Der Schauspieler irritierte beim Auftritt in Rostock mit ungewöhnlichen Aussagen, Abschweifungen – und der Frage, ob man rauchen dürfe.
ARD löscht Stream„Alles war immer Scheiße“ – Til Schweiger verwirrt mit Auftritt an Hochschule

Til Schweiger in seinem bislang letzten Kinofilm „The Ministry of Ungentlemanly Warfare“ von 2024. (Archivbild)
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Schauspieler und Regisseur Til Schweiger war am Montagabend (28. April) zu Gast an der Hochschule für Musik und Theater (HMT) in Rostock. Im Rahmen eines öffentlichen Podiumsgesprächs mit Regisseur und Professor Andreas Dresen sprach der 61-Jährige laut der „Bild“-Zeitung über seinen beruflichen Werdegang. Der Hörsaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, der Eintritt hatte 20 Euro betragen.
Til Schweiger gähnt, schweift ab und spricht über Neid
Schweiger erzählte unter anderem von seinen ersten Erfahrungen beim Casting für den Komödienklassiker „Manta, Manta“ im Jahr 1991 und beschrieb die Atmosphäre im Warteraum mit den Worten: „Da saßen die ganzen Möchtegern-Schauspieler drin und haben die ganze Zeit Theater gespielt.“ Kurz erzählte er auch von seinen Anfängen, als er noch Pornofilme synchronisierte, bevor er mit Filmen wie „Keinohrhasen“ oder „Inglourious Basterds“ zum Kinostar wurde.
Wie ihm das gelang, wurde am Abend anscheinend nicht ganz klar. Während des Gesprächs soll Schweiger mehreren konkreten Fragen ausgewichen sein und sprach stattdessen mehrfach über das Thema Neid im deutschen Kulturbetrieb. „Egal welchen Film ich gemacht hab, mit ‚Knockin’ on Heaven’s Door‘ fing das an, alles war immer Scheiße“, wetterte Schweiger über seine Kritiker.
„Die Deutschen sind per se das neidischste Volk auf der ganzen Welt“
„Die Deutschen sind per se das neidischste Volk auf der ganzen Welt“, erklärte er. Zudem betonte er: „Wenn du missgünstig und neidisch bist, dann stehst du dir nur selber im Weg und das mögen die Leute auch nicht.“ Professor Dresen äußerte im Verlauf der Veranstaltung den Wunsch nach mehr Praxistipps und sagte direkt zu Schweiger: „Wir wollen Tipps, Til, Tipps!“
Immerhin kam Schweiger diesem Wunsch insofern nach, als er den Anwesenden empfahl, sich ihre Lieblingsschauspielerinnen und -schauspieler immer wieder anzuschauen, um sie genau zu studieren. Man solle nicht kopieren, sondern sich das Beste abschauen, so Schweiger.

Schauspieler Til Schweiger scheint in Rostock keinen guten Tag gehabt zu haben. (Archivbild)
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Laut mehreren Medien habe Schweiger am Abend mehrfach laut gegähnt, undeutlich gesprochen und gefragt, ob im Saal geraucht werden dürfe. Zuvor hatte er gegenüber dem NDR erklärt, er nehme gerne an der Veranstaltung teil, um über seine Arbeit zu sprechen und junge Menschen zu motivieren. Regisseur Andreas Dresen, der das Gespräch leitete, hatte Schweiger mit filmischen Einspielern und Fragen zu seiner Karriere begleitet.
Der den Auftritt begleitende NDR hat bei der Berichterstattung über den Schweiger-Auftritt offenbar mittlerweile die Notbremse gezogen. Der Mediathek-Link der ARD zum Beitrag des „Nordmagazins“ über den Auftritt von Til Schweiger in Rostock war am Mittwochnachmittag (30. April) nicht mehr verfügbar und führte auf eine Fehlerseite. Lediglich der NDR-Link zur Audioversion ist noch erreichbar. (jag)