Zum 50. Jubiläum der spanischen Monarchie bleibt der Ex-König außen vor – neue Aussagen werfen Fragen auf und sorgen für Spannung.
50 Jahre spanische MonarchieWurde Spaniens Ex-König Juan Carlos kurzfristig vom Jubiläum ausgeladen?

Jubiläum ohne Ex-König: Spanien feiert 50 Jahre Monarchie. (Archivbild)
Copyright: AFP
Zum 50. Jahrestag der Wiederherstellung der Monarchie richtet Spanien ein mehrtägiges Programm in Madrid aus. Laut „El País“ ist der ehemalige König Juan Carlos zwar auf der allgemeinen Gästeliste vermerkt, wird jedoch für keinen offiziellen Termin berücksichtigt und bleibt bei den Zeremonien im Königspalast außen vor. Stattdessen hat der emeritierte König eine Einladung zu einem privaten Familienmittagessen am folgenden Samstag im Palast El Pardo angenommen.
Franco-Aussagen in Memoiren sorgen für zusätzliche Debatten
Dieses Treffen gilt ausdrücklich als nicht-öffentlicher Termin und wird vom offiziellen Jubiläumsprogramm getrennt geführt. Die staatlichen Feierlichkeiten selbst stellen König Felipe VI. sowie die politischen Entwicklungen seit 1975 in den Mittelpunkt und folgen einem strikt protokollarischen Ablauf.

Der frühere König Juan Carlos und seine Frau Sofia im Jahr 2019. (Archivbild)
Copyright: AFP
Kurz vor den Feierlichkeiten erschien die Autobiografie des emeritierten Königs mit dem Titel „Reconciliación“. Darin äußert sich Juan Carlos laut „Euronews“ positiv über seine Beziehung zum früheren Staatschef Francisco Franco und beschreibt ihn als „intelligent“ und „politisch vorausschauend“. In dem Buch erklärt er zudem: „Dank ihm war ich König.“
Königshaus bemüht sich um klare Trennung zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Diese Formulierungen haben eine breite gesellschaftliche und politische Diskussion über historische Verantwortung und die Bedeutung der Franco-Ära ausgelöst. Die Aussagen stehen im Kontrast zum offiziellen Jahresprogramm, das den Fokus auf die demokratische Entwicklung Spaniens legt.

Der damalige Kronprinz Felipe und König Juan Carlos salutieren. (Archivfoto)
Copyright: Javier Cebollada/epa/EFE/dpa
Die Entscheidung, Juan Carlos bei den offiziellen Terminen nicht einzubeziehen, wird in spanischen Medien als Bemühung interpretiert, die Institution von aktuellen Kontroversen zu entlasten. Felipe VI. richtet die Jubiläumsfeierlichkeiten auf die Gegenwart und die Stabilität der Krone aus, während der frühere Monarch weiterhin im Hintergrund bleibt. Die Planung des Programms spiegelt eine Distanzierung wider, die bereits seit seinem Rückzug aus dem öffentlichen Leben besteht und nun durch die Neuerscheinung seiner Memoiren zusätzlichen Druck erhalten hat.

König Felipe VI. bei einem Auftritt in Madrid: Spanien startet die offiziellen Veranstaltungen zum 50. Jubiläum der wiederhergestellten Monarchie. (Archivbild)
Copyright: dpa
Der 50. Jahrestag der Wiederherstellung der Monarchie beginnt am 21. November mit einer Reihe offizieller Veranstaltungen in Madrid, die laut „El País“ im gesamten Stadtgebiet stattfinden. Vorgesehen sind unter anderem ein Empfang im Königspalast, eine gemeinsame Sitzung beider Parlamentskammern sowie ein Überblick über zentrale Reformen seit 1975. Ergänzend finden Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kultur, Wissenschaft und Zivilgesellschaft statt, die die gesellschaftliche Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte beleuchten.
Im Mittelpunkt stehen Felipe VI. und seine Rolle als aktuelles Staatsoberhaupt, während Ausstellungen, Gedenkformate und thematische Veranstaltungen die Demokratisierung des Landes, die Verfassung von 1978 und zentrale Meilensteine der Transition hervorheben. Ziel des Programms ist es, den institutionellen Wandel Spaniens sichtbar zu machen und die Bedeutung der Monarchie innerhalb der modernen parlamentarischen Ordnung darzustellen.

