Der „Yellowstone“-Star steht in der Kritik: Eine Stuntfrau wirft ihm vor, sie zu einer nicht abgesprochenen Szene genötigt zu haben.
„Schutzlos, ausgeliefert und betrogen“Stuntfrau erhebt schwere Vorwürfe gegen Kevin Costner

Kevin Costner bei einem Golf-Event im Mai 2025. (Archivbild)
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Der Schauspieler und Regisseur Kevin Costner („Yellowstone“) ist mit einer Klage wegen sexueller Belästigung konfrontiert. Wie unter anderem „People“ und „Variety“ berichten, wirft ihm die Stuntfrau Devyn LaBella vor, am Set von „Horizon: An American Saga – Chapter 2“ eine nicht geplante und nicht genehmigte Vergewaltigungsszene angeordnet zu haben. Die Klage wurde demnach am 27. Mai 2025 beim Obersten Gerichtshof von Kalifornien in Los Angeles eingereicht.
Devyn LaBella: Improvisierte Szene ohne Protokolle am offenen Set
LaBella war als Stuntdouble für Schauspielerin Ella Hunt engagiert und sollte ursprünglich eine geplante intime Szene unter professionellen Bedingungen mit einem Koordinator begleiten. Laut Klageschrift sei die eigentliche Schauspielerin Ella Hunt am 2. Mai 2023 vom Set gegangen, nachdem sie sich geweigert habe, eine neue Szene mit sexuellem Inhalt zu drehen.
Danach sei LaBella kurzfristig als Double eingesetzt worden – ohne Einwilligung, Proben, Intimitätskoordination oder abgesperrtes Set. Kevin Costner soll einem weiteren Schauspieler, Roger Ivens, die Anweisung gegeben haben, sich auf LaBella zu legen und ihr den Rock hochzureißen. Die Szene sei weder angekündigt noch im Tagesplan gelistet gewesen. LaBella gibt an, sie habe nicht gewusst, wann die Szene begann oder endete, da kein „Action“ oder „Cut“ gerufen worden sei.
„An diesem Tag fühlte ich mich schutzlos, ausgeliefert und zutiefst betrogen von einem System, das Sicherheit und Professionalität versprach“, sagte LaBella laut „Variety“. Sie fühle sich bis heute traumatisiert und habe begonnen, therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Kevin Costners Anwalt spricht von haltlosen Vorwürfen
Costners Anwalt Marty Singer weist die Anschuldigungen entschieden zurück. In einer Stellungnahme gegenüber „People“ bezeichnet er die Vorwürfe als „völlig unbegründet“. LaBella habe laut Singer die Szene nach einer Probe mit einem Daumenzeichen genehmigt, sei gut gelaunt gewesen und habe sich am Abend sogar per Textnachricht beim Stuntkoordinator bedankt.

Kevin Costner ist auch Bambi-Preisträger. (Archivbild)
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Die Klägerin habe demnach bereits mehrfach Personen aus der Unterhaltungsbranche verklagt. LaBella fordert nun eine Verurteilung der beteiligten Produktionsfirmen und eine Entschädigung in nicht genannter Höhe. Ella Hunt und Roger Ivens äußerten sich bislang nicht zu dem Vorfall.
Devyn LaBella ist eine erfahrene Stuntfrau und Schauspielerin mit zahlreichen Engagements in Film und Fernsehen. Sie arbeitete unter anderem an Produktionen wie „Barbie“ (2023), „American Horror Stories“ (2021), „CSI: Vegas“ (2021) und „Quantum Leap“ mit. Als Stuntdouble war sie in Serien wie „S.W.A.T.“, „9-1-1: Lone Star“ und „Fear the Walking Dead“ im Einsatz. Neben ihrer Tätigkeit als Stuntperformerin verfügt LaBella über umfassende körperliche Fähigkeiten, darunter Luftakrobatik, Contortion, Kampfsport und Tanz.