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„Wie lang er noch zu leben hat“Prinz Harry spricht von Versöhnung in Interview

Lesezeit 3 Minuten
Prinz Harry lacht.

Prinz Harry hat in einem Interview über seine Familie gesprochen. (Archivbild)

Die Entscheidung des Gerichts scheint Prinz Harry hart getroffen zu haben. In einem Interview äußert sich der Royal zum Verhältnis mit seiner Familie.

In Sakko und weißem Hemd sitzt Prinz Harry vor der Kamera, und man sieht ihm an, dass ihm dieser Tag schwer zu schaffen macht. Die Niederlage vor dem britischen Berufungsgericht im Streit um den Schutz für ihn und seine Familie sei niederschmetternd, sagt er im BBC-Interview – und spricht so deutlich wie selten von einer „Versöhnung“ mit dem Rest der Royals.

Prinz Harry hofft auf Versöhnung mit König Charles III.

Kämpfen mache keinen Sinn, das Leben sei kostbar, sagt der Prinz. Er wisse nicht, wie lange sein Vater, König Charles III. (76), noch zu leben habe. „Es wäre schön, sich zu versöhnen“, sagt Harry, fügt aber hinzu: „Wenn sie das nicht wollen, ist das ihre Sache.“

Prinz Harry und Prinz William steht mit dem Rücken zueinander.

Die britischen Prinzen Harry (l.) und William haben sich zerstritten. (Archivbild)

Der 40-Jährige hatte sich vor fünf Jahren mit seiner Frau, Herzogin Meghan (43), von den royalen Pflichten zurückgezogen. Sie leben mit ihren Kindern Prinz Archie und Prinzessin Lilibet in Kalifornien. Das Verhältnis zum Königshaus gilt nach diversen Vorwürfen als zerrüttet, Thronfolger ist Harrys älterer Bruder William (42).

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Prinz Harrys Niederlage vor Gericht

Das BBC-Interview folgte am Freitag auf eine weitere Niederlage des Prinzen vor Gericht. Ein Berufungsgericht wies Harrys Berufung gegen eine Entscheidung zurück, wonach er und seine Familie bei Reisen nach Großbritannien nicht mehr automatisch denselben Sicherheitsstatus genießen wie der Rest der britischen Königsfamilie.

Prinz Harry, Herzog von Sussex, verlässt nach der Krönung von König Charles III. und Königin Camilla die Westminster Abbey und lächelt.

Prinz Harry nach der Krönung von König Charles III. und Königin Camilla. (Archivbild)

Wegen der Sicherheitsdebatte spreche Charles nicht mit ihm, sagt Harry. Viel Kontrolle liege in den Händen seines Vaters. Das Ganze sei von einer anderen Regierung angestoßen worden, sagt Harry. Seit vergangenem Jahr regiert in Großbritannien nicht mehr die konservative, sondern die sozialdemokratische Labour-Partei.

Ein Bild aus harmonischeren Zeiten: Prinzessin Diana, Prinz Harry, Prinz William und der damalige Prinz Charles.

Ein Bild aus harmonischeren Zeiten: Prinzessin Diana, Prinz Harry, Prinz William und der damalige Prinz Charles. (Archivbild)

Das zuständige Innenministerium hatte argumentiert, dass Harry maßgeschneiderte Vorkehrungen erhalte. Es sei nicht so, dass Sicherheitsvorkehrungen, wie sie für Harry bisher bestanden hätten, unter keinen Umständen mehr angeboten würden. Aber Harrys Status habe sich geändert, er verbringe die meiste Zeit im Ausland. Harrys Anwältin hatte dagegen im Verfahren unter anderem eine Morddrohung der Terrororganisation Al-Qaida angeführt.

Rückkehr praktisch ausgeschlossen

In dem Interview sagt Harry aber auch: „Ich kann mir keine Welt vorstellen, in der ich meine Frau und meine Kinder zum jetzigen Zeitpunkt nach Großbritannien zurückbringen würde“, sagt er laut BBC in dem in Kalifornien geführten Gespräch – und das sichtlich betroffen.

Prinz Harry, Herzog von Sussex, und seine Frau Meghan, Herzogin von Sussex, bei einem Besuch in Australien.

Prinz Harry, Herzog von Sussex, und seine Frau Meghan, Herzogin von Sussex, bei einem Besuch in Australien. (Archivbild)

Er liebe sein Land, sagt der Prinz, das habe er immer getan. Was seine Kinder jetzt vermissen würden? „Nun, alles“, sagt Harry. Er vermisse Großbritannien. „Natürlich“, sagt er. „Und es ist ziemlich traurig, dass ich meinen Kindern mein Heimatland nicht zeigen kann.“

Die Entfremdung von seiner Familie wurde in Harrys Autobiografie „Spare“ und in einer Netflix-Doku-Serie festgehalten. „Natürlich“ werde ihm ein Teil seiner Familie das Buch nie verzeihen, sagt Harry. Aber er würde sich trotzdem gerne mit ihnen versöhnen. (jag/dpa)