Ab in die große, weite Welt? - In der erfrischenden ZDFneo-Comedyserie „Tschappel“ wird das gegenteilige Konzept gefeiert. Da bleibt der Traum vom Fernweh erst mal hinter dem Tresen stehen.
Was ist ein „Tschappel“? -Schwäbische Comedy-Serie zeigt, wie lustig das Dorfleben sein kann

Für sie kommt es anders, als geplant: Carlo (Jeremias Meyer, links), Aydin (David Ali Rashed, Mitte) und BlaBla (Sebastian Jakob Doppelbauer) verbringen ihren Sommer in der schwäbischen Provinz. Doch langweilig wird es ganz sicher nicht. (Bild: ZDF/ Conrad Lobst)
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Carlo Brenner (Jeremias Meyer, rechts) fährt seine leicht angetrunkenen Freunde im geliebten Oldtimer seines Vaters nach Hause. Neben ihm sitzt Pia Schneider (Mina-Giselle Rüffer), auf der Rückbank Aydin Alkan (David Ali Rashed, Mitte), Carlos Tante Gabi (Nina Gnädig) und Niklas „BlaBla“ Härle (Sebastian Jakob Doppelbauer). Hätte Carlo geahnt, welche Folgen das haben würde... (Bild: ZDF/ Conrad Lobst)
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Nach dem Abi rein ins Abenteuer - am liebsten ganz weit weg, irgendwo zwischen Palmen, Freiheit und Selbstfindung. Für Carlo Brenner (Jeremias Meyer) soll dieser Traum Wirklichkeit werden. In der neuen ZDFneo-Comedyserie „Tschappel“ scheint das Ziel klar: Australien ruft! Doch dann kommt alles anders. Die acht Folgen à 23 Minuten sind ab Freitag, 23. Mai, in der ZDFmediathek zu sehen, ab Dienstag, 3. Juni, 21.45 Uhr, wöchentlich in Doppelfolgen bei ZDFneo.

BlaBla (Sebastian Jakob Doppelbauer, links), Carlo (Jeremias Meyer, Mitte) und Aydin (David Ali Rashed) stolpern gemeinsam durch die Herausforderungen des Dorflebens und sind auf der Suche nach ihrem eigenen Weg. Doch ist es wirklich möglich, sich in einem kleinen Ort wie Hintervorderbach selbst zu finden? (Bild: ZDF/ Conrad Lobst)
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Carlo will raus aus Hintervorderbach - raus aus der schwäbischen Beschaulichkeit, rein ins große Leben. Noch schöner: Pia (Mina-Giselle Rüffer), seine große Liebe, soll ihn begleiten. Doch statt am Gate Richtung Down Under zu stehen, endet sein Traum abrupt, mit quietschenden Reifen und einem Totalschaden. Denn ausgerechnet den geliebten Oldtimer seines Vaters Rainer (Bernd Gnann) setzt Carlo gegen den Baum. Australien? Gestrichen. Stattdessen heißt es: Tellerwäscher statt Surfer, Gasthaus statt coole Zeit im Outback.

Carlo Brenner (Jeremias Meyer), der Tschappel, muss aufgrund des „Wildunfalls“ seine Schulden in der Küche seiner Eltern abarbeiten. Anstatt nach Australien zu reisen, ist er nun gezwungen, in der Gastwirtschaft mitzuhelfen. (Bild: ZDF/ Conrad Lobst)
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Während Carlo nun im Familienbetrieb in Oberschwaben schuften muss, bleiben ihm immerhin zwei treue Weggefährten: seine besten Freunde Blabla (Sebastian Jakob Doppelbauer) und Aydin (David Ali Rashed). Zusammen stolpern sie durch die Tücken des Landlebens nach dem Schulabschluss, zwischen geplatzten Träumen und neuen Perspektiven. Mit besonderem Charme mischt sich auch Tante Gabi (Nina Gnädig) ins Geschehen - laut, liebevoll, ein bisschen verrückt und immer mit einem eigenen Blick aufs große Ganze.
Was ist ein Tschappel?

