Eigentlich ist die französische Küche ja ein Thema, auf das sich alle einigen können: Doch beim Besuch der Sterne-Gastköchin Nathalie Leblonde aus München liegen diesmal die Nerven blank. Gleich zwei junge Köchinnen geraten auf die Abschussliste - weil ihre Löffel nicht überzeugen.
„The Taste“-Coach lehnte Gastköchin einst ab - jetzt sorgt sie in der Sat.1-Show für Kopfschütteln

Nathalie Leblond (rechts, mit Moderatorin Angelina Kirsch) ist Küchenchefin im „Les Deux“ in München. Kein Wunder, dass sie die französische Küche liebt. Doch ihre Erwartungen an die Talente haben es in sich. (Bild: Joyn/Screenshot)
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Sie ist die Frau, nach der sich diesmal alles richtet: Gerade mal 33 Jahre alt ist Nathalie Leblonde, deren Name perfekt zum edlen französischen Sterne-Restaurant Les Deux in der Münchner Innenstadt passt, die aber eigentlich aus Franken, nicht aus Frankreich stammt. Leblonde ist Küchenchefin, gelernt hatte sie einst beim Großmeister Jan Hartwich, damals noch am Bayerischen Hof in München. Und als Gast-Jurorin der Sat.1-Sendung erfüllt sie sich einen Herzenswunsch. „Ich schaue 'The Taste' sehr gern“, sagt sie. Und von einer Art Revanche-Lust ist nichts zu spüren.

Um ihn führt in der neuen „The Taste“-Staffel kein Weg herum: Paco ist jetzt schon ein Star am Herd. Er erhält drei neue Stern-Auszeichnungen dazu. (Bild: Joyn/Screenshot)
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Dabei hat Nathalie Leblonde ja eigentlich eine Rechnung mit der Kulinarik-Reihe offen: Immerhin hatte sie sich einst einmal als Auszubildende beim „The Taste“-Coach Alexander Herrmann beworben. Doch der Starkoch und Gastronom aus dem oberfränkischen Kulmbach wollte sie nicht nehmen, weil die Bewerberin damals erst 17 Jahre alt war. Jetzt ist Nathalie Leblonde zurück - und plötzlich muss auch Herrmann vor ihr zittern.
Alexander Herrmann hadert laut mit der ersten Aufgabe
Mehr noch: Der 54-Jährige gerät nicht nur in Verlegenheit, als er von der einstigen von ihm abgelehnten Bewerbung hört. Er hadert auch mit den Einfällen, die die Frankreich-Expertin und Meisterin der hohen Kochkunst mit den vielen berühmten Saucen und Kniffs mit in die Sendung gebracht hat. Es soll nämlich im ersten Team-Kochen ums Meer gehen, was einige der Kochtalente überfordert, andere aber richtig freut. „Krustentiere im Speziellen liebe ich besonders“, zeigt sich der 30-jährige Paco begeistert, der in Costa Rica aufgewachsen ist, bei „The Taste“ schon einen goldenen Stern erkochte und von dem auch diesmal wieder zu hören sein wird.

Zuletzt lief es richtig gut für Kandidatin Jenny. Doch diesmal misslingt ihr ein Steinbutt-Löffel. Der Schützling von Steffen Henssler steht plötzlich auf der Abschussliste ... (Bild: Joyn/Screenshot)
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Alexander Herrmann dagegen verliert erst einmal ein wenig die Fassung, als ihm und seiner Crew die zentrale Zutat für die neuen Kochaufgaben zugelost wird. Die anderen Teams haben sich mit Jakobsmuscheln, dem edlen Steinbutt oder mit Zander zu befassen. Der Oberfranke dagegen zieht das Thema „Nordseekrabben“ - und ist erst einmal aufgebracht: „Was hat eine Nordseekrabbe mit Frankreich zu tun?“, ruft er laut aus und kritisiert damit Nathalie Leblondes Wahl. „Was stimmt mit euch nicht?“
Tatsächlich ist sich Alexander Herrmann schnell sicher: „Das ist das schwierigste Los.“ Krabben scheint er nicht besonders zu schätzen. „Das sind kleine Schei...erchen“, warnt er. Aber: Jammern hilft nicht, es geht darum, sich den Kochaufgaben zu stellen - ohne Murren. Und immerhin hat Team Gelb ja auch Talente im Rennen, auf die Herrmann sich wirklich verlassen kann. „Wir hängen an seinen Lippen“, sagt Leo über seinen Coach. Und über Cyrill aus dem Team sagt Alexander Herrmann: „Boah, ist der gut.“
Was für ein Schock: Jenny muss gehen!

