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Bud Spencers rechte FaustWas macht eigentlich Terence Hill?

Lesezeit 4 Minuten
Terence Hill, auch bekannt als Mario Girotti, während eines Spiels zwischen Venezia FC und Bologna FC in der italienischen Serie A in Venedig.

Terence Hill, auch bekannt als Mario Girotti, während eines Spiels zwischen Venezia FC und Bologna FC in der italienischen Serie A in Venedig. (Archivbild)

Was die Filmlegende, bekannt aus „Mein Name ist Nobody“ oder Kinohits an der Seite von Bud Spencer, heute macht, erfahren Sie hier.

Ob als schlagkräftiger Kumpel von Bud Spencer oder als weiser Ermittler im Priestergewand: Der italienische Schauspieler Terence Hill bleibt für viele ein Kino-Held der Kindheit und ein vertrautes Gesicht im Fernsehen. Nach seinem Ausstieg aus der erfolgreichen TV-Krimiserie „Don Matteo“ 2022, in der er von 2000 bis zur 13. Staffel in 275 Episoden zu sehen war, ist es ruhiger um den Schauspieler geworden. Neue Filmprojekte sind derzeit nicht angekündigt – dennoch ist Hill immer noch regelmäßig zu Gast bei Events.

Terence Hill: Neben Bud Spencer zum Publikumsliebling

Am 29. März 2025 feierte der Schauspieler seinen 86. Geburtstag auf besondere Weise: Er besuchte das Spiel zwischen dem Venezia FC und dem Bologna FC im Stadio Pierluigi Penzo in Venedig. Vor dem Anpfiff wurde Hill auf dem Rasen begrüßt und erhielt von Ex-Venezia-Profi Cristian Molinaro ein personalisiertes Trikot mit der Nummer 7 und seinem Namen auf dem Rücken. In den sozialen Medien sorgte sein Auftritt für humorvolle Reaktionen – einige Fans scherzten, der FC Venedig habe ihn als neuen Mittelstürmer verpflichtet.

Seine größten Erfolge feierte Terence Hill an der Seite von Bud Spencer (1929-2016). Das Duo wurde mit Prügelkomödien wie „Die rechte und die linke Hand des Teufels“ (1970), „Vier Fäuste für ein Halleluja“ (1971) oder „Zwei außer Rand und Band“ (1977) europaweit berühmt – besonders im deutschsprachigen Raum. Die Mischung aus Slapstick, Western und Italo-Charme traf den Nerv des Publikums. In den 1970er-Jahren avancierte Hill zum Teenie-Schwarm: Die Jugendzeitschrift „Bravo“ zeichnete ihn 1974 und 1975 jeweils mit dem Goldenen Otto aus.

Große Erfolge mit „Mein Name ist Nobody“ – Ausflug ins Charakterfach

Auch solo konnte Hill große Erfolge feiern – allen voran mit dem Western „Mein Name ist Nobody“ (1973), in dem er an der Seite von Henry Fonda einen augenzwinkernden Abgesang auf das klassische Western-Genre spielte. Zwei Jahre später folgte „Nobody ist der Größte“, der in Deutschland als Fortsetzung vermarktet wurde, inhaltlich aber ein eigenständiger Film ist. In „Marschier oder stirb“ (1977) zeigte Hill zudem seine ernste Seite und trat im Kriegsdrama neben Gene Hackman und Catherine Deneuve als Charakterdarsteller auf.

Der Schauspieler veröffentlichte 2024 sein autobiografisches Buch „Man nennt ihn Terence Hill“, das zusammen mit zwei Co-Autoren verfasst wurde. 

Terence Hill bei der Deutschlandpremiere seines Films „Mein Name ist Somebody – Zwei Fäuste kehren zurück“.

Terence Hill bei der Deutschlandpremiere seines Films „Mein Name ist Somebody – Zwei Fäuste kehren zurück“. (Archivbild)

Die reich bebilderte Publikation gibt Einblicke in Hills Karriere, darunter seine berühmten Filme mit Bud Spencer, aber auch seine Solorollen und späten TV-Erfolge. Auch persönliche Themen wie seine Herkunft, der Tod seines Sohnes und sein Rückzug aus der Öffentlichkeit werden angesprochen.

Terence Hill privat: Ruhiges Leben in Umbrien

Terence Hill lebt heute mit seiner Frau Lori Zwicklbauer-Hill in der Stadt Amelia, wo er eine Villa inmitten der umbrischen Landschaft bewohnt. Die von Steinfassaden und weiten Feldern geprägte Region spielt in Hills Leben eine große Rolle. Sein Vater stammte aus der Provinz Terni, und Hill schätzt die Ruhe und Abgeschiedenheit der Region. Er ist Ehrenbürger von Gubbio, einer Stadt, die ihm laut Medienberichten besonders am Herzen liegt.

Hill und seine Frau haben zwei Kinder. Sohn Jess ist ebenfalls im Filmgeschäft tätig. 1990 musste die Familie einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen: Der 16-jährige Sohn Ross, den Hill wenige Tage nach der Geburt während der Dreharbeiten zu „Zwei wie Pech und Schwefel“ adoptierte, starb bei einem Autounfall in den USA. Die Tragödie erschütterte die Familie zutiefst und führte dazu, dass sich Hill vorübergehend aus der Öffentlichkeit zurückzog.

Terence Hill besitzt seit 2022 auch die deutsche Staatsbürgerschaft – ein „Bekenntnis zu meinen Wurzeln“, wie er sagte. Seine Mutter stammt aus Lommatzsch bei Dresden, wo Hill als Kind mehrere Jahre lebte. Den Pass erhielt er vom deutschen Generalkonsul in Los Angeles.

Auch mit über 80 Jahren meldet sich Hill regelmäßig bei seinen Fans auf Instagram. Auf seinem offiziellen Kanal teilt er Erinnerungen an seine über 80 Film- und Fernsehrollen ebenso wie Eindrücke von aktuellen Auftritten. Mal sind es nostalgische Szenen mit Bud Spencer, mal aktuelle Schnappschüsse von Veranstaltungen oder Dreharbeiten. Im Februar 2025 überraschte er mit einer besonderen Ankündigung: In Zusammenarbeit mit Warner Bros. wird ein offizieller Dokumentarfilm über sein Leben gedreht.