Carlo Brenner (Jeremias Meyer) muss die Küche übernehmen - ausgerechnet am Tag einer Silbernen Hochzeit. Seine Mutter fällt wegen einer Verletzung, die er ihr versehentlich zugefügt hat, aus. Unterstützung bekommt er von Tante Gabi (Nina Gnädig), doch der Abend verspricht chaotisch zu werden. (Bild: ZDF/ Conrad Lobst)
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Carlo (Jeremias Meyer) hat es alles andere als einfach mit seinen Eltern Sabine (Bärbel Stolz) und Rainer (Bernd Gnann). Jetzt muss er den ganzen Sommer in ihrer Gastwirtschaft schuften, um seine Schulden zu begleichen. (Bild: ZDF/ Conrad Lobst)
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Die Comedy-Serie trägt den Titel „Tschappel“. Doch was genau steckt hinter diesem Begriff? Schauspielerin Nina Gnädig beschreibt ihn folgendermaßen: „Einem 'Tschappel' ist das Glück durch die Hintertür hold: durch seine Tollpatschigkeit misslingt ihm eigentlich alles, was ihm wert und wichtig ist. Ständig ist er dabei, zu verlieren, sogar den Glauben an sich selbst. Nur nicht sein blank geputztes Herz. Dafür beschenken ihn das Leben und die Zuschauenden am Ende dann doch.“

Eigentlich hatte Carlo Brenner (Jeremias Meyer) geplant, nach dem Abi gemeinsam mit seiner Schwärmerei Pia Schneider (Mina-Giselle Rüffer) nach Australien zu reisen. Doch nun verbringt er den Sommer im Schwabenland. Hat er trotzdem eine Chance, Pia näherzukommen? (Bild: ZDF/ Conrad Lobst)
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Mina-Giselle Rüffer, die Pia spielt, würde einen Tschappel so beschreiben: „Ein Tschappel ist ein Trottel mit dem Herz an rechten Fleck. Er hat hauptsächlich Quatsch im Kopf, aber der ist manchmal Gold wert, und dafür liebt man einen Tschappel auch. Auch wenn man einen Tschappel manchmal für sein bescheuertes Verhalten in die Wüste schicken will, macht man es dann doch nicht weil es mit einem Tschappel auch nie langweilig wird.“
Schwäbisch gelernt, Dorfleben erobert

Pia (Mina-Giselle Rüffer) scheint Carlo (Jeremias Meyer) zu mögen, und die beiden beginnen, sich zu daten. (Bild: ZDF/ Conrad Lobst)
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Gedreht wurde die Coming-of-Age-Serie mit viel Lokalkolorit in und um Zußdorf im Landkreis Ravensburg, genauer: im Dorfgemeinschaftshaus Schalander. Die Produzenten kommen selbst aus der Region, und das spürt man in jedem Augenblick. Sie bringen den typischen Dorfcharme direkt auf den Bildschirm.
Hauptdarsteller Jeremias Meyer, selbst Münchner, bringt es auf den Punkt: „Wenn ich alt bin, will ich - wie jeder andere Städter, den ich kenne - natürlich aufs Land.“ Während also in der Realität die Landflucht zunimmt, dreht „Tschappel“ den Spieß um und zeigt mit viel Witz, Herz und einem Hauch Schwäbisch, dass das Dorfleben für junge Menschen alles andere als verstaubt ist.
Für noch mehr Authentizität haben viele der Schauspieler eigens Schwäbisch gelernt. Neben Meyer, Gnädig und Co. stehen auch bekannte Gesichter wie Harald Schmidt (als Kinderarzt), Alexander Schubert, Dennis Scheuermann, Bärbel Schwarz und Martin Umbach vor der Kamera. (tsch)