezember 2022 festgenommen. Am 2. Juli 2025 bekannte sich der heute 30-Jährige vor einem Gericht in Boise (Idaho) in allen vier Anklagepunkten des Mordes schuldig.
Mit dem Schuldeingeständnis entgeht Kohberger der Todesstrafe. Stattdessen wurden ihm vier lebenslange Haftstrafen ohne Möglichkeit auf Bewährung sowie zusätzliche zehn Jahre für Einbruchsdiebstahl auferlegt.
Die Beweislage umfasste DNA-Spuren an einer Messerscheide, Handy- und Überwachungsdaten sowie forensische Analysen. Kohberger kannte die Opfer nicht persönlich, hatte jedoch über soziale Netzwerke und Bewegungsprofile offenbar gezielt Informationen gesammelt.
Massenmörder war Experte für Kriminologie und forensische Psychologie – sein Motiv bleibt unklar
Kohberger, den seine ehemaligen Kommilitonen als hochintelligent, aber sozial isoliert beschrieben, hatte vor seiner Promotion ein Studium der forensischen Psychologie in Pennsylvania absolviert und galt als engagierter Student. Unter anderem besuchte er Seminare bei der renommierten Kriminalpsychologin Catherine Ramsland, die sich auf Serienmord-Forschung spezialisiert hat.

Bryan Kohberger hört während einer Anhörung zur Aufhebung seiner Anklage durch die Grand Jury zu. (Archivbild)
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Ein klares Motiv für die Tat wurde bislang nicht öffentlich benannt. Die Ermittler gehen davon aus, dass Kohberger seine Opfer nicht persönlich kannte, sie aber möglicherweise über soziale Medien beobachtet hat. In der Dokumentation wird darauf hingewiesen, dass Kohberger bereits vor der Tat in True-Crime-Foren unter dem Namen „Pappa Rodger“ aktiv gewesen sein könnte. Die Ermittler vermuten, dass er unter diesem Pseudonym Details diskutierte, die nur dem Täter bekannt waren. Kohbergers Geständnis erfolgte jedoch ohne Angaben zu einem konkreten Motiv.
Die Öffentlichkeit wartet derzeit auf die formale Urteilsverkündung, die für den 23. Juli 2025 angesetzt ist. Ein öffentlicher Strafprozess entfällt durch den Deal mit der Staatsanwaltschaft.
Die vierteilige True-Crime-Serie „Eine Nacht in Idaho“ ist seit dem 11. Juli 2025 exklusiv bei Amazon Prime Video abrufbar. Jede der rund 45-minütigen Folgen beleuchtet einen anderen Aspekt des Falls – von den persönlichen Geschichten der Opfer über die Ermittlungen bis hin zu Kohbergers Hintergrund. Produziert wurde die Serie von Story Syndicate, Skydance und James Patterson Entertainment. Regie führten die renommierten Dokumentarfilmer Liz Garbus und Matthew Galkin.