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Waffen sichergestelltRazzia bei „Hammerskins“ – Polizei ermittelt wegen Verstößen gegen Waffengesetz

2 min
Polizisten sichern Beweismittel in dem Haus eines bekannten Rechtsextremisten.

Die Razzia in insgesamt zehn Bundesländern stand im Zusammenhang mit dem Verbot der rechtsextremistischen „Hammerskins“

Begleitet von einer Razzia in zehn Bundesländern hat Innenministerin Faeser Mitte September die rechtsextremistischen „Hammerskins“ verboten. In Mecklenburg-Vorpommern fand die Polizei Waffen - und ermittelt nun gegen ein mutmaßliches Vereinsmitglied.

Zehn Tage nach dem Verbot der rechtsextremistischen „Hammerskins Deutschland“ ermittelt die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern wegen Verstößen gegen Waffengesetze gegen ein mutmaßliches Vereinsmitglied. Die kriminaltechnische Untersuchung nach den Durchsuchungen der vergangenen Wochen dauere an, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) am Freitag. „Aber wir können jetzt schon sicher sagen, dass es Ermittlungsverfahren nach dem Waffengesetz, dem Kriegswaffenkontrollgesetz und dem Sprengstoffgesetz gibt“, fügte er hinzu.

Waffen und rechtsextremistische Devotionalien, die die Polizei nach Angaben des Innenministeriums in Schwerin am 19.09.2023 bei Durchsuchungen von fünf Objekten in Mecklenburg-Vorpommern sichergestellt hat.

Waffen und rechtsextremistische Devotionalien, die die Polizei nach Angaben des Innenministeriums in Schwerin am 19.09.2023 bei Durchsuchungen von fünf Objekten in Mecklenburg-Vorpommern sichergestellt hat.

Am Dienstag vergangener Woche waren in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt fünf Objekte in Jamel und Grevesmühlen bei Wismar, auf der Insel Usedom sowie in Anklam durchsucht worden. Die beteiligten 135 Beamten hatten mehrere Klein- und Langwaffen, Messer und Sprengstoff sichergestellt. „Wir können froh sein, dass diese Dinge nun aus dem öffentlichen Verkehr gezogen wurden und keine Gefahr mehr darstellen“, erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (SPD) am Freitag. Die Ermittlungen werden nach Angaben einer Ministeriumssprecherin vom Landeskriminalamt geführt. Sie richten sich gegen einen Beschuldigten.

Regionale Ableger der „Hammerskins Deutschland“ und „Crew 38“ verboten

Die sichergestellten Gewehre seien teilweise funktionsfähig gewesen, sagte die Sprecherin. Zu einer möglicherweise funktionsfähigen Granate, die nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur bei einem führenden Mitglied der „Hammerskins“ entdeckt wurde, wollte sie sich nicht äußern.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte neben den „Hammerskins Deutschland“ auch seine regionalen Ableger und die Teilorganisation „Crew 38“ verboten. Rund 700 Beamte hatten Wohnungen von mutmaßlichen Mitgliedern des Vereins in zehn Bundesländern durchsucht. Die Behörden schätzten, dass die konspirativ handelnde Vereinigung bundesweit rund 130 Mitglieder hatte.

Beschlagnahmte Gegenstände an Verfassungsschutz übergeben

In Anklam fanden die Beamten nach Angaben des Ministeriums in Schwerin einen Vereinsraum der „Hammerskins Pommern“. Neben Unmengen von T-Shirts, Pullovern, Schals, Schildern, Flaggen, Wimpeln, Tassen, Schmuck oder Aufklebern habe es eine große Holztafel mit der entsprechenden Inschrift gegeben, hieß es in der Mitteilung des Innenministeriums.

Die gesamte Ausstattung und mehrere Tausend Euro in bar seien als Vereinsvermögen beschlagnahmt worden. „Wir gehen davon aus, dass man mit den gesamten Funden einen Lkw mit einem Fassungsvermögen von 7,5 Tonnen füllen könnte“, erklärte Pegel. Mit Ausnahme der strafrechtlich relevanten Gegenstände sollen die beschlagnahmten Dinge an das Bundesamt für Verfassungsschutz zur weiteren Prüfung übergeben werden.