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Rassismus, Schläge, FolterPolizisten in Verona unter Hausarrest gestellt

Lesezeit 2 Minuten
Einsatzwagen der Polizia, italienische Polizei

Einsatzwagen der italienischen Polizei (Symbolbild) 

Fünf Polizisten in Norditalien werden verdächtigt, Festgenommene misshandelt zu haben. Vor allem Migranten in Gewahrsam sollen gequält und geschlagen worden sein.

Die italienische Justiz ermittelt gegen fünf Polizisten, die in Verona festgenommene Personen gefoltert und geschlagen haben sollen. Die Verdächtigen stehen unter Hausarrest.

Wie die italienische Zeitung „La Stampa“ am Mittwoch berichtete, wird den Beamten vorgeworfen, vor allem Migranten in Gewahrsam in der Stadt Verona geschlagen und beleidigt zu haben. Neben ihnen wird demnach auch gegen 17 ihrer Kollegen ermittelt, die nicht gegen die mutmaßlichen Übergriffe vorgegangen sein sollen.

Polizisten in Verona: Festgenommenen durch Urin geschleift

„La Stampa“ zitierte einen Rumänen, der berichtete, dass ihm Polizeibeamte den Gang auf die Toilette verweigert und ihn gezwungen hätten, in eine Ecke seiner Zelle zu urinieren. Später hätten sie ihn geschlagen und seinen Körper durch den Urin geschleift.

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, sei das „enorm ernst“, erklärte Innenminister Matteo Piantedosi. Ein solches Verhalten beschädige „nicht nur die Würde der Opfer, sondern auch die Ehre und den Ruf“ von tausenden ehrlichen Polizisten.

Die fünf Beschuldigten sollen am 15. Juni von der Staatsanwaltschaft Verona befragt werden. Laut der italienischen Nachrichtenagentur ansa werden ihnen sieben Taten zwischen Juli 2022 und März dieses Jahres zur Last gelegt.

Brasilianische trans Frau in Mailand geschlagen

Im vergangenen Monat hatte eine brasilianische trans Frau Polizisten in Mailand verklagt, nachdem die Beamten sie geschlagen hatten. Ein Video von dem Vorfall verbreitete sich viral im Internet. Darauf ist zu sehen, wie drei Polizisten die 41-Jährige mit Schlagstöcken auf den Kopf und die Rippen schlagen und ihr Gesicht mit Tränengas besprühen, während sie mit erhobenen Händen auf der Straße sitzt. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung des Vorfalls ein. (afp, cba)