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„Er rettete mir das Leben“„King of the Hill“-Star vor Haus erschossen – Mordverdacht gegen Nachbarn

Lesezeit 2 Minuten
Sam Vlahos, Sheila Tousey, Jonathan Joss (m), Shirley Cheechoo und Graham Greene im Film „Christmas in the Clouds“.

Sam Vlahos, Sheila Tousey, Jonathan Joss (m), Shirley Cheechoo und Graham Greene im Film „Christmas in the Clouds“. (Archivbild)

Jonathan Joss ist in Texas vor seinem Haus erschossen worden. Die Polizei ermittelt – sein Ehemann vermutet ein homophobes Motiv.

Der US-amerikanische Schauspieler und Synchronsprecher Jonathan Joss wurde im Alter von 59 Jahren in San Antonio, Texas, erschossen. Laut einem Bericht der britischen Zeitung „Guardian“ ereignete sich die Tat am Sonntag (1. Juni 2025) vor dem Wohnhaus des Künstlers.

Jonathan Joss: Ehemann vermutet homophoben Hintergrund der Tat

Die Polizei bestätigte die Festnahme eines 56-jährigen Nachbarn, gegen den nun wegen Mordverdachts ermittelt wird. Weitere Einzelheiten zum genauen Ablauf des Vorfalls wurden zunächst nicht öffentlich gemacht. Joss war einem breiten Publikum insbesondere durch seine Rolle als Stimme von John Redcorn in der Zeichentrickserie „King of the Hill“ bekannt, die zwischen 1997 und 2008 in den USA ausgestrahlt wurde.

Jonathan Joss’ Ehemann Tristan Kern de Gonzales geht von einem gezielten Hassverbrechen aus. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur AP erklärte er, dass das Paar gemeinsam unterwegs gewesen sei, um die Post zu holen, als es zu dem Angriff gekommen war. Der mutmaßliche Täter habe plötzlich das Feuer eröffnet, Joss habe ihn noch zur Seite gestoßen und ihm damit das Leben gerettet.

Das Paar hatte erst im Februar geheiratet. Bereits zuvor war das gemeinsame Haus durch einen Brand beschädigt worden. Nach Aussage von Kern de Gonzales habe der Täter es nicht ertragen können, dass zwei Männer offen zusammenlebten. Die Behörden haben sich zu einem möglichen Motiv bislang nicht offiziell geäußert.

Karriere in Serien und Engagement für indigene Kultur

Jonathan Joss war nicht nur als Synchronsprecher tätig, sondern auch in zahlreichen Fernsehserien zu sehen. Darunter waren Produktionen wie „Emergency Room“, „Ray Donovan“, „Friday Night Lights“, „Walker, Texas Ranger“ und „Tulsa King“, wo er die Figur „Bad Face“ verkörperte. Zuletzt spielte er im B-Movie The Wraith Within neben Michael Madsen.

Erst vor Kurzem hatte Joss Texte für eine geplante Neuauflage von „King of the Hill“ eingesprochen. Er war zudem musikalisch aktiv und trat mit seiner „Red Corn Band“ auf – benannt nach seiner bekanntesten Rolle. Zudem setzte sich Joss für die Sichtbarkeit indigener Amerikaner in den Medien ein.

Noch am Sonntag hatte sich Joss bei seinen Followern auf Instagram gemeldet. In einem Reel zeigte er sich im Comic-Laden „Tribe Comics and Games“ in Austin und sprach unter anderem über seine schwere Kindheit. „Ich hatte die schlimmste Mutter der Welt“, sagte Joss in dem Video. Der Schauspieler offenbarte, dass er sich in dem Geschäft so wohlfühle, weil seine Mutter ihm als Kind nicht erlaubt hatte, Spielsachen zu besitzen.