Alexander Herrmann haderte schon mit den Nordseekrabben. „Was stimmt mit euch nicht?“, fragt er lautstark. Ihm leuchtet auch nicht so recht ein, warum später eine Aufgabe rund um Nüsse absolviert werden soll. (Bild: Joyn/Screenshot)
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Allerdings trifft der Einschlag, der sich zunächst mit dem Norseekrabben-Schock angedeutet hatte, diesmal die Kollegen: Nach dem einstündigen, schwer nervenaufreibenden Testkochen kam ausgerechnet ein Löffel aus Team Grün - der Truppe von Steffen Henssler - in Schwierigkeiten: Jenny kommt mit der Steinbutt-Aufgabe nicht so gut zurecht. Ihre Kreation bezeichnet Gast-Jurorin Nathalie Leblonde als schlechtesten Löffel. „Ein ziemlich beschissenes Gefühl“, klagt Steffen Henssler. Er muss seinen jungen Schützling wegschicken.
Wenig später trifft eine weitere jüngere Teilnehmerin das gleiche unbarmherzige Schicksal - und das nun erst in der dritten Folge der neuen Staffel. Beim „Solo-Kochen“ stehen nämlich die sogenannten „Klassiker von der Wiese“ auf der von Nathalie Leblonde ausgedachten Aufgabenliste. Sie stellt den Kochtalenten Kalb, Maishuhn und ein Lamm-Caree als zweite Aufgabe - und wieder fließen Angstschweiß und das eine oder andere Tränchen.

Die Tränen stehen Sandra schon im Gesicht. Doch dann „rettet“ sie Steffen Henssler. Er holt die Rauswurf-Kandidatin in sein Team. (Bild: Joyn/Screenshot)
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In der Schlussauswertung, über die diesmal die vier Coaches urteilen müssen, zieht erneut Paco alle Aufmerksamkeit auf sich - wie auch schon in der Vorwoche. Er begeistert die Jury mit seiner Maishuhn-Variante, die sich - vom Französischen kommend - auch ein wenig an asiatisches Gewürzfeuerwerk gewagt hat. „Jetzt sind wir in dem Frankreich, das ich mag“, jubelt Tim Raue. Und Kollegin Elif meint: „Das liebe ich, dieses Gericht.“ Unterm Strich bekommt Paco sogar drei neue Sterne an die Schürze geheftet!
Was haben Nüsse in der französischen Küche zu suchen?
Mit dem jeweils letzten Platz - dem gefürchteten roten Löffel - wird dagegen gleich ein Quartett „bedacht“: Alfred, Viktor, Carmen und Sandra stehen auf der Abschussliste, bekommen aber noch eine zweite Chance. Sie ziehen - kurioserweise jeweils genau in Eins-zu-Eins-Betreuung mit ihren persönlichen Coaches - in eine dritte Kochprüfung. Diesmal setzt Nathalie Leblonde das Thema „Nüsse“ an - und löst erneut Kopfschütteln aus. Tenor: Was haben Nüssen mit Frankreich ...?
Aber egal: Es geht ums Ganze. Und diesmal muss wieder die Sterneköchin zur Schlussbegutachtung ran. Sie kürt den Walnuss-Löffel von Carmen als Sieger-Kreation. Am wenigsten schmeckt ihr Sandras Löffel aus dem Team Herrmann. Und damit steht auch Sandra, die bereits bitterlich zu Weinen beginnt, der Rauswurf-Schreck ins Gesicht.
Doch: „The Taste“ hat ein Herz - noch jedenfalls. So ereilte schon Abgang-Kandidatin Jenny nach dem Teamkochen ein kleines Wunder. Sie wollte gerade das Studio verlassen, als Coach Elif ihren Joker-Buzzer einsetzte und sie rettete - bis auf Weiteres zumindest. „Jenny, komm' zurück“, sagte Elif, nahm sie in ihr Team auf - und verschaffte sich so eine Extra-Umarmung von Steffen Henssler.
Und Sandra? Auch sie befindet sich zum Schluss der Sendung eigentlich schon fast auf dem Absprung, da revanchiert sich der Hamburger: Steffen Henssler buzzert plötzlich - und holt die latent verpeilte Sandra in sein Team. Ende gut, alles gut. Zumindest bis zur nächsten Folge! (tsch)
