Sie war für viele Kritiker die Doris Day der späten 1980er- und 1990er Jahre. Meg Ryan gehörte mit Filmen wie „Harry und Sally“, „Schlaflos in Seattle“ und „E-Mail für Dich“ zu den größten Stars ihrer Zeit. Doch nach einem deutlichen Karriereknick zog sie sich weitgehend aus Hollywood zurück – und lebt heute ein ganz anderes Leben.

Meg Ryan: Gern gesehener Gast auf dem roten Teppich

Ganz zurückgezogen hat sich die 64-Jährige jedoch nicht. Meg Ryan zeigte sich 2025 wieder hin und wieder auf internationalen Bühnen. Beim Tribeca Festival in Lissabon sprach sie über Bild, Identität und Neuanfänge. Auf Instagram dankte sie der Veranstaltung mit den Worten: „Ich feiere Kunst, nicht Krieg. Danke für die wunderbare Zeit mit absolut allen.“ Die Schauspielerin präsentierte sich entspannt und suchte sichtbar den Austausch mit dem Publikum.

Zuvor war sie beim Loewe Foundation Craft Prize zu Gast, über den sie später auf Instagram schrieb: „So inspirierende Arbeiten und so inspirierende Menschen.“ Neben solchen kulturellen Ereignissen übernimmt Ryan auch ausgewählte Werbeprojekte. Für die Lebensmittelmarke Hellmann’s stand sie zuletzt gemeinsam mit Billy Crystal vor der Kamera – eine kleine Wiedervereinigung ihres „Harry und Sally“-Duos, die international einige Aufmerksamkeit bekam.

Film-Comeback und neue Projekte nach Jahren der Ruhe

Und daran hat sich auch beim letzten Comebackversuch nichts geändert. Mit „What Happens Later“ kehrte Meg Ryan 2023 sowohl als Hauptdarstellerin als auch als Regisseurin zurück. Der Film erzählt von zwei Ex-Partnern, die wegen eines Schneesturms über Stunden in einem Flughafen festsitzen und gezwungen sind, sich mit alten Gefühlen und unverarbeiteten Konflikten auseinanderzusetzen.

Ryan sagte dem Magazin „Glamour“, dass sie während der Pandemie sofort einen persönlichen Zugang zu dieser Idee fand: „Es war leicht vorstellbar, mit einer Person eingeschlossen zu sein, mit der man noch offene Themen hat.“ Doch der erhoffte Erfolg blieb aus. „What Happens Later“ erhielt überwiegend schwache Kritiken und spielte trotz prominenter Besetzung – an Ryans Seite spielte David Duchovny – nur wenig Geld ein. 

Durchbrüche und prägende Rollen der 80er und 90er Jahre

Meg Ryan wurde international durch romantische Komödien bekannt, die bis heute Kultstatus besitzen. Zu ihren größten Erfolgen zählen „Harry und Sally“, „Schlaflos in Seattle“ und „E-Mail für Dich“. In Rückblicken spricht sie offen darüber, welchen Stellenwert diese Filme für eine ganze Generation haben. Gegenüber dem Magazin „Glamour“ sagte die Schauspielerin über diese Zeit: „Was ich in den 90ern hatte, war eine Fahrt. Es war eine Art Mondschuss und wirklich lustig, aber eben nur eine von Milliarden möglichen Lebensbahnen.“

Neben ihren Rom-Com-Erfolgen war sie auch erfolgreich in anderen Genres zu sehen, etwa im Biopic „The Doors“, dem Verschwörungsthriller „Mut zur Wahrheit“ oder dem Fantasy-Melodram „Stadt der Engel“. Um die Jahrtausendwende jedoch stagnierte ihre Karriere – Versuche, mit mutigeren Stoffen wie dem erotisch aufgeladenen Thriller „In the Cut“ ein neues Publikum zu erreichen, blieben ohne Erfolg. Auch das Remake des Filmklassikers „Die Frauen“ fand weder beim Publikum noch bei der Kritik Anklang.

Meg Ryan privat: Familie, Kinder und ihr Leben abseits des Rampenlichts

Privat konzentriert sich Ryan auf ihre Kinder Jack und Daisy. Über ihre Tochter, die sie 2006 adoptierte, sagt sie: „Unsere Verbindung ist magisch. Wir waren füreinander bestimmt.“ Sie beschreibt Daisy als kreativ, neugierig und handwerklich begabt. Mit ihrem Sohn Jack Quaid, der heute erfolgreich in der Serie „The Boys“ spielt, verbindet sie eine enge Beziehung.

Rückblickend erzählte sie von seine erste Schulaufführung: „Ich wusste sofort, dass er wirklich gut ist.“ Ryan spricht offen darüber, dass der Beruf schwierig sein kann und dass sie ihrem Sohn, der aus ihrer Ehe mit dem Hollywood-Kollegen Dennis Quaid stammt, dennoch vertraut: „Er arbeitet hart und ist sich seiner Privilegien bewusst.“

Ryan ist auf Instagram aktiv, nutzt die Plattform jedoch sparsam. Sie teilt vor allem kulturelle Ereignisse, Festivalauftritte oder Kunstprojekte. Gleichzeitig betont sie, dass sie öffentliche Aufmerksamkeit heute anders bewertet. Über Jahre hinweg war sie immer wieder Zielscheibe öffentlicher Kommentare, besonders zu ihrem veränderten Aussehen und ihrem Rückzug aus Hollywood.

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Von

Jan Gebauer

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Über den Umgang mit Kommentaren und Schönheitsdiskussionen sagte sie zu „Glamour“: „Ich kann dem keine Aufmerksamkeit schenken. Es gibt Wichtigeres.“ Das Thema Älterwerden beschreibt sie pragmatisch: „Ich mag mein Alter. Man sagt, was man meint, ohne ständig über die Wirkung nachzudenken.“ Auch über das Dating spricht sie offen: „Niemand wird darin wirklich gut.“